Rund 200.000 Euro erhält die Stadt im Jahr vom Land als Sportpauschale – eine Finanzspritze, die in Grevenbroich derzeit komplett für Investitionen in Sportstätten eingeplant wird. Das rief in der ersten Sitzung des Sport- und Bäderausschusses nach der Wahl den CDU-Ratsherrn Heinz Peter Korte auf den Plan.
Laut der Zuständigkeitsordnung für den Ausschuss entscheide das Gremium über die Verteilung der Mittel aus der Sportpauschale. „Doch die Mittel für 2021 sind längst eingeplant, da können wir gar nichts entscheiden“, sagte Korte, der sich eine andere Verwendungsmöglichkeit vorstellen kann. Statt das Geld in investive Maßnahmen zu stecken, könnten Sportvereine etwa bei der Ausstattung von Sportanlagen unterstützt werden, wie es in anderen Kommunen geschehe, sagte der Politiker und Vorsitzende des Stadtsportverbandes.
Erster Beigeordneter Michael Heesch betonte, dass „wir zurzeit erhebliche Investitionen in unsere Sportstätten vornehmen, die wir ohne Einbeziehung der Sportpauschale nicht stemmen könnten“. Wichtig sei Transparenz – „dass der Sportausschuss weiß, wofür die Mittel verwendet werden“.
Darüber informierte Frank Möller vom Finanzmanagement die Politiker: 2018 und 2019 sei die Sportpauschale in Höhe von 209.000 Euro jährlich für den Kunstrasenplatz Wevelinghoven und das Kleinspielfeld Stadtmitte verwendet worden. Auch die Pauschalen aus 2020 und 2021 sollen in Investitionen fließen. Möller nannte unter anderem den mehr als drei Millionen Euro teuren Neubau der Sportanlage Neurath. Neben 1,4 Millionen Euro als Bundeszuschuss muss die Stadt 2021 und 2022 insgesamt 1,75 Millionen finanzieren. Weitere Vorhaben, in die Mittel der Pauschale fließen, sind der Kunstrasen auf der Anlage in Grevenbroich-Süd (600.000 Euro), die Beregnungsanlage in Hemmerden (30.000 Euro) und der zweite Rettungsweg an der Turnhalle Poststraße (40.000 Euro).
„2021 ist gelaufen“, sagte Heinz-Peter Korte, aber ich könnte mir vorstellen, dass wir für 2022 einen Teil der Mittel aus der Sportpauschale für die Unterstützung der Anschaffung von Sportgeräten durch die Vereine einsetzen könnten.“