2024-05-16T14:13:28.083Z

Vereinsnachrichten
Abteilungsleiter, Trainer und Top-Torschütze: Sebastian Probst ist eine Schlüsselfigur bei Pneumant, im Winter auch in der Halle. ©Michel Nowak
Abteilungsleiter, Trainer und Top-Torschütze: Sebastian Probst ist eine Schlüsselfigur bei Pneumant, im Winter auch in der Halle. ©Michel Nowak

Ein Macher auf und neben dem Platz

Sebastian Probst hatte als Torschützenkönig der Kreisklasse wesentlichen Anteil am Aufstieg von Pneumant Fürstenwalde

Gerade 26 Jahre alt ist Sebastian Probst und leitet trotzdem eine Fussball-Abteilung mit inzwischen mehr als 140 Mitgliedern. Der Fürstenwalder ist in diesem Bereich längst ein richtiger Macher. Er hat den Aufbau der neuen Fussballsparte der BSG Pneumant Fürstenwalde entscheidend mitgeprägt.

"Ich lebe für den Verein, da steckt mein Herzblut drin", sagt Sebastian Probst selbst. Und auch bei der neugegründeten Männermannschaft ist der meist im offensiven Mittelfeld eingesetzte Fussballer aktiv. In der vergangenen Saison schoss er bei 18 Einsätzen in der Kreisklasse Mitte unglaubliche 51 Tore. Sein Team landete mit riesigem Vorsprung auf Platz 1, stieg in die Kreisliga auf.

Als Fünfjähriger hatte Sebastian Probst bei der damaligen SG Union Fürstenwalde begonnen. "Ich habe in den ersten Jahren auf allen Positionen gespielt, nur nicht im Tor", sagt er heute. Besonders Trainer Achim Hartmann prägte ihn. Den Unionern blieb er während der gesamten Jugendzeit treu. Nach der Fusion mit dem damaligen FSV Wacker Fürstenwalde schrammte er mit der A-Jugend-Mannschaft knapp am Aufstieg in die Regionalliga vorbei. Schon in der B-Jugend hatte Sebastian Probst zudem Einsätze in der Kreis- und auch Landesauswahl.

Auch im Erwachsenenbereich spielte er noch für den FSV, wechselte dann aber zum SFC Stern 1900 nach Steglitz in die Verbandsliga Berlin. "Ich wollte mal was anderes sehen", sagt er. Doch es blieb ein Abstecher auf Zeit. "Das Berufliche musste im Vordergrund stehen." Nach einer abgebrochenen Lehre zum Einzelhandelskaufmann folgte der Wendepunkt.

Über ein Freiwilliges Soziales Jahr kam er zur BSG Pneumant Fürstenwalde. Hier kümmerte er sich beispielsweise um die Drachenbootregatta des Vereins, war Hallensprecher bei den Handballern und lernte schnell die Abläufe im mit mehr 2.700 Mitgliedern zweitgrößten Brandenburger Sportverein kennen. Nach Ende des Freiwilligen Jahrs blieb er. In Abstimmung mit der Vorstandsvorsitzenden Karin Lehmann begann Probst im Jahr 2011 über die BSG ein duales Studium im Fach Sportmanagement. "Drei Wochen habe ich gearbeitet, eine Woche war ich in Potsdam an der Uni."

Zunehmend verfestigte sich nun die Idee, bei Pneumant eine Fussball-Abteilung aufzubauen. Sebastian Probst: "Wir wollten etwas Neues machen, vor allem für die Jugend und etwas, bei dem der Leistungsgedanke nicht unbedingt im Vordergrund steht." Zur Saison 2014/15 wurde eine Männermannschaft gemeldet. Gleichzeitig begann der Aufbau mehrerer Nachwuchs-Teams. Sebastian Probst selbst ist Abteilungsleiter und gleichzeitig heute auch Trainer der D-Junioren.

Dass die im Vergleich sehr junge Männermannschaft mit ihren Neuzugängen aus höheren Ligen in der Kreisklasse vorn mitspielen würde, war wenig überraschend. Dass Sebastian Probst aber gleich 51 Treffer erzielen konnte, war dann schon bemerkenswert. Immerhin spielte er wegen seiner Sperre nach dem Wechsel vom FSV Union Fürstenwalde II nur bei 18 der 26 Spiele mit. "Ich wollte dabei immer mannschaftsdienlich auftreten", sagt er, "aber auch hundert Prozent geben, wie bei allem, was ich hier mache."

Schnelligkeit und Ballsicherheit sind die Stärken von Sebastian Probst auf dem Feld, urteilen Mitspieler wie Sebastian Stock: "Er macht hier derzeit sehr viel richtig". Und für Chris Krüger ist klar: "Von Trainingsmaterialien bis zu Sponsoren, Basti kümmert sich um alles." Seit Oktober hat Probst nun seinen Bachelor als Sportmanager in der Tasche. Im Moment arbeitet er in einem Fürstenwalder Fitnesscenter.

Die aktuelle Saison ist für ihn bisher allerdings weitgehend ausgefallen. Noch immer laboriert er an einem in der Vorbereitung zugezogenen Schlüsselbeinbruch. Realistisch ist ein Einsatz erst wieder im Frühjahr. "Ich werde aber wieder spielen", erklärt Sebastian Probst. Und auch als Leiter will er den Pneumantern treu bleiben. "Ich hätte ja selbst nie damit gerechnet, dass die Abteilung so schnell und so gut wächst", sagt der für sein Engagement bereits mehrfach ausgezeichnete Probst. Jetzt steht er auch bei der Sportlerwahl von Oder-Spree auf der Kandidatenliste.

Aufrufe: 012.1.2016, 07:00 Uhr
MOZ.de / Michel NowakAutor