Zu einem typischen Sonntagnachmittag gehört ein Spiel der Dorfmannschaft auf dem örtlichen Sportplatz. Abgerundet wird das Ganze durch das obligatorische Zuschau-Bier und die vielen, vielen Diskussionen rund um die 90 Minuten. Besonders im Fokus stehen dabei die sog. Vereinslegenden, also Spieler, die sich besonders verdient machen bzw. gemacht haben. Im Rahmen der Serie "Dorfplatz-Idol" blickt FuPa auf eben jene Ikonen der A-Klassen-Vereine, die entweder noch aktiv sind - oder längst ihre Karriere beendet haben. Teil 26: Günter Schmöller vom SV Prag
"Günter ist seit 1972 im Verein - er feiert also im kommenden Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. Allein das macht deutlich, wie eng der SV Prag und Günter Schmöller miteinander verbunden sind. Ich bin inzwischen seit zehn Jahren 1. Vorsitzender - und ich habe ihn in dieser Zeit als treues Vereinsmitglied und gutmütigen Menschen kennengelernt, der immer da ist, wenn man ihn braucht. Er war sich auch nie zu schade, Verantwortung zu übernehmen. Nach seiner aktiven Karriere - selbst im fortgeschrittenen Alter von über 50 Jahren half er noch ab und an in der Zweiten aus - war er zunächst langjähriger Jugendtrainer. Danach war er Abteilungsleiter. Und seit mittlerweile gut einem Jahrzehnt kümmert er sich als Platzwart um unsere Sportanlage. Alles in allem hat es sich Günter redlich verdient, als Dorfplatz-Idol bezeichnet zu werden." (Jürgen Kronawitter, 1. Vorsitzender SV Prag)
Gratulation, Du bist das Dorfplatz-Idol Deines Vereins. Der Abteilungsleiter hat Dich auserkoren. Was bedeutet Dir diese Auszeichnung?
Dieses Auszeichnung bedeutet mir sehr viel. Es ist schön, wenn man für seine Arbeit auf eine solche Art und Weise gewürdigt wird.
Von wann bis wann warst Du für Deinen Verein aktiv? Wie viele Spiele hast Du in dieser Zeit bestritten? Welche Erfolge hast Du gefeiert?
Die Gründung einer Schülermannschaft beim SV Prag im Jahr 1972 war für mich im Alter von 11 Jahren der Startpunkt meiner aktiven Karriere. Bis 1998 habe ich dann in der 1. Mannschaft gespielt, ehe noch 20 Jahre in der Reserve folgten. Natürlich ließ ich es mir auch nicht nehmen, bei den Alten Herren mitzuspielen. Knieprobleme zwangen mich allerdings dann dazu, meine Karriere vor drei Jahren endgültig zu beenden. Insgesamt dürften es um die 500 Spiele gewesen sein, die ich gemacht habe. Ich durfte mit meinen Teamkameraden mehrmals in die Kreisklasse aufsteigen, die wir zusammengerechnet 25-30 Jahre halten konnten.
Welche Aufgaben rund um Deinen Verein hast Du bisher über Dein Spieler-Dasein hinaus übernommen?
Von 1996 bis 2006 habe ich einen Jahrgang um Albert Krenn, Hannes Gastinger, Marco Wetscheck und Florian Wagner von den Bambino bis zur A-Jugend begleitet. Eine schöne Zeit und Erfahrung, die ich nie vergessen werde, weil der Kontakt zu den damaligen Spielern noch heute besteht. Seit gut zehn Jahren bin ich nun Platzwart. Nachdem mein Vorgänger aufgehört hat, wurde ich praktisch dazu überredet, diese Aufgabe zu übernehmen. Aber das soll nicht heißen, dass ich das nicht gerne machen. Allein ein Blick über unsere tolle Sportanlage ist Belohnung genug.
Warum ist der Verein Deine große Herzensangelegenheit? Was zeichnet Deinen Verein aus? Welche Alleinstellungsmerkmal hat er?
Den SV Prag hat eigentlich immer eine gute Vorstandschaft, ein starkes Führungsteam ausgezeichnet. Diejenigen, die sich engagieren, sind immer mit absolutem Herzblut dabei. Das sage ich auch noch mir selbst. Ich bin eingefleischter Prager und werde es immer bleiben. Und diese Werte möchte ich an die Jüngeren weitergeben. Auch deshalb tue ich das, was ich tue.
Welche Spiele oder gar Spielzeiten sind Dir besonders in Erinnerung geblieben?
Die vielen Auf- und Abstiege - egal ob aktiv oder passiv - haben mich geprägt. Abstiege nehme ich persönlich. Aufstiege hingegen waren und sind Feiertage.
Gibt es irgendein (Sieges-)Ritual, an das Du Dich mit Freude erinnern kannst?
Neben den üblichen Sachen ist vor allem eine Aktion nach einem gesicherten Klassenerhalt in Erinnerung geblieben. Noch auf dem Platz haben sich damals alle Spieler der 1. Mannschaft eine Glatze rasiert. Dieses Zeichen von Zusammengehörigkeit hat mich berührt. Es war ein wunderbares Symbol dafür, dass die Spieler hinter der Vorstandschaft stehen - und der Verein somit ein Haufen ist.