2024-05-02T16:12:49.858Z

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Elias Weichler (links) trifft mit dem FC Gundelfingen in einem Testspiel auf den Bundesligisten FC Augsburg. Vor 26 Jahren gab es sogar Punktspiele zwischen beiden Teams. Dabei feierte Walter Fuchsluger (kleines Bild) mit 56 Jahren sein Bayernliga-Debüt.
Elias Weichler (links) trifft mit dem FC Gundelfingen in einem Testspiel auf den Bundesligisten FC Augsburg. Vor 26 Jahren gab es sogar Punktspiele zwischen beiden Teams. Dabei feierte Walter Fuchsluger (kleines Bild) mit 56 Jahren sein Bayernliga-Debüt. – Foto: Walter Brugger, Günther Stauch

Ein Duell mit Geschichte

Fünf Tage vor dem Saisonstart trifft der FC Gundelfingen in Jettingen auf den Bundesligisten FC Augsburg +++ Vor 26 Jahren gab es sogar Punktspiele zwischen beiden Teams – und die sorgten für einen unerwarteten TV-Auftritt

Elias Weichler nickte einfach nur. Vorausgegangen war die Frage seines Trainers Martin Weng, ob die Partie ihres FC Gundelfingen gegen die Profifußballer des FC Augsburg (Dienstag, 18 Uhr, in Jettingen) für Weichler & Co. etwas Besonderes sei. Und FCG-Außenverteidiger Weichler wollte mit dem Nicken zu verstehen geben, dass dies durchaus der Fall ist. Schließlich treten Landesliga-Fußballer selten bis gar nie in ihrer Karriere gegen Bundesliga-Kicker an.

Bei Weichler ist es allerdings keine ganz neue Erfahrung. Vor fünf Jahren, als der 25-Jährige das Trikot des SSV Ulm 1846 überstreifte, durfte er sich schon einmal mit den Augsburgern messen. Beim traditionellen Schwörmontagsspiel trotzten die Spatzen, damals in der baden-württembergischen Oberliga angesiedelt, den Augsburgern immerhin ein 3:3.

Ein ähnliches Ergebnis wäre für die Grün-Weißen natürlich ein Riesenerfolg, selbst wenn sich Trainer Martin Weng realistisch gibt: „Alles andere als ein klarer FCA-Sieg wäre eine Sensation. Selbst wenn wir unmittelbar vor dem Saisonstart stehen und die Augsburger gerade Mal eine Woche im Training sind.“

Trotzdem gibt sich Weng keineswegs der Illusionen hin, dass FCA-Coach Martin Schmidt eine müde Elf ins Rennen schicken wird, die sich in Jettingen womöglich blamiert. Schließlich kommt der Bundesligist mit dem Auftritt seiner Verpflichtung gegenüber dem ehemaligen Hauptsponsor Alko nach und will möglichst viele Fußballfans für die neue Saison begeistern.

Während Schmidt in solchen Testspielen üblicherweise fleißig durchwechselt und zur zweiten Halbzeit meist eine komplett neue Elf aufbietet, wird FCG-Trainer Weng darauf notgedrungen verzichten. „Natürlich würde ich gerne möglichst vielen meiner Spieler dieses Erlebnis gönnen – und auch die Erfahrung. Denn gerade in Sachen Zweikampfführung können sie von Bundesliga-Spielern extrem viel lernen“, so der Coach, „aber aktuell ist mein Kader aufgrund von Verletzungen arg geschrumpft.“ Manuel Müller wird wegen einer leichten Sprunggelenksverletzung ebenso für den Saisonauftakt am Sonntag beim TSV Gilching geschont wie Jonas Schneider, der mit Beschwerden an den Bändern zu kämpfen hat. „Insgesamt fehlen acht Mann“, rechnet Weng vor – und kann auch keinem Spieler aus dem Kreisliga-Team ein „Zuckerchen“ gönnen. Denn die U 23 tritt fast zeitgleich im Sparkassencup beim SV Ziertheim an. „Da werden sich unsere Auswechslungen eher im Rahmen halten“, so Weng.

Der FCG-Coach hat übrigens selbst eine Augsburger Vergangenheit. Schließlich war er vor seinem Engagement in Gundelfingen als Co-Trainer bei der FCA-U 17 (Bundesliga) tätig – und hat auch schon selbst gegen die schwäbische Nummer eins gekickt. Zusammen mit seinem heutigen Schützling Manuel Müller trat Martin Weng vor zehn Jahren beim Eröffnungsspiel der Augsburger Arena in einem schwäbischen Auswahlteam gegen den FCA an. Bei der 0:2-Niederlage verkauften sich die Amateurkicker durchaus achtbar.

Duelle zwischen dem FC Augsburg und dem FC Gundelfingen gab es in der Vergangenheit schon öfters, allerdings war da der Abstand zwischen beiden Klubs längst nicht so groß wie aktuell zwischen Bundes- und Landesliga (6. Liga). 1992 standen sich beide Teams im schwäbischen Pokalfinale gegenüber, das der FCG im Donauwörther Stauferpark mit 2:0 gegen den damaligen Bayernligisten für sich entschied. Später zogen die Grün-Weißen zum ersten und bislang einzigen Mal in die Hauptrunde des DFB-Pokals ein (0:1 gegen den damaligen Bundesligisten Bayer 05 Uerdingen). Ein Jahr später folgten gar zwei Punktspiele gegeneinander, als der FCG gerade in die damals noch drittklassige Bayernliga aufgestiegen war. In Gundelfingen siegte der FCA mit 2:1, das Rückspiel im Rosenaustadion endete 6:0.

Doch das Ergebnis spielte damals eher eine Nebenrolle, denn aufgrund von drei nicht zur Verfügung stehenden Keepern liefen die Grün-Weißen damals mit dem ältesten deutschen Drittliga-Debütanten aller Zeiten auf. Walter Fuchsluger senior, zu der Zeit Torwarttrainer und bereits 56 Jahre alt, stand für 90 Minuten im Bayernliga-Tor – und wurde anschließend sogar in die Fernsehsendung „Blickpunkt Sport“ eingeladen.

Aufrufe: 09.7.2019, 11:47 Uhr
Walter BruggerAutor