2024-05-31T10:52:53.652Z

Pokal
Ein ergiebiger Regenschauer verzögerte den Anpfiff des Halbfinalspiels im Kreispokal in Schlüchtern, das schlussendlich abgesagt und verlegt worden ist. 	Foto: Michelmann
Ein ergiebiger Regenschauer verzögerte den Anpfiff des Halbfinalspiels im Kreispokal in Schlüchtern, das schlussendlich abgesagt und verlegt worden ist. Foto: Michelmann

Dietmar Pfeiffer widerspricht der Darstellung seiner Rolle

KREISPOKAL SCHLÜCHTERN: +++ Kreisfußballwart erklärt sich nach Absage des Pokalspiels zwischen SG Schlüchtern und SG Freiensteinau +++

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Schlüchtern. Die hochgeschlagenen Wellen, ausgelöst von der kurzfristigen Absage des Pokal-Halbfinalspiels im Fußballkreis Schlüchtern, sind am Tage danach nicht vollständig abgeflacht. Klarheit herrscht darüber, dass die Partie zwischen SG Schlüchtern und SG Freiensteinau am Freitagabend (19.30 Uhr) auf der Auwiese in Schlüchtern nachgeholt wird. Dort soll zwei Tage später (Sonntag, 17 Uhr) der Sieger des Duells der beiden Gruppenligisten im Endspiel auf den Verbandsligisten SG Bad Soden treffen. Unterdessen widerspricht Kreisfußballwart Dietmar Pfeiffer den Darstellungen dieser Zeitung hinsichtlich der Gründe, warum auf der Auwiese am Dienstagabend nicht angepfiffen worden war – und vor allem die Rolle, die er selbst dabei gespielt habe.

Pfeiffer erklärte in einem Schreiben an unsere Sportredaktion, dass er als Kreisfußballwart „für den gesamten Spielbetrieb im Kreis Schlüchtern verantwortlich – und demzufolge auch für den Pokalspielbetrieb“ sei. Gleichwohl räumte er ein, dass er am Dienstag darüber für seinen Heimatverein, die SG Schlüchtern, aktiv gewesen sei: „Als 2. Vorsitzender war ich für die Kontrolle der Personendatenerfassung im Gästeblock der SG Freiensteinau zuständig.“ Ungeachtet dessen sah sich Pfeiffer aufgrund desschlechter werdenden Wetters („Schwere Gewitter und sintflutartige Regenfälle“) in der Verantwortung, über das weitere Vorgehen (Plan B) rechtzeitig Gedanken zu machen: „Zudem war das bereits zu diesem Zeitpunkt angeschaltete Flutlicht ausgefallen und stellte sich aber letztendlich nur als reine Vorsichtsmaßnahme wegen dem Gewitter heraus. Außerdem hatte ich bereits zuvor mit dem Schiedsrichter Bilal Koc eine Verlängerung der Wartezeit von 30 Minuten auf 45 Minuten vereinbart.“

Es folgten Kontakte mit Pokalspielleiter Harald Maienschein („Um eventuelle Möglichkeiten auf Grund eines Abbruchs für den weiteren Pokalspielbetrieb zu erörtern, speziell Terminierung Kreispokalendspiel“, das ursprünglich für Freitag terminiert war) sowie den Trainern Marc Friedel (SG Schlüchtern) und Heiko Breitenberger (SG Freiensteinau). Pfeiffer schlug den Übungsleitern vor, im Falle eines Abbruchs, tags darauf einen neuen Versuch zu wagen. Seitens der Hausherren habe nichts dagegen gesprochen, das Team aus dem „Blauen Eck“ sah sich unterdessen personellen Problemen gegenüber. „Damit war das Thema ‚Mittwoch‘ ohne jeglichen Kommentar meinerseits vom Tisch“, so Pfeiffer, der sich anschließend mit den Verantwortlichen der Vereine des parallel stattfindenden Halbfinals (SG Oberzell/Züntersbach gegen SG Bad Soden), das Finale am Sonntag auszutragen: „Dies geschah alles noch während dem Gewitter und Regen.“

Gegen 20 Uhr habe der Niederschlag nachgelassen, vereinzelte zuckten aber noch Blitze am Himmel, berichtet Pfeiffer: „Herr Breitenberger deutete seinen Spielern an, dass sie auf den Platz gehen sollten. Daraufhin habe ich ihm energisch aufgeklärt, dass er dazu keine Berechtigung hat, da der Schiedsrichter den Platz noch nicht freigegeben hatte.“ Er selbst nahm gemeinsam mit Schiedsrichter Bilal Koc eine Platzbegehung, wobei der Referee ihm mitgeteilt habe, dass „ein Spielen seiner Meinung nach möglich wäre“. Davon habe Pfeiffer umgehend seinen SGS-Vorsitzenden René Leibold in Kenntnis gesetzt: „In seiner verantwortlichen Position – und mit Blick auf den Zustand der Anlage – hat er denn den Verantwortlichen für die Sportplätze der Stadt Schlüchtern kontaktiert und um dessen Einschätzung gebeten. Da es sich um eine Sportanlage der Stadt Schlüchtern handelt, ist diese auch nach den Durchführungsbestimmungen vom HFV letztendlich der Entscheidungsträger über die Bespielbarkeit der Anlage.“ Pfeiffer widerspricht damit der Darstellung, er habe den Kontakt zum städtischen Mitarbeiter hergestellt: „Es erfolgte von meiner Seite keine Kontaktaufnahme mit Herrn Lotz von der Stadt Schlüchtern. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich im Sporthaus der SG Schlüchtern und habe diverse Dinge, die eine eventuelle Verschiebung vom Endspiel nach sich ziehen, mit dem Pokalspielleiter besprochen.“ Danach sei er von den Trainern informiert worden, die sich in der Zwischenzeit auf eine Neuansetzung der Partie auf Freitag verständigt hatten. Dies war nötig geworden, nachdem „Herr Lotz von der Stadt Schlüchtern hat dann nach seiner Begehung den Platz gesperrt“ hatte.

„Eine einseitige Darstellung vom Trainer der SG Freiensteinau sollte jedenfalls so nicht stehen bleiben“, findet Dietmar Pfeiffer. Gleichwohl ist dies seine Sicht der Dinge, die – erwiesenermaßen – nicht von allen Beteiligten geteilt wird, ob sie nun vereinsverbunden oder neutral sind. Bleibt zu hoffen, dass bei der Neuauflage der Partie zwischen SG Schlüchtern und SG Freiensteinau der Sport im Vordergrund steht – und das bessere Team ins Finale einzieht.

Aufrufe: 020.8.2020, 18:00 Uhr
Kai Kopf (Lauterbacher Anzeiger)Autor