2024-05-16T10:25:37.604Z

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Ist mit dem Klassenerhalt, nicht aber mit der Leistung seiner Mannschaft in der Rückrunde zufrieden: Diepersdorfs Coach Christian Wedel. F: Zink
Ist mit dem Klassenerhalt, nicht aber mit der Leistung seiner Mannschaft in der Rückrunde zufrieden: Diepersdorfs Coach Christian Wedel. F: Zink

Diepersdorf: Schmidt geht, Thompson bleibt, Basoglu kommt

In der Scherau laufen die Planungen für die neue Saison +++ Wedel: "In der Mannschaft steckt viel, viel mehr"

Einen Spieltag vor Schluss steht die SpVgg Diepersdorf als bester Aufsteiger nur knapp hinter den einstelligen Plätzen in der Bezirksligatabelle, der Klassenerhalt wurde souverän geschafft. Coach Christian Wedel ist mit dem Erreichten zwar grundsätzlich zufrieden, hat für seine Mannschaft aber nicht nur Lob parat. Denn nicht immer holte die Elf aus der Scherau das Maximum aus ihren Möglichkeiten heraus. Vor dem abschließenden Saisonspiel in Zirndorf sind derweil die Planungen für die kommende Spielzeit in vollem Gange. Zwei Abgängen und einem Fragezeichen stehen bereits dreieinhalb Neuzugänge gegenüber.

"Wir hatten uns mehr ausgerechnet", sagt Christian Wedel, wenn er auf den verpatzten Saisonstart der SpVgg zurückblickt. Vier Niederlagen in Serie, darunter ein 0:8 gegen den ATSV Erlangen, kassierte der Aufsteiger im vergangenen August zur Begrüßung in der Bezirksliga, ehe immerhin drei Unentschieden folgten. "Das war sehr mager", sagt Wedel. Mager, aber erklärbar. "Wir hatten einige Urlauber, dazu war Mustafa Jasarevic aus der Vorsaison noch gesperrt." Doch Wedel reagierte, ließ den abwanderungswilligen Jakob Neumann nach Johannis ziehen und holte Marc Thompson zurück ins Team, der wenige Wochen zuvor mit dem Aufstieg eigentlich einen schönen Schlusspunkt unter seine Fußballerlaufbahn hatte setzen wollen. "Marc war dann der Stabilisator, auf den wir gehofft hatten. Wir waren wieder auf einem anderen Level", sagt Wedel. Dazu kehrte Jasarevic, der die SpVgg mit seinen 15 Rückrunden-Toren erst in die Bezirksliga geschossen hatte, endlich in die Mannschaft zurück. Diepersdorf fing sich und gleichzeitig an zu punkten. "Wir hatten an dem schlechten Start richtig zu knabbern, das hat uns viel Zeit gekostet", sagt Wedel. "Aber dann hatten wir einen guten Herbst und standen zur Winterpause, die uns fast ein bisschen ausgebremst hat, schon über dem Strich."

"Ich hatte erstmals etwas zu bemängeln"

In der winterlichen Zwangsunterbrechung ging der Mannschaft neben dem Rhythmus offensichtlich auch noch etwas anderes verloren. "Ich bin jetzt das zweite Jahr in Diepersdorf", sagt Wedel, "und hatte erstmals etwas zu bemängeln." Wie sich seine Schützlinge im neuen Jahr präsentierten, missfiel dem Coach. "Einige haben die nötige Einstellung vermissen lassen. Wir hatten Glück, dass die anderen abstiegsbedrohten Teams noch mehr geschwächelt haben als wir. Wenn es wirklich Spitz auf Knopf gestanden wäre, hätten wir richtig kämpfen müssen, die nötigen Punkte zu holen." In seiner Mannschaft, sagt Wedel, stecke "viel, viel mehr" als sie bislang zu zeigen imstande war. "Einige wissen gar nicht, was sie für Möglichkeiten haben."

Welche Möglichkeiten Diepersdorf als Verein hat, darüber ist sich Wedel im Klaren. Und im Rahmen dieser Möglichkeiten möchte der Trainer das Optimum herausholen. "Natürlich müssen wir in der kommenden Saison erst einmal schauen, die nötigen Punkte zu holen, um die Klasse zu halten. Aber ein einstelliger Tabellenplatz und die Etablierung in der Liga wären schon schön."

"Der kann Dinge, die andere nicht können"

Damit das klappt, feilen sie in der Scherau gerade am Team 2016/17. Das Gerüst der Mannschaft steht bereits. Lediglich Amornwut "Iki" Schmidt und Markus Meier werden künftig nicht mehr im Kader stehen. Schmidt ist die regelmäßige Fahrerei von seinem Wohnort Stein nach Diepersdorf zu viel, Meier kann aus beruflichen Gründen den Aufwand für die Bezirksliga nicht mehr betreiben. Ein Fragezeichen steht noch hinter Mustafa Jasarevic, dessen Zusage für die neue Spielzeit bislang aussteht.

Dafür bleibt Wedel der Rest seiner Truppe und damit auch Routinier Thompson erhalten. "Marc ist ein super Typ, der mit bald 38 Jahren und Familie natürlich nicht mehr so viel Aufwand betreiben kann wie ein 20-Jähriger. So einem Spieler muss man aber Zugeständnisse machen. Das ist ein Geben und Nehmen."

Neben dem "gefühlten Neuzugang" Valon Korqaj, dessen Pass vorher in Kornburg lag und der bereits seit Ende April für die SpVgg aufläuft, stehen drei weitere Neue bereits fest. Mit Aret Pala kehrt ein torgefährlicher Mittelfeldspieler vom Post SV wieder zurück in die Scherau. Dazu gesellt sich die 23-jährige Offensivkraft Samuel Raschendörfer, den Wedel von seinem Ex-Klub SpVgg Neunkirchen-Speikern nach Diepersdorf lotste. Der bekannteste Neue ist aber Yakup Basoglu. Der Offensivakteur lief zuletzt für die U23 des SV Seligenporten auf, ehe sein Vertrag im April aufgelöst wurde. Zuvor hatte Basoglu bereits Landesligaerfahrung bei Dergahspor und dem ASV Vach gesammelt. Dass der 25-Jährige der Mannschaft weiterhilft, davon ist Wedel überzeugt: "Wir haben ein Vorbereitungsspiel gegen Seligenporten gemacht. Da hat man gesehen: der kann Dinge, die andere nicht können."

Aufrufe: 019.5.2016, 14:01 Uhr
Bastian EberleAutor