2024-06-14T14:12:32.331Z

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Dietrich Grünkemeier vom TV Wellingholzhausen plant von seinem heimischen Arbeitsplatz aus bereits das nächste Hallenfußballturnier. Foto: Heike Dierks
Dietrich Grünkemeier vom TV Wellingholzhausen plant von seinem heimischen Arbeitsplatz aus bereits das nächste Hallenfußballturnier. Foto: Heike Dierks

Ein Tag ohne ,,Didi" beim WTV ist ein komischer Tag

Dietrich Grünkemeier coacht, pfeift und kickt noch selbst, plant Turniere und pflegt den Sportplatz in Wellingholzhausen

Wenn beim TV Wellingholzhausen ein Fußballereignis ansteht oder freiwilliges Engagement gefragt ist, kann Dietrich Grünkemeier nicht weit sein. Der 68-Jährige, der in seiner Heimat unter dem Spitznamen ,,Didi" bekannt ist, hat sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten auf vielfältige Weise für den Sport eingesetzt. Ein Ende ist nicht absehbar. Oder?

Grünkemeier ist als Spielausschussvorsitzender für den reibungslosen Spielbetrieb im Fußballkreis Osnabrück-Land zuständig, er organisiert Hallen- und Hobbyturniere wie den viertägigen Beutling-Cup mit zuletzt 56 Hobbykickerteams, ist Trainer, Betreuer, Vereinsehrenamtsbeauftragter und als Schiedsrichter tätig. Seit 1969 ist er beim TV Welling aktiv. Die gute Seele des Vereins war Fußball-Jugendleiter und zwischenzeitlich Abteilungsleiter. Derzeit coacht er die dritte E-Jugend und organisiert die Alten Herren, für die er selbst auch die Fußballschuhe schnürt.

,,Ich bin im knackigen Alter, da knackt es da und dort", scherzt der rüstige Senior über seinen körperlichen Zustand. Als Mittelfeldspieler hat ,,Didi" einst seine Mitspieler in Szene gesetzt. ,,Die Rückennummer 10 war für mich reserviert. Wenn sich jemand erdreistet hat, mein Trikot anzuziehen, kam schnell der Hinweis: ,Das gib man ab!'", berichtet der leidenschaftliche Fußballer lachend. Heute ist er bei der Ü60, einer Gruppe innerhalb der Alten Herren, dort auf dem Kleinfeld zu finden, wo Not am Mann ist. Daher spielt der einstige kaufmännische Angestellte inzwischen immer häufiger im Tor.

Alle zwei Wochen pflegt er mit seiner ,,Soko 60", einer Gemeinschaft von etwa 15 Rentnern im WTV, den Sportplatz und die Laufbahn. Die ,,Sonderkommission" der über 60-Jährigen sticht die Kanten ab, bringt Tore und Weitsprunganlage in Ordnung und streicht Bänke.

Ein ganz normales Winter-Wochenende sieht für Grünkemeier so aus: Am Freitagabend hilft er bei einem Jugendschiedsrichter-Lehrgang, am Samstagvormittag organisiert er ein Hallenfußballturnier, an dem er mit seiner E3 auch selber teilnimmt, nachmittags und am Sonntagmorgen ist er wieder bei den Referees, am Sonntagnachmittag hat er eigentlich frei, eventuell springt er aber bei einem Turnier als Schiri ein.

Wenn er sich dann doch mal eine Pause gönnt, heißt es schon mal: ,,Hey, du warst den ganzen Tag nicht am Sportplatz! Was ist los?"

Grünkemeier ist ein Macher, der auch mal kritisiert und sich dann selbst in der Pflicht sieht, die Dinge voranzutreiben. ,,Ich möchte an Verbesserungen mitwirken und andere anstacheln, sich ebenfalls zu engagieren", beschreibt der 68-Jährige seine Motivation.

Er freut sich, wenn er ein ,,Danke" hört. Gerade ist der Wellingholzhauser zweimal vom Fußballkreis Osnabrück-Land ausgezeichnet worden: als verdienter Vereinsmitarbeiter im Rahmen der DFB-Ehrenamtsaktion 2014 und für seine inzwischen 54 Jahre an der Pfeife.

Kürzertreten angedacht

Doch der vierfache Großvatermöchte langsam etwas kürzertreten. ,,Es bleibt neben dem Sport wenig Zeit für anderes. Der Garten leidet besonders", erklärt Grünkemeier, der auch in einem Kegelclub aktiv ist. Er hatte schon mal vor, einzelne Ehrenämter aufzugeben, ist aber zum Weitermachen überredet worden. ,,Es gibt einfach zu wenig Verrückte", begründet er seine Treue. In einem Jahr möchte er vielleicht einen weiteren vorsichtigen Versuch starten.

So ganz wird er jedoch wohl nie vom Sport und vom WTV lassen können. ,,Ich werde sowieso immer wieder zum Sportplatz fahren."

Aufrufe: 025.2.2015, 16:59 Uhr
Meller KreisblattAutor