2024-04-19T07:32:36.736Z

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F: Gerhard Hoffmann
F: Gerhard Hoffmann

Ein Festtag: SSV Berghausen holt Kreispokal

Der Bezirksligist gab im Endspiel gegen den VfB Solingen alles und gewann durch das Tor von Timo Kruse mit 1:0

Wenn eine Mannschaft mit viel Mut und Leidenschaft auftritt, kann sie als Außenseiter einen Favoriten in die Knie zwingen. Das bewies jetzt auch der Bezirksligist SSV Berghausen, der das spannende Finale des Kreispokals gegen den VfB Solingen mit 1:0 (1:0) gewann. Während die Solinger in der Meisterschaft als Spitzenreiter auf dem Weg in die Landesliga sind, ist Berghausen im Mittelfeld zu Hause (Neunter). "Wir haben sehr präsent und aggressiv gespielt. Der Sieg ist verdient", stellte SSV-Coach Siegfried Lehnert fest.

Der Weg ins Endspiel war beschwerlich. So gewann Berghausen in der ersten Runde erst nach einem Elfmeterschießen mit 7:6 gegen den B-Kreisligisten VfL Witzhelden. Anschließend setzte er sich gegen die B-Kreisligisten SR Solingen 1880/1895 (2:0) und TuS Quettingen (6:1) durch, ehe es zum Halbfinale gegen den Bezirksligisten 1. SpVg. Solingen-Wald 03 kam - 5:4 nach Elfmeterschießen.

Die Endspiel-Chancen waren durchwachsen, weil der SSV zuvor in der Bezirksliga sechs Mal in Folge als Verlierer vom Platz gegangen war. Außerdem musste Lehnert seine Abwehr mal wieder umbauen, denn Außenverteidiger Yannik Franken fehlte wegen einer Gelbsperre. "Trotzdem hat unsere Defensive außerordentlich gut gearbeitet", lobte der Coach. Den jungen Innenverteidigern Marcel Gerasch (19) und Robin Witt (22) standen die erfahreneren Außenverteidiger Christian Lehnert (29) und Danny Schwidden (24) zur Seite.

Bereits in den ersten Final-Minuten nahm Berghausen das Heft in die Hand - und Solingen wirkte überrascht. Zwei Mal spielte Markus Böwing den Ball von der rechten Seite nach innen, wo Timo Kruse (4.) und Amin Kumukov (12.) verpassten. Anschließend konnte Robin Bastian eine Vorlage von Kruse nicht verwerten (23.). Dann verloren die Solinger im Aufbau den Ball. Folge: Der SSV schaltete schnell um und Kruse blieb eiskalt - 1:0 (43.).

Im zweiten Abschnitt erhöhte Solinge den Druck. Dabei arbeitete der VfB vor allem mit lang nach vorne geschlagenen Bällen. "Wir konnten uns gut auf diese Taktik einstellen und unser Torwart Oliver Wazakowski hat immer wieder ihre Bälle abgefangen, obwohl er noch unter einer Sprunggelenks-Verletzung leidet", urteilte Lehnert. Auf der anderen Seite spekulierte Berghausen auf Konter-Gelegenheiten. Zwei Mal hatte Kumukov auch freie Bahn, konnte sich jedoch letztlich nicht durchsetzen (59./72.).

Lehnert: "Wir haben viel investiert und unsere Angreifer mussten häufig weite Sprints machen. Am Ende war es eine Qual und im Abschluss fehlte die Kraft." Weil der VfB vergeblich versuchte, seinen Torjäger Nikola Aleksic in Szene zu setzen, brachte Berghausen das Ergebnis über die Zeit.

Der Erfolg kam gerade richtig, denn nach einer neun Jahre langen Amtszeit verlässt Lehnert den SSV zum Saisonende - und er holte erstmals den Kreispokal. "Mit der Stadtmeisterschaft und dem Pokal haben wir das Double geholt. Für mich ist das ein ganz großer Abschied", erklärt der erfahrene Trainer. Viel Mut und Leidenschaft waren die Basis dafür, dass sich seine Mannschaft als Außenseiter gegen den Favoriten durchsetzen konnte.

SSV: Wazakowski, Chr. Lehnert, Witt, Gerasch, Schwidden, Scholer, Böwing (70. Tuncer), Francke, Bastian (84. Hofmeier), Kumukov, Kruse (81. Azhil).

Aufrufe: 01.6.2018, 20:32 Uhr
RP / Fabian SchmittAutor