2024-05-16T07:18:09.875Z

Pokal
Duell der Routiniers: Eichedes Malte Buchholz (li.) im Zweikampf um den Ball mit Reinfelds Torschütze Ronny Tetzlaff. Foto: nie
Duell der Routiniers: Eichedes Malte Buchholz (li.) im Zweikampf um den Ball mit Reinfelds Torschütze Ronny Tetzlaff. Foto: nie

Doppeltriumph des SV Eichede

Kreispokalfinale: SH-Ligist bezwingt Reinfeld mit 3:1 / SVE-Zweite gewinnt 4:2 nach Verlängerung gegen Hagen II

Die Außenseiter verkauften sich teuer, doch am Ende jubelten die Favoriten. Das Endspiel um den Kreispokal hat SH-Ligist SV Eichede vor 855 Zuschauer auf der Anlage des SV Siek gegen Kreisliga-Meister SV Preußen Reinfeld mit 3:1 für sich entschieden. Im Wettbewerb für untere Mannschaften setzte sich zudem die SVE-Reserve (Verbandsliga) gegen den SSC Hagen Ahrensburg II (Kreisliga) mit 4:2 nach Verlängerung durch und machte damit Eichedes Doppeltriumph perfekt.

Preußen Reinfeld - SV Eichede 1:3 (1:1)
Dass Preußen Reinfeld kein gewöhnlicher Kreisligist ist, wurde schnell deutlich. Zunächst allerdings lief es nach Plan für den Favoriten. Nach sechs Minute drang Arnold Lechler in den Strafraum ein, legte den Ball zurück auf Ian-Prescott Claus, der zur Eicheder Führung traf. Drei Minuten später verpasste Marco Schubring das 2:0, scheiterte am gut parierenden Preußen-Keeper Sebastian Simmich. Die Reinfelder zeigten sich vom Anfangsschwung der Eicheder allerdings unbeeindruckt, übernahmen anschließend die Regie und kamen nach einer Viertelstunde zum Ausgleich. Florian Köpkes Flanke drückte Ronny Tetzlaff freistehend per Kopf zum 1:1 über die Linie.

In der Folge wogte die Partie hin und her. Flodyn Balokis vermeintlich erneute SVE-Führung verweigerte Schiedsrichter Mirco Böck (Rethwisch) wegen eines Stürmerfouls die Anerkennung. Auf der Gegenseite musste sich SVE-Keeper Fynn Berndt mächtig strecken, um einen Heber von Dennis Sauer noch mit den Fingerspitzen über die Querlatte zu lenken. Lechler probierte es auf der anderen Seite aus spitzem Winkel, scheiterte aber ebenso wie sein Kapitän Jan-Ole Rienhoff aus der Distanz. Und auch Reinfelds Thomas Aldermann brachte das Leder nicht im SVE-Kasten unter, sodass es mit einem leistungsgerechten 1:1 in die Pause ging.

Nach dem Seitenwechsel wurde Eichede dann seiner Favoritenrolle gerecht. Der Kreisligist geriet unter Dauerbeschuss. Der überragende Simmich parierte zwar zunächst gegen Claus (52., 56.), Dominic Ulaga (54.) und Lechler (62.). In der 69. Minute aber war auch der SVP-Keeper machtlos, als Claus eine Hereingabe von Andre Kossowski zum mittlerweile hochverdienten 2:1 an Simmich vorbei ins Netz bugsierte. Zehn Minuten später sorgte Lechler mit dem dritten SVE-Treffer für die Entscheidung - und ausgelassenen Jubel im Lager des SH-Ligisten.

,,In der ersten Halbzeit haben wir es uns selbst etwas schwer gemacht, weil wir nach einer Viertelstunde nachgelassen haben, aber nach der Pause haben wir dann unser Spiel durchgezogen und hätten sogar noch höher gewinnen können", freute sich Eichedes Doppeltorschütze Ian-Prescott Claus. Jochen Prieß war trotz der Niederlage nicht unzufrieden. ,,Kompliment an meine Mannschaft, die sich wirklich teuer verkauft hat", sagte der Preußen-Coach.

Tore: 0:1 Claus (7.), 1:1 Tetzlaff (15.), 1:2 Claus (69.), 1:3 Lechler (79.).


SSC Hagen Ahr. II -SV Eichede II 2:4 (1:1) n.V.
Hagens Betreuer Frank Krüger hatte einen Wunsch: ein 0:0 halten, solange er das Spiel verfolgen kann. Krüger ist Polizist und hatte nur eine Stunde Zeit, ehe er zum Dienst in Richtung Hamburg aufbrechen musste. Die Kreisliga-Fußballer des SSC erfüllten ihrem Betreuer den Wunsch, unterlagen nach großem Kampf am Ende unglücklich mit 2:4 (1:1) nach Verlängerung.


Knapper Sieg in der Verlängerung: Der SV Eichede II feiert den Erfolg im Kreispokal für untere Mannschaften.nie

,,So muss Pokal sein - spannend bis zum Schluss. Niemand hätte sich beschweren können, wenn wir den Pokal in die Höhe gereckt hätten, wir sind haarscharf an der Überraschung vorbeigeschrammt", sagte Hagens Kapitän Andre Stein-Schomburg.

Sein Team agierte gegen den bieder aufspielenden Verbandsligisten lange Zeit überlegen, forsch und traf früh zur Führung - doch Schiedsrichter Lars Auerbeck hatte Hannes Stötefalke im Abseits gesehen (25.). Stein-Schomburg (38.) und Paul Kappner (44.) verpassten ebenfalls die Führung. In die Pause verabschiedeten die 250 Zuschauer den Underdog dennoch aufgrund des beherzten Auftritts mit Applaus.

Nach dem Seitenwechsel kamen die ,,Bravehearts" besser in die Partie. Fabian Kolodzick traf das Außennetz (60.) und verpasste anschließend die SVE-Führung mit einem Kopfball auf die Querlatte (72.). Krüger, der inzwischen in Richtung Mai-Demonstrationen aufgebrochen war, verpasste anschließend eine packende Pokalpartie. Ahrensburg konterte den SVE II aus, Kieren Al-Obaidi ließ Simon Leu stehen und vollendete zum 1:0 (80.). Als später viele den Schlusspfiff aus Auerbecks Pfeife vermuteten, folgte großes Erstaunen, als der Unparteiische auf den Punkt zeigte: Bei einem Duell zwischen Kolodzick und Stein-Schomburg im Strafraum soll der Ahrensburger den Ball mit der Hand gespielt haben. ,,Glücklich für den SVE", sagte Stein-Schomburg. Kolodzick rettete die Steinburger in die Verlängerung (88.).

Dort sorgte Daniel Müggenburg aus der Drehung für Schockstarre beim SSC (95.). Doch Niklas Krack brachte den Underdog zurück (110.). Alles deutete auf ein Elfmeterschießen hin, da markierte Marcel Anton das 3:2 für den SVE II (120.). Kolodzick erhöhte mit einem Heber noch auf 4:2 (120.+1).

Tore: 1:0 Al-Obaidi (80.), 1:1 Kolodzick (88., Handelfmeter), 1:2 Müggenburg (95.), 2:2 Krack (110.), 2:3 Anton (120.), 2:4 Kolodzick (120.+1).
Aufrufe: 01.5.2015, 20:30 Uhr
SHZ / sru/bjl/ssiAutor