2024-06-14T14:12:32.331Z

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Der Präsident in doppelter Ausfertigung: Bernd Neuendorf beim ersten digitalen Verbandstag des Fußball-Verbandes Mittelrhein in Hennef.
Der Präsident in doppelter Ausfertigung: Bernd Neuendorf beim ersten digitalen Verbandstag des Fußball-Verbandes Mittelrhein in Hennef. – Foto: FVM
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Die „verkorkste Saison“ 19/20 wird beendet

Beim außerordentlichen Verbandstag des Fußball-Verbandes Mittelrhein stimmen die Delegierten mehrheitlich für den Abbruch

Auf dieses Ergebnis hatten die Amateurfußballer aus der Region seit Wochen gewartet. Und es passte irgendwie in das Bild, dass die Entscheidung über den Abbruch der Saison 2019/20 im Fußball-Verband Mittelrhein (FVM) um kurz vor 12 Uhr fiel. Das Resultat, das Geschäftsführer Dirk Brennecke nicht um fünf vor zwölf, sondern um 11.49 Uhr verkündete, dürften die Verantwortlichen beim FVM jedenfalls mit Erleichterung registriert haben: Beim außerordentlichen Verbandstag, der in Zeiten der Coronavirus-Pandemie als digitales Zusammentreffen angelegt war, gab es am Sonntag 204 Stimmen für das vom Präsidium präferierte Modell, bei 32 Gegenstimmen. Enthaltungen gab es keine.

Die große Mehrheit der 143 Delegierten (Infobox) bestätigte damit, was sich FVM-Präsident Bernd Neuendorf vor dem Votum gewünscht hatte: „Wir wollen unter diese völlig verkorkste Saison einen Schlussstrich ziehen.“ Das ist nun passiert. Seit dem 13. März war die Spielzeit aufgrund der Corona-Krise ausgesetzt.

Während des knapp zweieinhalbstündigen Abstimmungsmarathons wurden weitere Fakten geschaffen: Eine Annullierung der Spielzeit wurde mehrheitlich abgelehnt (58 Ja-Stimmen, 181 Nein-Stimmen), stattdessen wird die Saison der Frauen, Männer sowie der Futsal-Mittelrheinliga „anhand des Tabellenstandes zum 13. März 2020 und gegebenenfalls noch abzuschließender Sportgerichtsverfahren unter Anwendung der Quotienten-Regelung“ gewertet. Das bedeutet: Die jeweiligen „Quotienten-Ersten“ einer Liga steigen auf, Absteiger wird es in dieser Saison nicht geben.

FVM-Pokal soll fortgesetzt werden

Aufgrund von Rückzügen oder Vereinsfusionen könne es in einigen Staffeln eine „Unterbesetzung“ geben, wie Markus Müller erläuterte. „Durch einen sportlichen Mehraufstieg in der kommenden Saison auf dem Rasen wollen wir das ausgleichen“, sagte der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses.

Dass es in dieser Saison keine Meister, sondern „nur“ Aufsteiger gibt, wurde ebenfalls festgelegt. Weitere Anträge, die die Delegierten aus den Fußballkreisen beim Verbandstag für verschiedene Vereine einbrachten und sich im Wesentlichen mit der Wertung und Umsetzung der Aufstiegsregelung befassten, fanden keine Mehrheit.

Dass auch die Saison im Jugendspielbetrieb des FVM abgebrochen wird, steht seit dem außerordentlichen Verbandsjugendtag fest, der am Samstag stattfand (zum Artikel). Und auch beim Verbandstag des Westdeutschen Fußballverbandes wurde für eine Beendigung der Spielzeit in der Regionalliga West votiert (zum Artikel). Der FVM-Pokal der Frauen und Männer soll dagegen fortgeführt werden, da nur noch fünf beziehungsweise drei Spiele auszutragen sind. Die jeweiligen Anträge bestätigen die Delegierten am Sonntag mehrheitlich. Im August könnte der Wettbewerb wieder aufgenommen werden, um den jeweiligen Teilnehmer für die erste DFB-Pokal-Runde zu ermitteln.

In der Spitze verfolgten rund 1300 Interessierte den außerordentlichen Verbandstag auf der Online-Videoplattform Youtube. „Es ist gut für die Vereine, dass wir jetzt eine Entscheidung haben, wie mit der Saison 2019/20 umgegangen wird“, sagte Neuendorf zum Abschluss. „Ich hoffe wirklich sehr, dass wir diesen Weg gemeinsam bestreiten. Der DFB-Präsident (Anm. d. Red.: Fritz Keller) hat mal in einem anderen Zusammenhang gesagt: Man muss sich dann auch die Stutzen hochziehen – und den Blick nach vorne richten.“

Mit dem harmonisch verlaufenen Verbandstag enden einige zuletzt turbulente Wochen beim FVM versöhnlich.

Aufrufe: 022.6.2020, 12:00 Uhr
Benjamin Jansen / Lars Brepols | AZ/ANAutor