Der neue Kunstrasenplatz in der Balker Aue nimmt Form an. Nachdem der alte Rasen abgetragen und die elastische Schicht darunter ausgebessert worden ist, wird nun der grüne Teppich ausgerollt und Naht an Naht zusammengelegt.
Eine Woche ist dafür veranschlagt, berichtet Tycho Kopperschmidt, Leiter der Technischen Betriebe Leichlingen (TBL). „Danach werden die Markierungen angebracht.“ Die Tartanbahn drumherum wird zurzeit gereinigt.
Der Sportplatz musste dringend saniert werden. Die Sommerhitze hatte das Granulat in dem Kunstrasen weichgemacht. Es verklumpte und setzte sich in den Stollenschuhen der Fußballer fest, so dass dort seit September 2020 keine Spiele mehr ausgetragen werden konnten.
Gut 250.000 Euro kostet der neue Belag, so Kopperschmidt. Er wird kein Kunststoffgranulat mehr enthalten. „Wir haben uns in Köln, Langenfeld und Solingen umgeschaut, wo Kork statt Granulat eingesetzt wurde.“ Die dortigen Erfahrungen seien positiv, also werde nun auch in Leichlingen ein Sand-Kork-Gemisch auf den Kunstrasen als Füllung aufgetragen. „Hinzu kommt der ökologische Aspekt. Anders als Kunststoff ist Kork ein natürliches Material.“
Das Verfüllen des Rasens sei notwendig, um die Halme zu stabilisieren. „Sie würden sonst umknicken. Außerdem wird dadurch der Untergrund geschützt.“ Drei Zentimeter dick ist die elastische Schicht unter dem Kunstrasen. Darunter befindet sich ein Sandgemisch, das der Entwässerung des Platzes dient. „Damit hatten wir bisher nie Probleme“, sagt der TBL-Leiter. Der Unterbau halte in der Regel auch sehr viel länger als der Kunstrasen, dessen Lebensdauer durchschnittlich zehn Jahre betrage.
Nur neun hatte der in der Balker Aue erreicht. Das sei allerdings nicht verwunderlich. „Der Rasen wird enorm belastet“, erklärt Kopperschmidt. Täglich werde darauf mehrere Stunden trainiert. Am Wochenende dann die Spiele.
Einer solchen Belastung sei der Sportplatz in Witzhelden nicht ausgesetzt. Dort habe es bislang auch noch keine Probleme mit verklumptem Granulat gegeben. „Vermutlich, weil Witzhelden etwas höher liegt und es dort immer ein paar Grad kühler ist“, sagt der Bauingenieur. „Aber es ist nur eine Frage der Zeit, wann es auch dort zu diesen Problemen kommt.“ Daher plane man auch dort in den nächsten Jahren eine Erneuerung des Rasens ein.
In der Balker Aue kommen als nächstes die Linien und Punkte. Eine Woche ist dafür eingeplant, denn sie werden nicht einfach aufgepinselt. „Der Kunstrasen muss dafür an den jeweiligen Stellen aufgeschnitten werden. Dann werden die weißen Linien und der Elfmeterpunkt eingesetzt.“ Die Markierungen bestehen aus ähnlichem Material wie der Kunstrasen, eben nur in Weiß. Außerdem für die Bambini-Markierungen in Blau. „Das ist sehr viel Kleinarbeit“, sagt Kopperschmidt. „Schließlich muss alles am richtigen Platz sein.“
Wenn alles klappt, soll in der Balker Aue Ende des Monats das Eröffnungsspiel ausgetragen werden. Die Teilnehmer stehen allerdings noch nicht fest.