2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Reichlich Rauchentwicklung: Beim Fortuna Derby schenkte man sich nicht nur auf dem Platz wenig bis gar nichts. F: Schütz
Reichlich Rauchentwicklung: Beim Fortuna Derby schenkte man sich nicht nur auf dem Platz wenig bis gar nichts. F: Schütz

Drei Sichtweisen auf das Fast-Fortuna-Babelsberg-Wunder

MIT VIDEOS & GALERIE: Der vereinsinterne Pokalhalbfinal-Fight in Potsdam war alles andere als eine Kuschelnummer.

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Eines vorweg, es war nicht das große Wunder vom Stern, sondern ein kleines: Die Reserve von Fortuna Babelsberg hatte die erste Mannschaft fast am Rand einer Blamage. Drei Sichten auf ein Spiel zweier Mannschaften eines Vereins.

Der erste Blickwinkel - die Zuschauer: Die sehen am Donnerstagabend zu ihrer Überraschung vor allem eine relativ ausgeglichene erste Halbzeit. Nach kurzer Druckphase der ersten Mannschaft pegelt sich das Fortuna-Halbfinale nach etwa 15 Minuten ein. In der 24. Minute für die 147 Zuschauer dann die große Überraschung, die zu diesem Zeitpunkt eigentlich gar nicht mehr so überraschend ist: Huy Hoang bekommt den Ball per Lupfer aufgelegt und er verlängert über den Kopf von Keeper René Oschmann ins Netz:

„Wir haben richtig gut mitgespielt“, sagt ein Anhänger der Kreisligatruppe in der Pause. Die Stimmung am Rand ist entsprechend ausgelassen. Für einige zu ausgelassen. Es raucht, nebelt und knallt auch ein bisschen. Ein klärendes Gespräch mit dem Ordnungsdienst sorgt für Ruhe auf dem Sternsportplatz.

Die wird auch nicht unterbrochen, als das 1:1 fällt. 63 Minuten sind gespielt, als Justus Kautz höher als der etatmäßige A-Junioren-Keeper Cedric Repzic springt und einköpft.

Und noch ruhiger ist es, als das 2:1 und damit die Entscheidung im Fortuna-internen-Pokalduell fällt. Dennis Ziemann übernimmt die Rolle des Entscheiders und klärt die Vereinsverhältnisse wieder.

Der zweite Blickwinkel – Reserve-Trainer Maik Troschinski: Der Coach der Zweiten macht auch nach dem verlorenen Spiel keinen besonders geknickten Eindruck. „Wir haben alles so umgesetzt, wie wir es wollten, wir haben der ersten Mannschaft nicht den Roten Teppich ausgerollt und hinten so lange wie möglich die Null halten.“ Das Rezept ist besonders bis zum Gegentreffer aufgegangen. Danach brach sein Team auch konditionell ein wenig zusammen. „Da ist die Erste natürlich im Vorteil“. Vorher wurde sich jedoch nichts geschenkt. Die Zweikämpfe waren intensiv. Manchmal sogar sehr intensiv.

Hätte Maik Troschinksi, der während des Spiels verdächtig ruhig ist, da nicht vielleicht die Bremse ziehen können? „Nein. Das sind alles Kumpels. Das machen sie unter sich aus. Auch wenn es sich komisch anhört: Aber wenn es dazu gekommen wäre, dass einer hätte fallen müssen, dann wäre er auch umgefallen. Egal auf welcher Seite.“

Der dritte Blickwinkel – Fortuna-l-Coach Sebastian Michalske: „Es war ein ordentlicher Fight“, findet er nach dem Abpfiff. „Man muss der zweiten Mannschaft ein Kompliment machen“. Dass Michalskes Team nicht hoch, vielleicht sogar zweistellig gewonnen hat, ärgert den Coach natürlich ein bisschen. Aber er ist auch lange genug im Geschäft, um zu erkennen, woran es eigentlich lag, dass die Reserve der Ersten fast eine Stunde lang ein wenig auf der Nase herumtanzen durfte. „Wir haben uns in den ersten 15 Minuten nicht für den Aufwand, den wir betrieben haben. Die erste Viertelstunde, da war jeder, von der eins bis zur elf, vollkommen engagiert. Schießen wir zwei, drei Tore, haben wir ein ruhiges Spiel.“

Das wurde es dann bekanntlich nicht. Aber die Antwort auf die Frage, die Sebastian Michalske nach dem Spiel gleich mehrfach stellt – Was wäre, wenn wir verloren hätten? – muss er nicht finden. Ziemann sei Dank. Ich glaube auch nicht, dass sich die Jungs das gern das komplette nächste Jahr angehört hätten.“ So bleiben die Verhältnisse bei Fortuna Babelsberg, wie sie sind. Auch wenn die Zweite kräftig daran gewackelt hat.

Einen vierten Blickwinkel, alle Daten und Fakten zum Spiel und den ausführlichen Verlauf des Pokalmatchs findet ihr im: >>>Liveticker!

Aufrufe: 02.6.2017, 21:25 Uhr
Marc SchützAutor