Wenn Girdvainis am Gegentor nur indirekt beteiligt war, so waren dies zwei weitere Akteure ebenfalls: Torhüter Hidde Jurjus und Muhammed Kiprit. Der Keeper nahm die Schuld nach dem Schlusspfiff auf sich. „Ich hab es mir noch nicht ansehen können, aber ich glaube, dass es mein Fehler war“, sagte der Niederländer. „Ich stelle immer die Mauer, und die hat falsch gestanden. Dann ist das klar mein Fehler. Das war zu einem super schlechten Moment, denn wir waren klar besser in der ersten Halbzeit und bekommen ein Gegentor aus dem Nichts.“
Das Unglückstrio komplettiert Muhammed Kiprit an diesem Tag. Beim Gegentor stand der Stürmer in der Mauer außen, auch er hätte da wacher sein und korrigierend einschreiten können. Mag sein Beitrag in dem Fall jedoch gering sein, so hätte er auf der anderen Seite unmittelbar nach Wiederbeginn den Ausgleich erzielen müssen, als er aus idealer Position frei zum Schuss kam, den Ball jedoch über das Tor jagte. Solch klare Möglichkeiten bekommt ein Torjäger nicht oft, und die muss er nutzen.
Die Abschlussschwäche und der fehlende Mumm sind und bleiben ein Thema, das aber nicht nur die Stürmer betrifft, sondern die gesamte Mannschaft. So war es geradezu typisch, auf welche Weise der Ausgleich fiel: Gino Fechner gewinnt dank einer großartigen Energieleistung auf der rechten Seite ein Laufduell und bringt den Ball in den Strafraum, wo der Magdeburger Tobias Müller ihn eins eigene Netz befördert und so dem hinter ihm lauernden Kiprit das Tor klaut und ihn um ein Erfolgserlebnis bringt – Pech gehabt.