Dorfplatz-Idol (28): Rattenbergs Mr. Time-Warp

"Der "Haaser Mane", unter diesem Namen kennen wir Manfred Miedaner, ist eine absolute Ikone des Rattenberger Fußballs, einfach ein Original. Seit 1. Januar 1978 Mitglied unserer DJK, die meisten Spiele für unseren Verein, vier Jahre Abteilungsleiter und auch vier Jahre E-Jugend-Trainer - das sind nur die wesentlichen Eckpunkte seiner Stationen innerhalb des Vereins. Er war darüber hinaus viele Jahre einer der Leader in unserer ersten Mannschaft und auch später in der zweiten Mannschaft, die er bis heute seit mittlerweile sechs Jahren als Coach betreut. Unvergessen auch seine Einlagen bei den Sportlerbällen - ob als schnupfender Christoph Daum bei der DJK-Interpretation von "Wetten, dass..." oder auch als Butler Riff-Raff bei der legendären Rocky-Horror-Picture Show. Mit Letzterem wurde er sozusagen zu Rattenbergs Mr. Time-Warp und hat in so mancher Saison-Abschluss-Feier den Tanz zum Besten gegeben. Ob sportlich oder gesellschaftlich, da Mane ist einfach eine Rattenberger Legende." (Thomas Maierhofer, Abteilungsleiter DJK Rattenberg)

Das unvergessliche Spiel gegen den FC Künzing

Gratulation, Du bist das Dorfplatz-Idol Deines Vereins. Der Abteilungsleiter hat Dich auserkoren. Was bedeutet Dir diese Auszeichnung?
Es freut mich sehr, dass der Abteilungsleiter mich als Dorfplatz-Idol benannt hat. Ich fühle mich jedoch nicht als ein besonderes Vorbild in unserem Verein. Es gibt andere, die wesentlich mehr für diesen Verein geleistet haben.

Seit wann bist Du für Deinen Verein aktiv? Wie viele Spiele hast Du in dieser Zeit bestritten? Welche Erfolge hast Du gefeiert?
1975 habe ich für die DJK mein erstes Schülerspiel bestritten. 1978 wurde ich in den Verein aufgenommen und habe alle Jugend- und Herrenmannschaften des Vereins durchlaufen und bin heute noch Betreuer der 2. Mannschaft. Die Anzahl der Spiele im Jugendbereich habe ich nie nachgerechnet. 2005 habe ich eine Auszeichnung für 500 Pflichtspiele von der DJK erhalten. Geschätzt habe ich zwischen 900 bis 1.000 Spiele absolviert. 1999 erreichten wir mit der DJK das Kreispokalhalbfinale gegen den FC Künzing. Weitere Erfolge: 1979 Meister in der Schülergruppe Bogen; 2002 das Erreichen der B-Klassen-Relegation, in der wir das erste Spiel gegen den TSV Stallwang mit 1:0 in Konzell vor 1.000 Zuschauern für uns entscheiden konnten; 2004 machten wir in der C-Klasse Bogen die Meisterschaft klar; 2012 feierte ich mit der 2. Mannschaft nochmals den Meistertitel;

Welche Aufgaben rund um Deinen Verein hast Du bisher über Dein Spieler-Dasein hinaus übernommen?
Ich habe vier Jahre die Verantwortung als Abteilungsleiter Fußball übernommen. Des Weiteren trainierte ich mit viel Freude vier Jahre die E-Jugend. Seit sechs Jahren betreue ich nun schon die 2. Mannschaft. Auch beim Neubau des Vereinsheims 1994, der in Eigenregie durchgeführt wurde, engagierte ich mich.

Warum ist der Verein Deine große Herzensangelegenheit? Was zeichnet Deinen Verein aus? Welche Alleinstellungsmerkmal hat er?
Ich bin mit dem Verein aufgewachsen. Fußball und mein Heimatverein sind und waren immer meine Leidenschaft. Das Umfeld der DJK ist geprägt von einem großen Zusammenhalt und vielen engen Freundschaften. Es gab Trainer und Funktionäre, die mit ihrem Einsatz die Entwicklung des Vereins geprägt haben. Mit meinem Engagement möchte ich ebenfalls dazu beitragen. Die persönliche und soziale Entwicklung von Jugendlichen ist mir wichtig. Der Sport ist hierfür eine gute Sache.

