Bis die Zuschauer jedoch den ersten ernstzunehmenden Abschluss präsentiert bekamen, mussten sie sich eine ganze Weile gedulden. Marcel Platzek zog nach etwas zwanzig Minuten erstmals von der Strafraumkante ab – dieser Versuch war an Harmlosigkeit aber nicht zu überbieten. Schon deutlich besser gelang der Versuch von Stanislav Iljutcenko wenig später. Doch auch seinem Kopfball fehlte letztlich die nötige Präzision.
Das galt nicht für den anschließenden Schuss von Simon Brandstetter. Nachdem sich Fabian Schnellhardt das Leder nach einer eigenen Unaufmerksamkeit postwendend zurückerobert und dem 27-jährigen Angreifer optimal in den Lauf gelegt hatte, rappelte es im Essener Tor.
Auf dem Rasen passierte anschließend nur wenig, dafür rückten die Fans in den Fokus. Und zwar in negativer Hinsicht. Es kam, wie es kommen musste. Schiedsrichter Sven Heinrichs hatte die zweite Halbzeit gerade angepfiffen, als zunächst in der MSV-Kurve und wenig später dann auch im Essener Block haufenweise Pyrotechnik gezündet wurde. Erst nach einer neunminütigen Pause rollte dann wieder der Ball.
Und es ging gut weiter für den MSV – mit dem zweiten Treffer. Kevin Wolze schlenzte einen Freistoß aus zentraler Position sehenswert ins RWE-Tor. Chancenlos waren die Essener aber nicht. Die besten Möglichkeiten vergaben Benjamin Baier und Platzek. Letzterer brachte den Ball sogar im Duisburger Gehäuse unter. Linienrichter Florian Kötter hob jedoch die Fahne, er hatte den RWE-Angreifer im Abseits gesehen.
Diese Aktion entpuppte sich als neuer Antriebsfaktor. Plötzlich übernahm das Team von Trainer Sven Demandt die Spielkontrolle. Erneut war es Angreifer Platzek, der den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatte, mit einer eingesprungenen Grätsche kratzte MSV-Kapitän Kevin Wolze den Schuss aus kürzester Distanz aber von der Linie. Es war gleichzeitig der Schlusspunkt eines nach der Halbzeit hoch attraktiven Endspiels.