2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Vor sieben Wochen haben die Sportfreunde ihre erste Landesligasaison als Tabellenzehnter beendet - einen Platz vor der SpVgg Kaufbeuren (in Schwarz). Zu Beginn der neuen Serie gehen allerdings am Samstag eher die Gäste aus dem Allgäu als Favorit in die Partie. F: Helmut Unglert
Vor sieben Wochen haben die Sportfreunde ihre erste Landesligasaison als Tabellenzehnter beendet - einen Platz vor der SpVgg Kaufbeuren (in Schwarz). Zu Beginn der neuen Serie gehen allerdings am Samstag eher die Gäste aus dem Allgäu als Favorit in die Partie. F: Helmut Unglert

Dinkelsbühl beginnt erneut als Underdog

Vorschau Landesliga Südwest - 1. Spieltag: Sportfreunde haben suboptimale Vorbereitung hinter sich +++ Erstes Pflichtspiel für Trainer Norbert Brandt

Recht ungefährdeter Klassenerhalt und Halbfnale des BFV-Verbandspokals: Die Saison 13/14 muss manchem Dinkelsbühler Anhänger teilweise wie ein Märchen vorgekommen sein, so stark präsentierte sich der Liganeuling. Eine Erfolgsgeschichte, deren Verweildauer am Samstag - nur sieben Wochen nach dem letzten Punktspiel - schon wieder aufgebraucht ist. Dann nämlich starten die SFD nach suboptimaler Vorbereitung auch in ihre zweite Landesligaspielzeit als Underdog.

"Wir müssen über Einsatzbereitschaft und Kampf kommen und über uns hinaus wachsen. Das ist unsere einzige Möglichkeit", sagt der neue Sportfreunde-Trainer Norbert Brandt vor dem Punktspielauftakt gegen den SpVgg Kaufbeuren. "Die Liga ist nicht schwächer geworden, wir aber haben zwei wichtige Spieler der Vorsaison nicht dabei. Klar, dass wir da erneut als einer der Underdogs in die Runde gehen", analysiert der 50-Jährige mit Blick auf den Wechsel von Stürmer Pascal Haltmayer zur SpVgg Ansbach und die schwere Knöchelverletzung, die sich Stephan Sachs im letzten Spiel der abgelaufenen Saison zugezogen hatte und die den 24-jährigen Mittelfeldspieler noch länger pausieren lässt. Doch das - so Brandt über die Außenseiterrolle seiner Mannschaft - "ist ja nichts Neues." Für die SF Dinkelsbühl sei es sowieso schon der "Wahnsinn, überhaupt diese Liga erreicht" zu haben. "Uns ist bewusst, dass wir kleinere Brötchen als manche unserer Konkurrenten backen müssen. Diese Rolle nehmen wir aber gerne an!"

Pause ein Witz - Vorbereitung suboptimal

Nicht so gerne stehen die Dinkelsbühler am Samstag jedoch schon wieder auf dem Platz. "Die Pause ist ein Witz", findet Brandt, der zuletzt pausierte und zuvor unter anderem schon den Ligakonkurrenten TSV Nördlingen, den SC Aufkirchen oder den TSV Dinkelsbühl trainiert hatte. "Als ich die Gesichter im Auftakttraining sah, war da kein Funkeln in den Augen. Es wirkte eher wie das letzte Durchhalten am Ende der Serie", erinnert sich der Coach. Und auch im weiteren Verlauf verlief die Testphase der Dinkelsbühler suboptimal. Gleich mehrere Neuzugänge haben sich verletzt. Tobias Babel, der aber ebenfalls noch angeschlagen, wird wohl am Samstag das einzige neue Gesicht sein. "Ein kontinuierliches Training war kaum möglich, in die Testspiele gingen wir immer stark dezimiert. So konnte ich kaum etwas testen, manche Neuzugänge habe ich noch gar nicht spielen sehen", fasst Norbert Brand die nicht gerade einfache Lage zu seinem Start in Dinkelsbühl zusammen.

Dennoch: Unterkriegen möchte er sich nicht. "Die Aufgabe hier ist sehr reizvoll", sagt der C-Lizenzinhaber, der manche Vereine und Trainer der Liga noch aus seiner Zeit als Jugendbayernliga- und BOL-Herrentrainer in Nördlingen kennt. "Unser Ziel ist es, wie im Vorjahr ein paar Prozent mehr zu geben als der Gegner und während der Saison dann auch zu unserem System zu finden." Um die Spieler auch im zweiten Landesligajahr wieder voll zu motivieren, möchte Brandt ein Geben und Nehmen einführen. "Ich gebe den Spielern gerne das Gefühl, im Verein unverzichtbar zu sein, führe gerade am Anfang viele Einzelgespräche und bemühe mich generell um ein gutes Verhältnis zu meinen Jungs", beschreibt der Nachfolger des zum TuS Feuchtwangen gewechselten Thomas Ackermann seinen Stil. "Dafür fordere ich aber auch Pünktlichkeit, Ehrlichkeit und vollen Einsatz."

Aus der Defensive zum Erfolg?

Die erste Chance der Spieler, das im Trainingslager in Reit im Winkl Erlernte umzusetzen, gibt es also am Samstag ab 17 Uhr in der Mutschach. Gegen die SpVgg Kaufbeuren, die in der Vorsaison noch einen Platz hinter Dinkelsbühl lag, sich jetzt aber mit neun Zugängen (bei drei Abgängen) verstärkte, will Brandt die Defensive stärken. "Wir müssen versuchen, das umzusetzen, was trotz unserer knappen Personalsituation und der schwierigen Vorbereitung möglich ist. Und das Spiel zu machen, ist für uns derzeit nicht möglich." Dennoch: Kampflos herschenken wollen die "Freunde" die Punkte gegen die Gäste aus dem Allgäu natürlich nicht: Brandt: "Wir waren zuhause eine Macht und wollen das auch bleiben."

Aufrufe: 011.7.2014, 10:02 Uhr
Andreas SchmittAutor