2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Überschwängliche Wasserdusche mit dem Bananenflankenliga-Pokal: Ein Meisterspieler feiert.  Fotos: Brüssel (2)
Überschwängliche Wasserdusche mit dem Bananenflankenliga-Pokal: Ein Meisterspieler feiert. Fotos: Brüssel (2)

Die Weißen feiern in Bananenflankenliga

Erst das allerletzte Saisonspiel entscheidet über den Meister +++ Die Vorbereitungen für neue Standorte laufen bereits

Verlinkte Inhalte

Es war heiß und es ging heiß her. Mit den letzten zehn Spielen endete am Samstagmittag die zweite Saison der Bananenflankenliga (BFL) auf dem Regensburger Neupfarrplatz. BFL-Spielplanmacher Moritz Bauer, der zusammen mit den Klubgründern Stefan Plötz und Ben Rückerl auch als Schiedsrichter im Einsatz war, hatte das perfekte Händchen bewiesen: Erst das allerletzte Saisonspiel, das Aufeinandertreffen von Whites und Reds, entschied im Duell der nach Farben benannten Teams über den Titel. Den Weißen reichte das 1:1, um mit 20:19 Punkten die Roten in Schach zu halten und die Nachfolge von Premieren-Meister Blau anzutreten.

,,Fußball kennt keine Grenzen" ist eines der Leitmotive der ,,Liga der wahren Helden" - und so ist sicher, dass zur nächsten Saison die Stadtgrenzen überschritten werden. Weiden und Landshut gelten für 2016 als neue, zusätzliche Standorte zu Regensburg. Mit Sascha Jedrys und Simon ,,Happy" Auer wurden zwei Regensburger Spieler nach Weiden verabschiedet. Weitere Standorte, eventuell auch in Zusammenarbeit mit ganz großen Fußballklubs sind in Vorbereitung, seit die ,,Runden Tische" in Deutschland im Juni beschlossen, den Ligabetrieb für geistig behinderte Kinder finanziell so zu unterstützen, dass künftig bundesweit gespielt werden kann.

Ein Film für die Faszination

Ein Kamerateam fing bewegte Bilder ein, um den Bewerbern des ,,Round Table" eine visuelle Vorstellung zu vermitteln, welche Strahlkraft von dem Projekt ausgeht. Schließlich haben die Round-Tabler in Regensburg, die die Idee seit drei Jahren massiv unterstützen, eine Vision entwickelt: Irgendwann ein Bundesfinale im Berliner Olympiastadion - ja, das wär das Größte! Doch ob Berliner Olympiastadion oder Regensburger Neupfarrplatz - dem Grad der Begeisterung tut das keinen Abbruch. Den aktuellen Round-Table-Chef in Regensburg, Philipp Seifert, freut schon jetzt das Leuchten in den Augen der Spieler von sechs Mannschaften. In Kooperation mit dem Regionalliga-Tabellenführer SSV Jahn hatten sie Spieler ja auch unter kundiger Anleitung von Jugendtrainern wochenlang jeden Freitag am Kaulbachweg für das Turnier trainiert.

Weniger Scheu, mehr Selbstwert

Der verletzte Sebastian Nachreiner machte sich als Jahn-Vertreter ein Bild von den Fortschritten, die sich längst nicht nur in den Ergebnissen äußern. Die Wahrnehmung auf öffentlichen Plätzen soll einerseits helfen, die Scheu mancher Menschen vor dem Umgang mit Behinderten abzubauen. Andererseits sorgen die gezeigten Leistungen bei den Spielern für ein gesteigertes Selbstwertgefühl, das sich auch im Schul- oder Berufsalltag widerspiegelt. Dafür finden sich neben größeren Sponsoren wie der Volksbank oder Sport Tahedl, das in Ausrüstungsfragen behilflich ist, immer wieder auch Unterstützer in einzelnen Aktionen. So wie die Physio-Praxis Brummer, die mit Christine Senft neuerdings nicht nur eine Erstversorgerin für die Spieltage, sondern bei einem eigens organisierten Minigolf-Turnier auch die 1400 Euro Erlös spendete. Oder Jens Wegmann, einer der Trainer, der für sein Studium dieser Tage einen Link für eine Umfrage (https://www.umfrageonline.com/s/8a439bc) freischaltet, um die Wahrnehmung des Teams Bananenflanke zu optimieren.

Optimal lief die Saison für die Mannschaft in den weißen Trikots: Die Whites feierten die Meisterschaft und bekamen bei der Siegerehrung noch die Einladung zu einem Jahn-Spiel mit kleinem VIP-Programm. Gemeinsam werden alle Spieler, die kleine Pokale bekamen, am 12. September beim Champions Day mit Autokorso und Diskobesuch in der Stadt feiern. Wo Jubel ist, ist freilich immer auch ein klein wenig Enttäuschung. Patrick Wittmann wäre mit seinen Roten an seinem 17. Geburtstag so gerne Meister geworden, die dazu aber das Abschlussspiel hätten gewinnen müssen. Übrigens stimmte die ,,Planung" auch hier: Die Tore im ,,Finale" erzielten Wittmann und für den Meister Florian Franz - die beiden Toptorjäger der Bananenflankenliga mit jeweils 24 Treffern.

Aufrufe: 012.8.2015, 16:00 Uhr
Claus-Dieter WotrubaAutor