2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Lehnt beim Donnerstagtraining am Torpfosten: Der Bühlerzeller Fußballer Mark Riek kickt seit der F-Jugend in diesem Verein.
Lehnt beim Donnerstagtraining am Torpfosten: Der Bühlerzeller Fußballer Mark Riek kickt seit der F-Jugend in diesem Verein.
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"Durch Abstieg wurde Druck weggenommen"

Bühlerzeller Fußballer denkt an Aufstieg

Einmal Bühlerzell, immer Bühlerzell: Mark Riek hat noch nirgendwo anders gespielt. Im Interview berichtet er von den Leiden der Abstiegssaison - und von der Hoffnung auf die sofortige Bezirksliga-Rückkehr.

Die Sportfreunde Bühlerzell sind im Juni in die Kreisliga A abgestiegen. Nun stehen sie kurz vor der Rückkehr in die Bezirksliga. Hatten Sie erwartet, dass es so gut läuft?

MARK RIEK: Ich hatte gehofft, dass es besser wird. Dass es so gut läuft, hatte keiner erwartet. Auch dass wir uns so schnell zurechtfinden und durchstarten. . .

Oft gibt es einen Knackpunkt, bei dem eine Mannschaft spürt: Ab jetzt läuft's. Wann war das bei Bühlerzell der Fall?

In der Vorrunde kann ich mich nicht an so einen Knackpunkt erinnern. In der Rückrunde war das wohl die Partie gegen Bühlertann. Da hat man gemerkt: Die Mannschaft spielt wieder freier auf, da ist ein frischer Wind. Im Vorfeld waren viele Spieler auf diese Partie fixiert. Das Ergebnis der Partie gegen Kirchberg in der Woche zuvor und die dortige Niederlage spricht auch dafür, dass die Mannschaft vielleicht nicht hundertprozentig auf dem Platz war. Da haben viele schon in Richtung Bühlertann gefiebert. Dann war im Derby bereits in den ersten Minuten eine andere Mannschaft auf dem Platz zu sehen. Mein Gefühl war: Das Spiel nimmt uns niemand.

Wie hat sich das Wiedersehen mit Ihrem Ex-Trainer Manfred Faust angefühlt?

Seit ich in der ersten Mannschaft spiele, war Manfred Faust mein Trainer. Als er vor rund zwei Jahren aufgehört hat, ging in Bühlerzell eine Ära zu Ende. Mit dem neuen Trainer Michael Hannemann wurde einiges anders gemacht, aber die Umstellung fiel mir nicht schwer. Ich bin begeistert, wie gut er das jetzt schon macht. Auch das Team um ihn herum liefert wunderbare Arbeit.

War es der Wechsel von der Vaterfigur zum Kumpeltyp?

Hätte man am Anfang meinen können. Aber Michi tritt sehr selbstbewusst auf und strahlt eine natürliche Autorität aus. Also ist die Situation nicht viel anders.

Kommt es zu Abnutzungserscheinungen, wenn ein Trainer zehn oder mehr Jahre bei einem Verein ist?

Ob Manne zu lange bei uns Trainer war, will ich nicht beurteilen. Das liegt auch in der Natur der Sache. Spieler, die ebenfalls so lange dabei waren, spürten vielleicht nicht mehr viele neue Impulse. Man kennt sich und weiß, wie der andere tickt. Da wird man nicht mehr so überrascht. Manche nennen das dann Abnutzung, andere würden sagen, man ist ein eingespieltes Team.

Und wie hat Manfred Faust auf die 0:3-Niederlage reagiert?

Manne hat das sportlich gesehen und konnte es einordnen. Er war ein fairer Verlierer. Mein Verhältnis zu ihm ist auch nicht angeschlagen. Das muss jeder für sich entscheiden, was das Beste für einen ist. Ich nehme ihm den Wechsel von Bühlerzell nach Bühlertann nicht übel.

Wie hat es sich in der vergangenen Saison angefühlt, so lange gegen den Abstieg zu spielen?

Wir waren ja die vergangenen Jahre schon in der Situation, dass wir gegen den Abstieg gekämpft haben. Da setzt einerseits eine Routiniertheit ein. Mein Bruder meinte: Viele Spieler waren blockiert, weil sie an die Verwaltung des sportlichen Erbes dachten. Durch den Abstieg ist der Mannschaft auch der Druck genommen worden, man konnte wieder freier aufspielen. Vor allem bei jüngeren Spielern, sie machen den nächsten Schritt. Da platzt eine Liga höher eher nicht der Knoten.

Trotzdem gab es sicher Stimmen im Verein, die sich über den Abstieg geärgert haben . . .

Es gab schon welche, die das nicht gut fanden. Aber es war ja ein längerer Prozess. Viele hatten sich schon davor mit dem Gedanken befasst, dass man evtl. absteigt. Nach dem Braunsbach-Spiel war es dann rechnerisch klar. Die Mannschaft nahm es gefasst auf, auch mit dem einen oder anderen Frustbier. Ich sah das eher als Neuanfang. (lächelt) Und das merkt man jetzt auch.

Ist es derzeit die genau gegensätzliche Situation? Spricht man vom Aufstieg?

Die Mannschaft spürt schon, dass etwas möglich ist. Wir hatten uns ja nicht das Ziel gesetzt, direkt wieder aufzusteigen. Es hat sich nach und nach herauskristallisiert, dass mehr möglich ist. Nun haben wir sechs Punkte Vorsprung auf Platz 2, in der Winterpause waren es vier. Nach so einer Vorrunde kann man sich so ein Ziel schon stecken, vor allem auch, weil man es selbst in der Hand hat.

Viele andere Vereine berichten gerne im Bezug auf das Team vom "Geist von Bühlerzell"?

(lacht) Ich war ja noch nirgends anders. Das Team hat einen unglaublichen Zusammenhalt. Vor rund drei Jahren gab es einen größeren Umbruch. Damals musste sich der Geist erst wieder neu entwickeln. Während des Abstiegskampfes war die Stimmung immer gut. Man ist immer näher zusammengerückt, weil man spürte, es geht nicht anders. Dieser Geist trägt das Team derzeit, das ist schon typisch für Bühlerzell.



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Aufrufe: 02.4.2016, 09:31 Uhr
HT | SeyerleAutor