Der tauchte nämlich nach 180 Sekunden frei vor Gievenbecks ebenso starkem wie redefreudigem Torwart Eschhaus auf und schoss diesen an. Es hätte das Tor sein können, welches dem Delbrücker System an diesem Tag am ehesten in die Karten gespielt hätte. Ein frühes Tor erzielen, kompakt und vielbeinig verteidigen und dann über die schnellen Außenspieler Patrick Kurzen und Mario Freise in Kontersituationen umschalten. Der Plan ging jedoch für Gievenbeck auf, denn die Gäste erzielten in der 8. Minute den Führungstreffer. Delbrück stand bei einem langen Ball hinter die Viererkette nicht gut sortiert, Gievenbecks Keil zog mit Tempo durch und schob den Ball an DSC-Keeper Kevin Hund vorbei ins Tor. „Das meine ich, wenn ich sage, dass wir das zur Zeit nicht sind. Wir haben bislang immer wenig zugelassen, standen defensiv richtig gut, aber das ist derzeit nicht da“, so Capretti. Was den Delbrückern im Moment abhanden kommt, zeigten die Gievenbecker nahezu in Perfektion. Defensiv sehr kompakt, stoppten sie die Delbrücker Bemühungen zumeist schon weit vor dem eigenen Sechzehner und bei eigenem Ballbesitz ging es über wenige Stationen nach vorne. So auch bei der Chance durch Donner, der jedoch verzog (33.). Delbrück hatte noch einen Kopfball durch Austenfeld (42.) dann war Pause. Und aus dieser kamen die Gastgeber wieder mit einer guten Chance heraus und wieder war Freise der Pechvogel. Kurzen setzte sich über rechts durch, legte in den Rückraum, doch Delbrücks Nr. 15 schoss aus elf Metern in die Wolken (46.). Sieben Minuten später konterten die Gäste die Delbrücker eiskalt aus und Liszka machte das 0:2. Es sollte noch schlimmer kommen. Nach einem Einwurf war der DSC auf der rechten Seite wieder nicht da, und Keil vollendete den Gievenbecker Angriff mit seinem zweiten Treffer zum 0:3 (63.). Immerhin konnte Freise dann doch noch ein persönliches Erfolgserlebnis feiern, als er nach Vorlage von Kurzen zum 1:3 einschoss (85.). An der Niederlage änderte das nichts mehr und so kassierte der DSC die dritte Heimpleite in Folge. Darüber hinaus haben die Delbrücker in der Rückrunde bislang keine Partie gegen die Teams aus den Top-Fünf der Tabelle gewinnen können. Der Vorsprung des Tabellenzweiten auf den dritten Rang beträgt noch vier Punkte. „Wir spielen derzeit mit zu viel Risiko und zu wenig Ballkontrolle. Vielleicht fangen jetzt einige an, darüber nachzudenken, was wir bislang geleistet haben. Aber auch das werden wir in den Griff bekommen“, blieb Capretti optimistisch. Am Mittwoch gibt es erst einmal eine willkommene Abwechslung vom Ligaalltag. Dann reist der DSC zum Halbfinale des Westfalenpokals zum Regionalligisten SG Wattenscheid 09.

DSC: Hund – Rüskaup (46. Leifeld), Capretti, Riemer, Austenfeld – Kurzen, Frenz, Siegel, Freise, Plucinski (77. Malossek) – Cramer (77. Henksmeier).