2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Harsefelds Annika Busch mit dem Einwurf. Foto Paasch
Harsefelds Annika Busch mit dem Einwurf. Foto Paasch

Drei Müller-Tore bringen einen Punkt

Spielerin von SG Anderlingen/Byhusen egalisiert drei Harsefelder Führungen

Sechs Tore in einem Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Den wenigen Zuschauer, die sich bei strömendem Regen, beißendem Wind und kalten sechs Grad Celsius ins Anderlinger Waldstadion verirrt hatten, wurde bei der Landesliga-Lüneburg-Partie der Frauen SG Anderlingen/Byhusen gegen TuS Harsefeld einiges geboten. Mit dem Punkt kann jede Mannschaft auf ihre Art gut leben.

Hochmotiviert ging Trainer Werner Müller am Sonntagmittag mit seinen Frauen von der SG Anderlingen/Byhusen ins Spiel gegen den direkten Konkurrenten Harsefeld. „Ich denke, dass wir besser sind und gute Chancen auf den Sieg haben“, so seine Einschätzung vor dem Spiel. Und seine Mannschaft war bemüht, diese Vorgabe von Beginn an in die Tat umzusetzen. Mit mutigem Spiel nach vorne versuchte sie, die Harsefelder Mannschaft zu überrumpeln, scheiterte dabei aber auch oft an kleinen Fehlern im Zuspiel und der resoluten Abwehr der Gegner. Trotzdem: Die erste Viertelstunde gehörte klar den Gastgeberinnen.

Harsefeld eiskalt vor dem Tor

Das erste Tor der Partie schossen aber die Harsefelderinnen. Eine Unaufmerksamkeit in der SG-Abwehr nutzte Alica Hafke. Aus dem Strafraumgewühl heraus stocherte sie den Ball zur 1:0-Führung über die Linie (15.) Einmal kurz schütteln und dann weitermachen – das war die Devise, nach der sich Anderlingen/Byhusen richtete. Das Team ließ sich vom Rückstand nicht lange entmutigen, spielte weiter nach vorne und wurde in der 25. Minute belohnt. Friederike Müller setzte sich stark auf der linken Seite durch und jagte den Ball über die TuS-Torfrau Jennifer Berg hinweg ins Gehäuse.

Als es gerade so aussah, als könne Anderlingen/Byhusen etwas Ruhe ins Spiel bringen, lag das Müller-Team auch schon wieder hinten. Nachdem Elena Reitmann eine der vielen brandgefährlichen Harsefelder Ecken herausgeköpft hatte, fasste sich Jana-Elisabeth Schoon in der 32. Minute ein Herz und drosch das Leder aus 16 Metern zur 2:1-Führung für Harsefeld in die Maschen. Es sah allerdings nicht so aus, als wäre der Ball für SG-Torhüterin Birte Luitjens unhaltbar gewesen. Eine weitere Harsefelder Ecke, geschlagen von der umtriebigen Sabrina Steinberg, konnte das Heimteam aber, wenn auch mit Mühe, entschärfen (40.) und so einen höheren Pausenrückstand verhindern.

Ungenaue Offensivaktionen

Auch die erste Offensivaktion der zweiten Halbzeit gehörte den Gäste-Spielerinnen, die aus einer sicheren Defensive mit schnellen Kontern zum Erfolg kommen wollten: Annika Busch schickte einen langen Ball an die Strafraumkante der Gegner. Luitjens reagierte dieses Mal gut, spurtete aus ihrem Kasten und sicherte sich die Kugel vor der heranstürmenden Corinna Melchien (53.). Die Heimmannschaft schaffte es zu Beginn der zweiten Halbzeit hingegen erneut nicht, mehr Kapital aus den eigenen Möglichkeiten zu schlagen. Ungenaue Pässe, unüberlegte Dribblings oder unglückliche 1-gegen-1-Spielzüge beendeten ungewollt einige aussichtsreiche Situationen. Frustrieren ließ sich das Team um die starke Theresa Kück aber nicht und wurde in der 67. Minute für seine Mühen belohnt. Friederike Müller behauptete dieses Mal den Ball in zentraler Position, schaute Berg im Harsefelder Tor aus und legte das Leder gekonnt und überlegt zum 2:2-Ausgleich ins Netz.

Luitjens patzt

Nur zwei Minuten später hätte Anderlingen/Byhusen fast wieder jubeln können, doch sowohl Lisa Jacobs als auch die eingewechselte Larissa Heins verpassten eine schöne Kück-Flanke von der Grundlinie. Dann landete eine gut geschlagene Ecke von Kück auf dem Kopf von Chiara Hess, die den Ball aber nicht platzieren konnte (75.) Die SG war jetzt am Drücker – und wurde kalt erwischt: Eine Harsefelder Ecke landete über Umwege bei Christina Heinzel, die aus 25 Metern einfach mal draufhielt. Der Ball passierte diverse Abwehrbeine und hätte eigentlich eine sichere Beute für Luitjens sein müssen, die aber ließ die Kugel unter sich durchflutschen. Harsefeld war wieder in Führung (76.).

Luitjens hatte am Sonntag nicht ihren besten Tag, ihre Kontrahentin im Harsefelder Tor aber auch nicht: Als sich Friederike Müller in der 82.Minute auf der linken Strafraumseite durchsetzte und abzog, hätte Berg den Ball mit ein wenig mehr Einsatz halten können. Das tat sie nicht und Müller jubelte über ihren dritten Treffer an diesem Nachmittag, der trotz aufopferungsvoller Angriffsbemühungen der Heimmannschaft in der Schlussphase der letzte Treffer der Partie bleiben sollte. Anderlingen/Byhusen gewinnt einen Punkt, weil das Team dank Müller drei Rückstände ausgleichen konnte, Harsefeld gewinnt einen Punkt, weil die Gegnerinnen mit etwas mehr Spielübersicht und Geschick noch weitaus mehr Tore hätten machen können.

Müller: „Mit dem Punkt zufrieden“

„Bei so einem Spielverlauf muss man dann auch mit dem Unentschieden zufrieden sein“, sagte entsprechend auch Anderlingen/Byhusens Trainer Werner Müller. Er habe eine geschickt verteidigende Harsefelder Mannschaft gesehen, die mit ihren Kontern und Standards immer für Gefahr gesorgt habe. „Meine Mannschaft hat das sonst gut gelöst, aber wir haben unsere Chancen nicht konsequent genug ausgespielt. Einen Vorwurf kann ich aber keiner meiner Spielerinnen machen. Sie haben toll gekämpft und insgesamt geht der Punkt dann in Ordnung“, so Müller.

Aufrufe: 030.3.2015, 01:11 Uhr
FUPA Lüneburg / Dennis PaaschAutor