2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Rückkehrer Jonas Wiedenmann (rechts) engagiert sich stark dafür, dass bei der U23 des FC Gundelfingen ein Kern entsteht.    F.: Walter Brugger
Rückkehrer Jonas Wiedenmann (rechts) engagiert sich stark dafür, dass bei der U23 des FC Gundelfingen ein Kern entsteht. F.: Walter Brugger

Ein Stück weit eigenständiger

Die U23 des FC Gundelfingen hat zwar einen eigenen Kader, doch der ist sowohl nach oben als auch nach unten durchlässig

Auf den ersten Blick ist die Kontinuität der große Trumpf. Seit zwölf Jahren spielt die Zweitvertretung des FC Gundelfingen in der Kreisliga West, davor waren die Grün-Weißen ein Jahrzehnt in der Nordgruppe am Ball. In dieser langen Zeit hat sich naturgemäß viel geändert. 19 verschiedene Trainer hatten seither bei den Gärtnerstädtern das Sagen, hunderte von Spielern trugen das Trikot – und aus dem FCG II wurde vor zwei Jahren nominell eine sogenannte U23. Womit die Grün-Weißen in erster Linie demonstrieren wollen, dass das Kreisliga-Team die im Jugendbereich begonnene Ausbildung im Herrenlager abschließen soll.

Hin & weg

Verlassen hat den FCG der Papierform nach nur Christoph Jüttner (SSV Peterswörth), der jedoch nicht zu dem Stammkräften gehörte. Letztlich sind es noch mehr Spieler, die – zumindest vorerst – nicht mehr oder nur bedingt zur Verfügung stehen. Was daran liegt, dass etwa Bernhard Rembold (21 Einsätze), Marius Brugger (20), oder Jonas Schneider (13) im Landesliga-Team Fuß fassen wollen. Neu sind zwei Rückkehrer, die bereits als Junioren für den FCG aufliefen: Mario Baumgärtner (FC Günzburg) und Jonas Wiedenmann (BC Schretzheim). Sehr gute Eindrücke hinterließen bislang die 18-jährigen André Hurter (FV Olympia Laupheim) und Alexander Moron (JFG Krumbach). Dazu kommen reichlich eigene Junioren, die entweder nach dem Bayernliga-Aufstieg der U 19 gerade ins Herrenlager gewechselt sind oder vorzeitig „hochgezogen“ werden, weil sie den hohen Trainingsaufwand bei den A-Junioren aus verschiedensten Gründen nicht bewältigen können.

Coach & Co.

Florian Strehle geht in seine zweite Saison als U23-Coach – und ist damit schon der dienstälteste FCG-Trainer im organisatorisch zusammengefassten Bereich von der U19 bis zur „Ersten“. Unterstützt wird er dabei von Torwarttrainer Werner Dick, Fitnesscoach Felix Peter und Koordinator Michael Unger. Aber die Trainerkollegen Sebastian Brosch (A-Junioren) oder Martin Weng (1. Mannschaft) sind ebenso enge Ansprechpartner.

Plus & Minus

Ein echtes Minus sieht Trainer Strehle aktuell nicht. „Wir haben zum Glück nicht mal Langzeitverletzte. Wenn überhaupt, dann ist es die Unerfahrenheit“, so der Coach, der für sich selbst reichlich positive Aspekte ausgemacht hat. Allen voran, dass die Grün-Weißen in dieser Saison über einen eigenständigen Kader verfügen. „Natürlich ist die Durchlässigkeit nach oben oder zu den A-Junioren gegeben. Mir war aber ganz wichtig, dass ich für das eigene Training genügend Leute habe und damit meine Ideen umsetzen kann“, erklärt der 45-jährige Coach – und freut sich obendrein, dass dadurch wieder ein „Kern“ entsteht. „Jonas Wiedemann ist da ein wichtiger Faktor, ihm liegt der Zusammenhalt in der Mannschaft sehr am Herzen“, hat Strehle ausgemacht.

Test & Taktik

Der reine Blick auf die Ergebnisse in der Vorbereitung macht wenig Hoffnung. Bis auf die Partie beim BSC Unterglauheim (3:0) im Sparkassencup gingen alle Tests verloren. „Wir haben dabei sehr viel ausprobiert und es standen zudem nicht immer alle Spieler zur Verfügung“, verrät Coach Strehle, der deshalb keineswegs von einer schlechten Vorbereitung sprechen will: „Ganz im Gegenteil, wir haben uns von Woche zu Woche weiterentwickelt, ich sehe in der Mannschaft viel Potenzial.“ Taktisch wird sich nicht viel ändern, wie alle FCG-Teams agiert auch die U23 im vorgegebenen 4-4-2.

Wunsch & Wirklichkeit

Gerne würden die Gundelfinger ihre „Zweite“ eine Stufe höher in der Bezirksliga sehen, so wie es bereits bis 1996 der Fall war. Doch das junge Team mit einem Durchschnittsalter von unter 20 Jahren muss erst Erfahrungen sammeln und Konstanz an den Tag legen, die für einen Aufstieg notwendig sind.

Prognose

Bei allem Talent, das die im BFV-Nachwuchsleistungszentrum ausgebildeten aktuellen oder ehemaligen FCG-Junioren an den Tag legen, sie müssen sich auch in der Kreisliga erst einmal gegen im Herrenlager erprobte, gestandene Kicker behaupten. Das wird gerade zu Beginn nicht einfach. Zumal die Konkurrenz in der West-Gruppe noch einmal ein gutes Stück höher einzuschätzen ist als noch in der vergangenen Runde. Am Ende sollte es zu einem Platz im oberen Tabellendrittel reichen.

Aufrufe: 026.7.2018, 19:44 Uhr
Walter BruggerAutor