2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation

Ein Duell zwischen Aufwind und Abschwung

Relegation zur Kreisklasse

Wer spielt nächste Sai­son in der Kreisklasse? Der Sieger des Spiels DJK Oberwiesenacker – SC Pollanten kommt dem Ziel ein großes Stück näher. Anstoß ist am Sonntag um 15 Uhr auf dem Gelände des FC Deining (Velburger Straße). Das zweite Spiel um die Eintrittskarte für die Kreisklasse bestreiten der ASC Sengenthal und der SC Oberölsbach. Anpfiff ist am Sonntag um 15 Uhr auf dem Gelände der DJK Litz­lohe.

DJK Oberwiesenacker – SC Pollanten

Die Frage bei diesem Duell lautet: Wer hat den psychologischen Vorteil? Der seit der Winterpause arg gebeu­telte Kreisklassist DJK Oberwiesen­acker, der sich aber zum Ende der Sai­son rechtzeitig berappelt hat? Oder der aufstrebende A-Klassenprimus, der am Mittwoch das Entscheidungs­spiel gegen den Nachbarverein DJK Wallnsdorf mit 1:3 verloren hat? Die Situation in Oberwiesenacker ist wirklich kurios. Die DJK überwin­terte auf Platz drei, wurde gar zu den Aufstiegsfavorit gezählt. „Aber seit November haben wir kein Spiel mehr gewonnen“, berichtet Spielertrainer Jens Hawa. Bis zum letzten Spieltag. Das 2:1 gegen den FSV Oberferrieden drehte das Glücksrad auf „Zweite Chance“. Und die heißt: Relegation gegen den SC Pollanten. „Vom Gegner weiß ich nur, dass er 20 Spiele gewonnen hat und eine starke Offensive besitzt, doch ich habe mich die ganze Saison über nicht mit dem Gegner befasst“, verrät Hawa, „wir wollen unser eigenes Spiel aufziehen“.

Doch das schien oft schwierig genug mit einer ständig wechselnden Startelf. Schuld waren Verletzungen diverser Stammspieler in der ersten, aber auch in der zweiten Mannschaft, die somit auch nicht wirklich der Ersten helfen konnte. Beim Sieg gegen Oberferrieden hal­fen zwei tapfere A-Jugendliche aus, „die ihre Sache richtig gut gemacht haben“. Dabei verletzte sich Spieler­trainer Hawa, „der Oberschenkel zwickt, ich weiß nicht, ob es eine Zer­rung oder Verhärtung ist“. Das Abschlusstraining am Freitagabend wird erst zeigen, wer am Sonntag spie­len kann. Da stellt sich die Situation für Chris­tian Rackl anders dar. Gemeinsam mit Spielertrainerkollege Franz Pfah­ler wird er den SC Pollanten auf das Feld führen. Pfahler als Abräumer auf der Sechs, Rackl gibt aushilfsweise den Zehner. Die etatmäßige hängende Spitze Matthias Blaser fehlt neben Andreas Zatocil schon länger verletzt. Stürmer Christian Moosburger hat sich wegen einer Urlaubsreise abge­meldet, Verteidiger David Schmidt ist angeschlagen.

„Im Sturm stelle ich Sebastian Seitz auf“, verrät Rackl. Der Student ist seine Allzweckwaffe. Das 1:3 gegen Wallnsdorf ist ärger­lich für den SC, muss jetzt aber kein Nachteil sein. „Meine junge Mann­schaft war sehr nervös, hat aber ihre Schlüsse daraus gezogen“, meint Rackl. Die Kulisse von rund 600 Zuschauern in Berngau hat einigen wohl zu sehr imponiert. „Oberwiesen­acker ist eine spielerisch starke Mann­schaft, das kommt uns eher entge­gen“, erklärt Rackl. „Wir rechnen uns auf jeden Fall etwas aus.“ Der Verlie­rer spielt nächste Saison in der A-Klasse, der Gewinner wird gegen den Sieger des Spiels ASC Sengenthal – SC Oberölsbach antreten.

ASC Sengenthal - SC Oberölsbach

Für den Trainer des A-Klassisten SC Oberöls­bach, Christian Leh­meyer, ist der ASC Sen­genthal ein unbeschriebe­nes Blatt. „Doch das wer­den die über uns auch sagen“, meint Lehmeyer über den Kreisklassis­ten. Am Sonntag fehlen Lehmeyer lediglich ein bis zwei Spieler, den Rest plagen die üblichen Wehwehchen, „normal am Ende einer Saison“. Meistens tritt der SCO mit einer Spitze an, doch es war auch die Flexibili­tät, die die Ölsbacher auf Rang zwei der Tabelle gehievt hat. „Unterferrie­den ist zurecht Meister geworden und Respekt vor Postbauer, die lange Zeit vorne mitgespielt haben“, resü­miert Lehmeyer die Saison. Hut ab aber auch vor seiner jungen Mannschaft. Denn das die in die Rele­gation kommen würde, wagte vergan­genen Sommer niemand zu prophe­zeien. „Uns haben drei wichtige Spie­ler verlassen, mehrere 18- und 19-Jäh­rige kamen aus der A-Jugend“, erin­nert er sich. „Es war eine Wundertüte. Doch nach den ersten Siegen in der Vorrunde wussten wir: Das wird eine gute Saison.“ Die Mannschaft spielte erstmals mit Viererkette. Mittelstürmer Markus Hollweck und Linksaußen Maximi­lian Hiereth entwickelten sich zu Tor­garanten.

Motivation versus Temp

In der Relegation sieht Lehmeyer sein Team auf Augenhöhe mit den Mit­streitern: „Diese vier Mannschaften sind gleich stark.“ Es könne jedoch durchaus sein, dass die Motivation auf Seiten der A-Klassisten einen Tick größer sei. Allerdings sei ein Kreisklassist aus seiner Liga ein höhe­res Tempo gewohnt. Doch zuletzt musste der ASC Sengenthal dieser Geschwindigkeit Tribut zollen. Allei­ne in den letzten vier Spielen in der Kreisklasse Ost hagelte es 19 Gegen­tore, acht alleine bei der DJK Allers­berg.

Aufrufe: 015.6.2013, 12:53 Uhr
NNAutor