2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Felix Balser vor großer Kulisse - und vor seiner Verletzung. Beim Relegationsspiel im Aufstiegsjahr in Allendorf.	Foto: Ben
Felix Balser vor großer Kulisse - und vor seiner Verletzung. Beim Relegationsspiel im Aufstiegsjahr in Allendorf. Foto: Ben

Ein absoluter Kämpfertyp

PORTRAIT: Felix Balser hat nach langer Verletzungspause erheblichen Anteil an Serie der FSG Bessingen

BESSINGEN (mcs). Auch wenn sich Kreisoberliga-Tabellenführer Klein-Linden nach 1:3-Rückstand bei der FSG Bessingen/Ettingshausen/Langsdorf in Halbzeit zwei noch zurückgemeldet hat und ein 3:3 erreichte, so ist es doch vor allem ein Akteur der Gastgeber, der in den letzten Wochen nach vielen Rückschlägen ein beeindruckendes Comeback gefeiert hat. Felix Balser (24) hat nach fast einjähriger Verletzungspause die Rückkehr in die erste Mannschaft der FSG geschafft und steht sinnbildlich für die starken Leistungen der letzten Wochen.

Nach schwachem Saisonstart mit nur vier Siegen aus den ersten elf Spielen hat sich die Mannschaft von Trainer Oliver Bopp in den letzten Begegnungen deutlich gesteigert. Nur eine einzige der letzten neun Partien ging verloren, sodass sich die FSG mit 32 Punkten ins gesicherte Mittelfeld vorgeschoben hat.

In acht dieser letzten neun Partien gehörte Felix Balser zur Startformation. Balsers Leidensgeschichte begann schon im September der vergangenen Runde. Mit einer schweren Meniskusverletzung fiel der Abwehrspieler beinahe ein halbes Jahr aus. Gegen Ende der vergangenen Saison gehörte Balser dann wieder zum Stamm, ehe das Verletzungspech erneut zuschlug: Innenbänder im Knie gerissen, erneuter monatelanger Ausfall.

Doch für Trainer Oliver Bopp zeigt sich besonders in diesen Phasen Balsers besonderes Naturell. „Felix ist einfach ein absoluter Kämpfertyp und lässt sich nicht unterkriegen, auch nicht nach solch einem bösen Rückschlag. Er kämpft sich immer wieder ran.“ In der Tat kam aufgeben für den 24-Jährigen trotz aller Mühen im Fitnessstudio und in den Physiotherapien nicht infrage.

„Ich habe den Draht zur Mannschaft trotz der Verletzungen zu keiner Zeit abreißen lassen, war, soweit es zeitlich ging bei allen Trainingseinheiten am Spielfeldrand oder bei Teamsitzungen dabei. Ich wollte auf jeden Fall wieder den Sprung schaffen“, so der passionierte Angler.

Und dieser Sprung gelang ihm am 12. Spieltag, als er beim 2:1-Erfolg gegen Großen-Buseck für wenige Minuten wieder Kreisoberliga-Luft schnuppern durfte. Schon beim nächsten Spiel gegen Kesselbach gehörte Felix Balser zur Startelf und absolvierte alle weiteren Spiele. Die Erfolgsserie, die nahezu deckungsgleich mit seinem Comeback begann, wollte er dagegen nicht auf sich münzen. „Generell hatten wir ja sehr viele Verletzte, nicht nur mich. Man merkt schon, dass wir jetzt wieder als Team deutlich stärker geworden sind. Das zweite Jahr in einer Liga gilt ja zudem als das schwerere. Daher bin ich froh, dass wir jetzt so regelmäßig gepunktet haben“ Seine Schnelligkeit und seine Zweikampfstärke möchte er auch nach der Winterpause im Team einbringen. Am wichtigsten ist ihm bei allem Erfolg aber natürlich der Spaß am Fußball. Und den hat der Ober-Bessinger bei der FSG auf jeden Fall gefunden.

„Wir haben zumeist Jungs, die aus der Gegend kommen. Wir verstehen uns echt gut und unternehmen auch privat viel miteinander“, so der Industriemechaniker. Höhere Ziele möchte er trotz des gar nicht allzu großen Abstands zu den oberen Tabellenrängen nicht ausgeben. „Wir sollten weiterhin unsere Punkte gegen den Abstieg sammeln. Dann können wir immer noch sehen, ob es im Laufe der Runde für mehr reicht.“

Möglicherweise hätte die Mannschaft von Trainer Oliver Bopp für das kommende Fußball-Jahr auch mutigere Ziele formuliert, hätte sie nicht in den letzten beiden Spielen jeweils 3:1-Vorsprünge aus der Hand gegeben. Neben dem 3:3 gegen Klein-Linden lag die FSG auch in der Partie zuvor mit zwei Treffern in Front, musste sich aber bei TuBa Pohlheim noch mit 3:5 geschlagen geben.

Generell fängt sich die Dreier-SG relativ viele Gegentore ein. „Leider brauchen wir oftmals ein Hallo-Wach!", so formuliert es Patrick Balser. „Wir kassieren oftmals erst ein Gegentor oder auch zwei, bevor wir richtig im Spiel sind. In den letzten Partien haben wir dann endlich mal die Startphase gut hinbekommen, dafür dann gegen Ende nachgelassen. Das war schon extrem ärgerlich."

In der Tat hätte sich die FSG mit zwei dem Spielverlauf nach durchaus möglichen Siegen bereits auf Platz fünf der Tabelle schieben können. Aber darüber möchte Felix Balser jetzt nicht weiter nachdenken. „Wir haben auch schon einige Begegnungen gedreht. Jetzt lief es halt mal gegen uns. Das passiert im Laufe einer Saison."

Für Felix Balser steht jetzt ohnehin die Gesundheit an erster Stelle. Denn auch wenn sein letztes Comeback mehr als erfolgreich verlaufen ist, ist sein Bedarf an einem weiteren für die nächste Zeit erst einmal gedeckt.

Aufrufe: 05.12.2014, 07:00 Uhr
Marc SteinertAutor