2024-04-30T13:48:59.170Z

Analyse
Nicht nur die spielerische und taktische Qualität sorgte für eine erfolgreiche Saison der Königsbrunner Kickerinnen. Vor allem der Zusammenhalt im Team ist eine der großen Stärken des Meisterteams.   F.: Reinhold Radloff
Nicht nur die spielerische und taktische Qualität sorgte für eine erfolgreiche Saison der Königsbrunner Kickerinnen. Vor allem der Zusammenhalt im Team ist eine der großen Stärken des Meisterteams. F.: Reinhold Radloff

Ein eingeschworener Haufen

Die Frauen des FC Königsbrunn schaffen den Aufstieg in die Bezirksoberliga und Trainer Michael Fuchs setzt für die kommende Saison überraschende Zielern

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Warum stiegen die Fußballballerinnen des FC Königsbrunn eigentlich nicht schon vorige Saison in die Bezirksoberliga auf? Warum gelang es ihnen jetzt? Warum „lieben“ die Mädels ihren Trainer so sehr? Fragen über Fragen. Die Antworten und mehr gibt es gleich, hier.

Zehn Jahre wird Frauenfußball beim FC Königsbrunn gespielt, zehn Jahre des Aufbaus mit Rückschlägen. Doch in jüngster Zeit lief es fast immer bestens. Schon in der Saison 2015/16 wollten die Mädels, die sich gerade erst in die Bezirksliga hochgekämpft hatten, aufsteigen. „Aber da waren wir spielerisch noch nicht soweit“, weiß ihr Trainer Michael Fuchs und meint weiter: „Dafür gingen wir heuer das Thema mit aller Macht an.“ Es hat geklappt, und wie: Die Mädels wurden nicht nur Meister, sondern das auch noch ohne ein einziges verlorenes Spiel. Außerdem schossen sie die meisten Tore und kassierten die wenigsten.

Warum der FC Königsbrunn unbedingt aufsteigen wollte, dafür gibt es eine ganz einfache und schlüssige Antwort: „Wir waren zu gut für die Bezirksliga. Jetzt freuen wir uns auf eine Spielklasse, in der richtig Fußball gespielt wird“, so der Trainer, der die Vorzüge seiner Mannschaft so beschreibt: „Spielerisch stark, taktisch flexibel, riesiger Zusammenhalt im Team, eine freundschaftliche Clique.“

Trotz dieser tollen Voraussetzungen gab es natürlich auch Rückschläge: „Wir mussten diese Saison drei Kreuzbandrisse und andere Verletzungen verkraften und hatten Abgänge aus beruflichen Gründen. Diese Probleme konnten wir aber alle durch unseren breiten Kader einigermaßen ausgleichen.“

Froh war Fuchs trotzdem, dass er kurz vor Saisonende noch eine Verstärkung erhielt, die ihm auch in der kommenden Saison erhalten bleiben wird. Melanie Kaiser (17). Die Großaitingerin spielte in München beim FC Bayern, und zwar als Sechser in der B-Juniorinnen-Bundesliga. Um aber in der Bezirksoberliga das angestrebte Ziel, einen Platz im vorderen Mittelfeld, zu erreichen, sucht der Trainer nach vier weiteren Neuzugängen im Mittelfeld und in der Defensive und hofft auf die Rückkehr von Nadine Neudahl. Doch zunächst freuen sich die Königsbrunnerinnen jetzt erst einmal auf den Erdinger Meistercup am 24. Juni und dann auf eine kleine Pause bis August. Dann nimmt Fuchs seine Truppe wieder zweimal die Woche so richtig ran. Er arbeitet gerne mit Frauen, weil „sie eine bessere Einstellung als Männer haben, zuverlässiger, lernwilliger und disziplinierter sind und weil es einfach Spaß macht“.

Nicht nur Fuchs mag seine Mädels, sondern auch umgekehrt. Sie sagen: „Weil er ein Mann ist, wird er als Trainer ernster genommen.“ Ihr einhelliger Tenor lautet: „Michael muss einfach bleiben.“ Und zu dem vielen Lob passt auch, dass sie alle einhellig sagen: Der Frauenfußball hat beim FC Königsbrunn einen hohen Stellenwert und hohe Anerkennung. „Unsere Leistungen werden vom Verein und auch von den Zuschauern honoriert“, betont Fuchs, der von regelmäßig 100 bis 200 Zuschauern auf eigenem Gelände spricht. Gegen Anhausen waren sogar 500 Fans da.

Es sieht also alles sehr positiv aus beim Frauenteam des FC Königsbrunn. Und weil ein Verein ohne Nachwuchs nicht auf lange Sicht überleben kann, wird auch daran jetzt gearbeitet.

Aufrufe: 07.6.2017, 09:31 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Reinhold RadloffAutor