2024-05-28T14:20:16.138Z

Allgemeines
Kein Halten mehr für die jungen Spielerinnen der SpVgg Greuther Fürth, nachdem sie den FC Moosburg in der Relega­tion 2:0 geschlagen und den Aufstieg in die Bayernliga geschafft hatten. F: Kreuzer
Kein Halten mehr für die jungen Spielerinnen der SpVgg Greuther Fürth, nachdem sie den FC Moosburg in der Relega­tion 2:0 geschlagen und den Aufstieg in die Bayernliga geschafft hatten. F: Kreuzer

Drei Frauenteams steigen auf

Rekordverdächtiger Bezirk Mittelfranken

Ob es die erfolgreichs­te Saison für den Frauen-Fußball­bezirk Mittelfranken war, konnte Bernd Schreiber nicht sagen. „Aber sie war sehr erfolgreich, es ist wirk­lich optimal für unsere Vereine gelau­fen“, konstatierte der Vorsitzende des Bezirks-Frauen- und Mädchenaus­schusses, wie sein offizieller Titel in der Verbandsnomenklatur lautet.

Nach mehreren vergeblichen Anläu­fen hat der SV Weinberg als Regional­liga- Meister den Aufstieg in die zwei­te Bundesliga geschafft, die Frauen des 1.FC Nürnberg haben den „Be­triebsunfall Abstieg“ von vor zwei Jahren repariert und kehren als souve­räner Bayernliga-Erster in die dritt­höchste Spielklasse zurück (beide Meister-Vorstellungen folgen). Den Platz des Clubs nehmen gewisserma­ßen die Frauen der SpVgg Greuther Fürth ein, die schon im dritten Jahr ihres Spielbetriebs über die Relega­tion den ursprünglich noch gar nicht angepeilten Sprung nach oben ge­schafft haben. Dazu schlossen die B-Juniorinnen des Clubs die erste Sai­son in der neugeschaffenen „U17“-Bundesliga auf Rang vier ab. Und im Gegensatz zu früheren Jah­ren verzeichnet der mittelfränkische Bezirksverband nur einen Absteiger in den oberen Klassen: Der FV Ober­eichstätt muss die Bayernliga wieder verlassen, tritt künftig wie die drei anderen mittelfränkischen Vertreter SV Weinberg II, Sp Vgg Hausen und FC Pegnitz in der Nordstaffel der zweigeteilten Landesliga an. Tabellenplatz drei belegte das junge Kleeblatt-Team vor dem letzten Lan­desliga­Spieltag, einen Punkt hinter dem Zweiten ETSV Würzburg II.

Genau bei dem hatten sie in einer Art Endspiel um die Relegation anzutre­ten. Und das im Wissen, die Partie in der Hinrunde daheim auf Kunstrasen unglücklich mit 1:2 verloren zu haben. 3:6 stand am Ende des Rück­spiels in der unterfränkischen Bezirks­hauptstadt auf der Anzeigetafel – die Mittelfränkinnen hatten sich mit die­sem Sieg für das Relegationsspiel gegen den FC Moosburg (Oberbayern) qualifiziert. Und in einer reichlich ein­seitigen Partie setzte sich das Team von Trainer Oliver Fürstenhöfer mehr als verdient 2:0 gegen den Zweiten der Landesliga Süd durch. „Glückwunsch ans Team und vor allem auch Dank an Oliver Fürstenhö­fer“, meinte danach Günter Gerling, Vizepräsident der Spielvereinigung und Leiter des Nachwuchs-Leistungs­zentrums (NLZ), an das der Frauen­und Mädchenfußball des Kleeblatts organisatorisch angegliedert ist. „Für uns war dieser Erfolg, war der Aufstieg überraschend, weil wir den Aufstieg für diese Saison nicht ange­peilt hatten, da wir mit einer jungen Mannschaft angetreten sind“, bilan­zierte Fürstenhöfer.

Aber das Spiel in Würzburg habe die Entwicklung des Teams in der Rückrunde gespiegelt. „Es war ein Kollektiv von 16 Spiele­rinnen, von denen jede ersetzbar war, jede hat für die andere gespielt, keine machte Ärger, wenn sie nicht zum Ein­satz kam – das ist im Frauenfußball nicht unbedingt üblich“, ließ der Coach hinter die Kulissen blicken. Als Özcan Karsak beruflich bedingt aufhörte, übernahm Fürstenhöfer vor der Saison das Team kurzfristig und macht auch in der Bayernliga weiter, zumal „der Frauenfußball beim Klee­blatt an Bedeutung gewinnt“. Eine zweite Frauenmannschaft spielt als „U23“ in der Bezirksliga. „Wir ziehen ältere ,U17‘-Spielerinnen oft vorzei­tig hoch, damit sie sich an die Geschwindigkeit des Frauenfußballs gewöhnen“, erläutert Fürstenhöfer als Abteilungsleiter die Philosophie. Besagte „U17“-Juniorinnen sind gerade von der BOL in die Landesliga aufgestiegen. Nicht zuletzt deshalb wird der Trainerstab im Frauen- und Mädchenbereich nun aufgestockt.

„Klassenerhalt“ lautet die Zielset­zung für die erste Bayernliga-Spiel­zeit, einen Platz im Mittelfeld erhofft sich Fürstenhöfer. „Die Mädels sollen die Spielfreude der letzten Saison mit­nehmen und sich möglichst schnell an das höhere Tempo gewöhnen.“ Dabei hilft die Angliederung des aus Tuspo Fürth hervorgegangenen Frauenfuß­balls ans NLZ sehr. „Wir haben jeder­zeit Trainingsmöglichkeiten, auch Kunstrasen oder in der Halle, wir kön­nen auf die Physiotherapie des NLZ zurückgreifen – das haben die Mädels gut angenommen, wie auch die Trai­ningsbeteiligung von über 90 Prozent zeigt“, lobt Fürstenhöfer sein Team. Derweil hofft „Frauen-Bezirks­chef“ Bernd Schreiber auf eineähnlich erfolgreiche neue Saison, an deren Ende er statt drei Aufstiege gern drei­mal „Klassenerhalt“ melden würde.

Aufrufe: 017.6.2013, 15:52 Uhr
Philipp Roser/NZAutor