Drei Brüder für eine Mannschaft

Es dürfte der Traum vieler Väter sein, seine Söhne gemeinsam in einer Mannschaft Fußball spielen zu sehen. Richtig erwärmend wird dieser Traum, wenn sich zur gemeinsamen Leidenschaft auch der Erfolg einstellt. So, wie es der TSV Wallenhorst momentan in der Bezirksliga erleben darf. Nach den beiden Siegen gegen den hochgehandelten VfL Kloster Oesede (4:0) und beim Aufsteiger SV Bad Laer (5:3) steht die Truppe von Ex-Profi Holger Karp mit optimalen Ausbeute von sechs Zählern auf dem zweiten Platz. Einen großen Anteil an dieser sehenswerten Momentaufnahme haben die Gebrüder Bauer.

An vier der bisher neun Saisontore waren Daniel (23) und die Zwillinge Jens und Lars (21) direkt beteiligt, hinzu kommt die von allen drei Akteuren wohl stärkste Vorbereitung, seitdem sie das Dress der Rot-Weißen tragen. Der erfahrenste ist mit Daniel Bauer ein Spieler, der bereits über mehrjährige Erfahrungen in der Bezirksliga verfügt. Vor seinem Engagement in Wallenhorst machte der Außenverteidiger schon beim FC SW Kalkriese mit konstanten Leistungen auf sich aufmerksam. In der Varusregion war der 23-jährige Stammspieler und kam in zwei jahren auf vierzig Einsätze in zwei Spielzeiten. Der Alterspräsident der Bauer-Regentschaft ist seit dem Aufstieg des TSV in den Bezirk ein fester Bestandteil der Mannschaft und bereitete in Bad Laer den wichtigen 3:2-Führungstreffer von Bruder Lars vor.

Dieser wechselte ebenfalls zur Saison 2014/2015 an die Kaisereiche und ist mit der höchsten fußballerischen Veranlagung unter den drei Brüdern ausgestattet. Der technisch versierte 21-jährige durchlief seine Jugendausbildung beim VfL Osnabrück und kann auf wichtige Erfahrungen im U19-Bundesliga-Kader der Lila-Weißen zurückblicken. Nach einem schwierigen Startjahr beim TSV entfaltete der Blondschopf unter Neutrainer Holger Karp sein wahres Potenzial und avancierte in der abgelaufenen Saison zum unverzichtbaren Stammspieler. Mit seinen zwei Toren in Bad Laer und seiner mutigen Spielweise gegen Kloster Oesede war der Offensivspieler, den sie in den eigenen Reihen wegen der optischen Ähnlichkeit zu einem bekannten amerikanischen Wrestler nur "Dolph" nennen, eine der treibenden Kräfte zum gelungenen Saisonauftakt des TSV.

Der universell einsetzbare Jens Bauer ist das jüngste Mitglied der Bauer-Trilogie in den Reihen der Wallenhorster. Anders als seine beiden Brüder fand der Mittelfeldspieler erst im Winter der Saison 14/15 vom damaligen Ligakonkurrenten BW Hollage II seinen Weg an die Mirower Straße. Seither entwickelte sich der Linksfuß zum wichtigen "goldenen Blatt" für seine Mannschaft. Mit seiner Fähigkeit, auf mehreren Positionen ohne Leistungsabfall spielen zu können, ist der geübte Standardspezialist ein ganz wichtiger Spieler für seinen Trainer Holger Karp. Wie im Auftaktspiel gegen Kloster Oesede, als Bauer für den verletzten Till Schwerdtfeger früh (12. Minute) ins Spiel kam und seine Aufgabe ohne Eingewöhnungszeit und Schwierigkeiten löste. In Bad Laer gelang ihm der 2:2-Ausgleichstreffer in bester Strafraumstürmermanier nach einem Gestochere um die Kugel im Sechzehner.

Es wäre vermessen und dem Mannschaftsgefüge gegenüber unangebracht, den momentanen Höhenflug der Wallenhorster nur an den Gebrüdern Bauer auszumachen. Zu homogen funktioniert die TSV-Truppe zum Saisonstart, zu gut ist der Eindruck, vor allem aus dem ersten Spiel, den die Mannschaft von Holger Karp bisher hinterlassen hat. Mit drei Brüdern in den eigenen Reihen, die in der bisherigen Spielzeit richtig Spaß machen und selbigen am Fußball in Wallenhorst momentan auch haben.