Welche Spiele oder gar Spielzeiten sind Dir besonders in Erinnerung geblieben?
Unvergessen ist das DFB-Pokalhalbfinale 1999 gegen den FC Künzing. Künzing spielte zu dieser Zeit in der Bezirksoberliega. Für die DJK war es ein großer Erfolg, dieses Halbfinale gegen so einen starken Gegner spielen zu dürfen. Insbesondere auch die Relegationsspiele 2002 gegen den TSV Stallwang und den FSV Saulburg sowie die Meisterschaftssaison 2004 sind mir stark in Erinnerung geblieben. Beim Relegationsspiel gegen den TSV Stallwang in Konzell erzielte ich den 1:0-Siegtreffer durch einen kuriosen Fernschuss aus ca. 35 Meter. Beim Nachfolgespiel gegen den FSV Saulburg in Ascha mussten wir uns nach einem hartumkämpften Matsch mit 2:3 leider geschlagen geben.

Gibt es irgendein (Sieges-)Ritual, an das Du Dich mit Freude erinnern kannst?
Ein Ritual hat es nicht gegeben. Aber unsere treuen Anhänger hielten nach erfolgreichen Spielen einen mit 1,5 Weißbier gefüllten Fußballstiefel im Vereinsheim für uns bereit. Dieser wurde dann des Öfteren geleert und dem Spender ein 3-faches "Zigezage" zugerufen.

Hattest Du höherklassige Angebote? Wenn Ja: Aus welchen Liga? Und: Warum hast Du diese abgelehnt?
Ja, ich hatte Angebote von Kreisklassenvereinen. Ich habe sie abgelehnt, weil ich zu dieser Zeit Fußball-Abteilungsleiter war und ich eine starke Vereinsverbundenheit hatte und noch immer habe. Ein Wechsel wäre für mich nie in Frage gekommen.

Wie hat sich Dein Verein aus Deiner Sicht entwickelt, seitdem Du mit an Bord bist?
Die DJK war früher ein reiner Fußballverein. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Abteilungen hinzu. Das hatte zur Folge, dass neben den anderen Sparten auch eine eigene Fußballabteilung gegründet wurde. Über die Jahre hat sich die Mitgliederanzahl des ganzen Vereins verdoppelt. Die Fußballmannschaften im Jugendbereich sind wesentlich mehr geworden. Heute hat die DJK in allen Altersklassen eine Mannschaft im Spielbetrieb. Wichtig war und ist hier die Zusammenarbeit mit unserem Nachbarverein, dem SV Konzell, mit dem wir im Jugendbereich eine Spielgemeinschaft haben. Der Verein ist sehr stolz über das 1994 erbaute Vereinsheim, das komplett in Eigenleistung erbaut wurde.

Gibt es in der aktuellen Mannschaft aus Deiner Sicht jemanden, der ebenfalls das Potenzial zum Dorfplatz-Idol hat?
Die Spieler in der Mannschaft sind noch sehr jung. Ein Idol kann sich hier sicher noch entwickeln. Außerhalb der Spielermannschaft gibt es meiner Meinung nach einige Personen, die für die DJK großartiges geleistet haben. Beispielhaft kann ich unser Ehrenmitglied Josef Schollerer sowie Hans Probst und Josef (Beppi) Maurer nennen.

Abschließend der obligatorische Blick in die Zukunft: Wo siehst Du Deinen Verein in 10-15 Jahren?
Im Seniorenbereich wird die DJK sicher noch einige Jahre ohne Spielgemeinschaft auskommen. Im Jugendbereich hingegen zeigt sich heute schon, dass der Nachwuchs für einen eigenen Spielbetrieb zu wenig ist. Dies wird die DJK auch in der Zukunft beschäftigen. Die Herausforderung für Verantwortlichen wird die Rekrutierung von Nachwuchsspielern sein.

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Euer Verein spielt in der A-Klasse? Und auch ihr habt den einen Spieler, der als Legende gilt (egal ob noch aktiv oder längst passiv)? Dann schreibt uns bitte an niederbayern@fupa.net!