2024-04-25T14:35:39.956Z

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Dietmar Seethaler: Im zweiten Anlauf klappt es mit dem TSV Heimerdingen. Foto:  Baumann
Dietmar Seethaler: Im zweiten Anlauf klappt es mit dem TSV Heimerdingen. Foto: Baumann

Dietmar Seethaler tritt in große Fußstapfen

Der A-Lizenz-Inhaber wird Trainernachfolger von Andreas Broß beim Landesligisten TSV Heimerdingen

Nach drei Jahren beim TSV Münchingen hatte sich der Übungsleiter eine sportliche Auszeit genommen.

Das fußballerische Sabbatjahr will er auf jeden Fall vollmachen und so gut es geht bis zum Schluss auskosten. Die freien Wochenenden werden dann wieder etwas rarer gesät sein. Doch die Arbeit geht bereits jetzt schon wieder los. Dietmar Seethaler kann es eben doch nicht lassen. In der kommenden Saison sitzt er auf der Trainerbank des Landesligisten TSV Heimerdingen und wird somit Nachfolger von Andreas Broß. Nach siebenjähriger Tätigkeit bei dem Team aus dem Strohgäu will der 44-Jährige beruflich und privat bedingt eine Pause einlegen.

Es gibt Übungsleiter, die gleich von einer Herzensangelegenheit sprechen, wenn sie einen neuen Job bei einem anderen Verein antreten. Ganz so weit geht Dietmar Seethaler nicht. Aber etwas Besonderes ist der TSV Heimerdingen für ihn schon: ,,Ich habe einige Anfragen gehabt. Aber irgendwie hat mich nichts angesprungen. Beim TSV Heimerdingen hat's gleich gezuckt."

Erster Versuch schon vor zehn Jahren

Kein Wunder, bei der Vorgeschichte: Vor genau zehn Jahren haben die gleichen handelnden Personen, das TSV-Abteilungsleitergespann Uwe Sippel/Andreas Tabler und eben Dietmar Seethaler, schon einmal an einem Tisch gesessen. Erst kam grünes Licht aus Heimerdingen, 15 Minuten später bekundete auch Münchingens Abteilungschef Hans-Peter Kurz seinen Willen, mit dem Übungsleiter arbeiten zu wollen. Seethaler entschied sich für Münchingen, nicht zuletzt wegen der damals besseren Gesamtsituation in der Jugendarbeit (,,Da lagen in diesem Punkt Welten zwischen den beiden Vereinen. Inzwischen sind sie auf Augenhöhe"). Er blieb dort einmal vier und einmal drei Jahre lang. In diese Zeit fielen die Aufstiege in die Landes- und in die Verbandsliga. Nach dem Abstieg aus der höchsten württembergischen Spielklasse war der 50-Jährige Weil der Städter in Münchingen dann wieder für den Neuaufbau verantwortlich.

In Heimerdingen übernimmt er eine überaus erfolgreiche Mannschaft, die in der Landesliga auf dem zweiten Tabellenplatz überwintert hat. Hinter dem überragenden FV Löchgau deutet für den weiteren Verlauf der Saison vieles auf einen Zweikampf mit der SKV Rutesheim um die Vizemeisterschaft hin. Maßgeblichen Anteil an diesem kontinuierlichen Heimerdinger Aufschwung hat Trainer Andreas Broß, an dem die Vereinsführung auch nach dem Abstieg in die Bezirksliga festhielt. ,,Das hat mir imponiert. Das hat Größe", sagt Dietmar Seethaler dazu. Dass er in große Fußstapfen tritt, beeindruckt den Trainer nicht weiter. ,,Ich bin schon lange genug dabei. Es ist doch schön, wenn man zu einem Verein geht, der Erfolg hat."

Vereinsaffinität ist Kriterium im Anforderungsprofil

Seethaler war einer von drei Kandidaten, mit denen sich Uwe Sippel und Andreas Tabler ausführlich unterhalten haben. ,,Wir freuen uns, dass wir mit Dietmar einen ausgewiesenen Fachmann und Kenner der lokalen Fußballszene für uns gewinnen konnten", sagt der Abteilungsleiter Sippel. Dass der Neue, so wie Broß auch, ein Vereinsmensch ist, kommt nicht von ungefähr. Denn neben der sportlichen Qualifikation und dem Willen, die Rahmenbedingungen in Heimerdingen (unter anderem junge Spieler nachzuführen, nicht alles der ersten Mannschaft unterzuordnen) zu akzeptieren, war auch das ein Kriterium, das im Anforderungsprofil ganz oben stand.

Nach dem Test gegen Schwieberdingen (0:2) wurde der neue Coach der Mannschaft ganz offiziell vorgestellt. ,,Ich will so wenig wie möglich da aufschlagen", will Seethaler bis zum Saisonende möglichst im Hintergrund bleiben. Gespräche mit den Spielern für die kommende Runde wird er aber bereits führen. Mit Nick Rampp, Ismail Sancakdaroglu, Tim Schlichting, Felix Todten, Alexander Frey, Daniel Geppert und Daniel Riffert stehen sieben Akteure des aktuellen Kaders noch für ein weiteres Jahr im Wort. Diese Zusagen gab es allerdings unter anderen Rahmenbedingungen, als sie noch davon ausgingen, dass Andreas Broß weiter Trainer bleibt. Die endgültige Planung kann erst jetzt vorangetrieben werden. Sippel: ,,Für unsere Verhältnisse sind wir spät dran. Aber es macht ja keinen Sinn, etwas klar zu machen, wenn der Trainer noch nicht feststeht."

Aufrufe: 025.2.2016, 15:00 Uhr
Leonberger Kreiszeitung / Andreas KlingbeilAutor