2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Jubel bei der SG Lühe nach dem Erreichen des Meistertitels
Jubel bei der SG Lühe nach dem Erreichen des Meistertitels

Drei starke Teams beherrschten die Klasse

Altkloster ist ein unglücklicher Dritter - Wiepenkathens Endspurt blieb ohne Erfolg - Torjäger der Saison ist Rene Schlegel

War das eine Dramatik am letzten Spieltag der 1. Fußball-Kreisklasse Stade. Die SV Drochtersen/Assel IV bezwang im Aufstiegsendspiel den TSV Buxtehude-Altkloster mit 4:1 und stieg doch noch in die Kreisliga auf. Als Meister ging die SG Lühe durchs Ziel. Auch der Abstiegskampf war bis zum Schluss eng.

Neben dem TSV Wiepenkathen II, der TuS Güldenstern Stade III musste überraschend der TSV Apensen II in den sauren Apfel beißen. Bester Torschütze der Saison wurde Rene Schlegel von D/A IV. Auf dem Fußball-Portal FuPa wurde drei Tage lang der Spieler der Saison gewählt. Gunnar Eckl, Spielertrainer vom ASC Cranz-Estebrügge II bekam die meisten Stimmen. 1040 Tore wurden in der Spielzeit 2015/16 erzielt, das sind 103 Treffer weniger als im Vorjahr.
Satte neun Punkte Rückstand hatte die SV Drochtersen/Assel IV zum TSV Buxtehude-Altkloster, als die Teams nach der Winterpause noch zwölf Spieltage vor sich hatten. Kaum jemand dachte daran, dass sich Buxtehude, das als Neuling eine fantastische Saison spielte, diesen Vorsprung noch nehmen lässt. Eine kleine Schwächephase des TSV, dazu elf Siege der Kehdinger in zwölf Partien, darunter ein 12:0 in Großenwörden und ein 11:0 gegen Schwinge, und schon hatte die Elf von Trainer Björn Apmann die Überraschung perfekt gemacht. Erstmals stieg eine vierte Mannschaft in die Kreisliga auf. So dachte der Schreiber dieses Berichtes vor einer Woche noch. Inzwischen haben aufmerksame JOURNAL-Leser angemerkt, dass in der Saison 1963/64 die dritte und vierte Mannschaft des VfL Stade gemeinsam in der Kreisliga spielten. D/A hatte mit 115 Toren die beste Offensive und mit 39 Gegentoren zusammen mit Altkloster die sicherste Defensive. Meister Lühe, als großer Favorit in die Saison gestartet, spielte eine ausgeglichene Saison. Bis zur Winterpause verlor das Sagir-Team in 18 Begegnungen kein einziges Mal. Lediglich eine etwas verlängerte Winterpause mit Niederlagen bei den Abstiegskandidaten Schwinger SC und TuS Güldenstern Stade III sorgten für etwas Spannung. Als einziges Team verloren die Altländer kein Heimspiel.
Die 1. Kreisklasse war aufgeteilt in eine Dreiklassengesellschaft. Oben die drei Spitzenteams, dahinter der SV Ottensen als Vierter mit einer ganz schwachen Heimbilanz und immerhin 21 Punkten Rückstand zum Dritten, der FC Mulsum/Kutenholz II nach schwacher Rückserie, der ASC Cranz-Estebrügge II als viertbestes Rückrundenteam. Nach der Vorrunde lag die Mannschaft von Gunnar Eckl und Lars Fuhrmann noch auf einem Abstiegsplatz. Gefolgt von der Eintracht aus Immenbeck II und dem zweiten Aufsteiger TuS Harsefeld III, der nach sensationeller Vorrunde am Ende etwas einbrach. Dahinter kämpfte die halbe Klasse gegen den Abstieg. Dank der vier Siege zum Ende sicherte sich der Schwinger SC, der vier verschiedene Trainer hatte, die Klasse. Mit 112 Gegentoren setzte der SC eine ganz besondere Duftmarke. Dreimal gab es sogar zweistellige Klatschen. Auf den weiteren Rängen folgten Noki in Action, mit sechs Niederlagen gestartet und dann zu alter Stärke zurückgefunden, die SV Ahlerstedt/Ottendorf III mit dem ältesten Kader und immer wieder mit attraktiven Aushilfen aus dem Altligateam wie Dennis Meibohm, Sven Tomfohrde oder Axel Klindworth. 51 Akteure setzte Trainer Markus Kruse ein, im Vergleich dazu Meister Lühe ganze 31 Spieler. Der VfL Stade II, Absteiger aus der Kreisliga, wäre um ein Haar noch einen runter gegangen, weil man es über die gesamte Serie nicht hinbekam, die Abschlussschwäche abzustellen. Wäre die Saison noch ein paar Wochen länger gewesen, hätte es wohl noch den TSV Großenwörden erwischt. Als Vergleich: Nach der Vorrunde neun Punkte vor dem ASC Cranz-Estebrügge II auf Rang sieben, am Ende sieben Zähler hinter dem ASC. Viele Verletzte brachten den TSV an den Rand des Abstiegs.
Entsetzen in Apensen. Bei voller Besetzung wäre dieses Team nie abgestiegen. Doch nach gutem Saisonstart, Platz acht nach der Vorrunde, folgte ein Absturz, den nur Trainer Christian Falk so vorhergesagt hatte. Letzter Platz in der Rückrundentabelle! Immer wieder mussten Spieler an das Kreisligateam abgegeben werden, weil dort eine große Verletzungswelle einsetzte. So ruhten alle Hoffnungen auf TuS Eiche Bargstedt, Teilnehmer am Relegationsspiel, doch Bargstedt verlor, und somit muss Apensen II nach acht Jahren den bitteren Gang zurück in die 2. Kreisklasse antreten. „Es sei denn, bis zum Meldeschluss am 14. Juni gibt es eine Mannschaft, die nicht für die 1. Kreisklasse meldet“, erklärte der Kreisspielausschussvorsitzende Michael Koch gegenüber dem JOURNAL.
Genau umgekehrt verlief die Saison für die beiden anderen Absteiger. Nach der Vorrunde hatte man die TuS Güldenstern Stade III und den TSV Wiepenkathen II nicht mehr auf dem Plan, da beide lediglich neun Punkte auf dem Konto hatten. Doch aufgegeben wurde nicht. Im Gegenteil: Güldenstern schaffte Achtungserfolge gegen die SG Lühe (4:1) und Mulsum/Kutenholz II (3:1). Die Wiepenkathener verloren in den letzten acht Begegnungen nur noch einmal und das am letzten Spieltag, als der Abstieg bereits besiegelt war.
Fazit: Drei Teams hätten den Aufstieg verdient gehabt und keines den Abstieg. Erst am letzten Spieltag wurde die Frage nach dem Torschützenkönig beantwortet. Rene Schlegel (33) vom Vizemeister setzte sich gegen Altklosters Timo von Reith (32) knapp durch und wird demnächst den Pokal entgegennehmen.


Zu selten hatte der TSV Apensen II in der Rückrunde Grund zum Jubeln.

Aufrufe: 07.6.2016, 19:15 Uhr
Michael BrunschAutor