2024-06-13T13:28:56.339Z

Im Nachfassen
Egon Coordes am 7. August 2018 während des Sport-Talks in der Losche. Er wurde von NZ-Sportchef Lars Brockbalz und Erich Willmann interviewt.
Egon Coordes am 7. August 2018 während des Sport-Talks in der Losche. Er wurde von NZ-Sportchef Lars Brockbalz und Erich Willmann interviewt. – Foto: Volker Schmidt

Egon Coordes kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück

Der ehemalige Bundesligaspieler und -trainer besucht am Nachmittag den JFV Bremerhaven auf dem LTS-Platz, wo 1954 alles begonnen hatte.

BRMERHAVEN. Der ehemalige Fussball-Jugendspieler der Leher TS und späterer Bundesligaspieler und -Trainer, Egon Coordes, will sich einen Eindruck von der Jugendarbeit des JFV Bremerhaven machen und kehrt heute Nachmittag an seine alte Wirkungsstätte in den Speckenbütteler Park zurück, wo 1954 unter seinen Jugendtrainern Rolf Kuhlmann, Gerd Viergutz und Ottokar Kriszio alles begonnen hatte. Sohn Frank Krizio ist bis heute der „Verbindungsmann“ zum ehemaligen „Schleifer“, wie Coordes früher liebevoll genannt wurde.

Der heute 75-Jährige spielte schon als A-Jugendspieler in der Herrenmannschaft der Leher TS und wurde nur noch für die wichtigen Spiele an die A-Jugend abgestellt. Vor einem halben Jahrhundert begann die eindrucksvolle Karriere mit dem Wechsel zu Werder Bremen. Vorher wechselte Coordes 1967 noch von der Leher TS zum TuS Bremerhaven 93, bevor er in der Saison 1969/70 zu Werder Bremen und später zum VfB Stuttgart (1971/72 bis 1976 in die Bundesliga wechselte.

Für Werder absolvierte er 50; für die Schwaben 107 Pflichtspiele, bevor der Abwehrspieler mit 31 Jahren seine Profikarriere beendete und die die Seestadt zum TuS Bremerhaven 93 zurückkehrte und mit dem fusionierten OSC Bremerhaven als Oberliga-Meister der Saison 1976/77 in die Zweite Bundesliga-Nord aufstieg. "Egon, laß die Löwen los" halte es bei Heimspielen im Nordseestadion laut von Rängen.

Dem Ruf von Bayerns Manager Uli Hoeneß konnte Egon Coordes 1984 nicht widerstehen. Der Rekordmeister aus München holte ihn als Co-Trainer an der Seite von Udo Lattek zurück in die Belletage des Fußballs.

Es folgte der „Zwischenstopp“ beim VFB Stuttgart (1986/87), bevor es bis zum Sommer 1991 zurück an die Säbener Straße nach München ging. Danach war Coordes Cheftrainer beim Hamburger SV, in Dubai, bei Austria Wien, Hannover 96, beim FC Luzern und trainierte zur Jahrtausendwende die U23-Olympia-Auswahl des Irans.

Aber Hoeneß, der nun nach 40 Jahren sein Amt niederlegen will, ließ nicht locker. Wieder ging es zum fokussierenden FC Bayern München zurück. Dort wo Coordes einen exellenten Ruf genießt und sein Rat bis heute gefragt ist. Seit Ende 2012 auch als Fitnesstrainer der Basketballer des FC Bayern München.

Coordes ist um die Welt gereist, um Spieler für die Bayern und für die Bundesliga zu finden. Der ehemalige Linksverteidiger hat alle Kontinente besucht und unzählbare internationale Spiele für kommende Gegner des FC Bayern München beobachtet und analysiert.

Nun können sich die JFV-Nachwuchstalente freuen, unter den Augen des langjährigen Trainers und Chefanalytikers des 29-fachen Deutschen Meisters und 19-fachen Pokalsiegers vorzuspielen.

„Die Idee dafür hatte ich schon länger gehabt, nur der Terminkalender von Egon war immer voll bestückt. Aber dieses Jahr hat es nun endlich geklappt“, berichtet Frank Krizio, für den der Seestadtfußball seit dem Abstieg des OSC Bremerhaven aus der 2. Bundesliga nur eine untergeordnete Rolle spiele.


Für die Zunkunft plant Coodes ein Projekt in Las Vegas. Dort will der Vollblut-Fußballer eine deutsche Fußball-Akademie gründen. Mit an Bord sollen seine ehemaligen Spieler Wolfgang Rolff und "Söhni" Diekmann sein.

Aufrufe: 06.8.2019, 10:58 Uhr
FuPa Bremerhaven / Volker SchmidtAutor