2025-12-03T05:51:34.672Z

Pokal

Die Verbandsliga lässt Federn!

Vier Außenseiter-Siege des Landespokals im Überblick

In der 1. Hauptrunde des Landespokals sind gleich sechs Verbandsligisten aus dem Wettbewerb geflogen - mit Ammendorf und Bitterfeld-Wolfen nur zwei Teams gegen höherklassige Gegner. Die anderen vier Mannschaften wurden "Opfer" des Pokals und seiner eigenen Gesetze. Die vier Samstagsspiele, in denen die Verbandsligisten gegen Außenseiter ausschieden, im Überblick:

Kali Wolmirstedt - Oscherslebener SC 3:2

Noch kein Punktspielsieg bei 5:14 Toren - der Landesklassist aus Wolmirstedt kam mit den schlechtesten Vorbedingungen zum Pokalduell gegen den Verbandsligisten, die man sich vorstellen konnte. Und dann haut die Elf von Trainer Klaus-Peter Witt den Favoriten mit 3:2 aus dem Wettbewerb! Dabei sah zunächst alles planmäßig aus. Christian Schütze brachte den OSC vom Elfmeterpunkt in der 21. Minute in Führung. Sebastian Huth erhöhte nach 51 Minuten auf 2:0. Was sollte da noch passieren, dachten sich vielleicht auch die Gästespieler und schalteten einen Gang zurück.

Als Hannes Krüger die Kali-Kicker in der 60. Minute zurück ins Spiel brachte, kam die Wende. Wolmirstedt drängte auf den Ausgleich und wurde in der 77. Minute durch das 2:2 von Benjamin Schwanz belohnt. Es sollte noch besser kommen aus Sicht des Außenseiters: Als beide Mannschaften in Gedanken vielleicht schon in der Verlängerung waren, traf Oscherslebens Steffen Wegener in der Schlussminute ins eigene Tor. Der Landesklassist aus Wolmirstedt kriegte sich kaum mehr ein und feierte diesen sensationellen Erfolg gegen den Verbandsligisten.


MTV Welsleben - TSV Völpke 9:7 n.E.

Noch eine Schippe drauf - in Sachen Sensationssieg - legte der MTV Welsleben. Die Elf von Trainer Frank Tellge spielt in der Kreisliga Nord um Punkte, und kegelte am Samstag mal eben den Verbandsligisten TSV Völpke aus dem Turnier. Was in Welsleben passierte, werden die Spieler aus Völpke wohl als Trauma noch eine Weile mitschleppen, denn mehr kann man sich kaum blamieren.

Als Ronny Krüger den TSV nach einer halben Stunde in Führung brachte, sah alles nach der erwarteten Routine des Favoriten aus. Doch nach einer Stunde wendete sich das Blatt, der Kreisligist wurde frecher und mit dem Ausgleich drch Marcel Rohde dafür belohnt (63.). Als Matthias Rohde dann in der 74. ins eigene Tor traf und Völpke wieder in Führung ging, hätten die Hausherren aufgeben können. Das taten sie jedoch nicht, glaubten an ihre Chance und kamen durch Stefan Otto in der 80. tatsächlich zum zweiten Ausgleich. Und als Otto in der 90. Minute gar das 3:2 schoss, stand der Ort Kopf.

Für zwei Minuten. Dann sorgte Martin Ilsmann mit einem verwandelten Elfmeter in der Verlängerung für Ernüchterung bei Welsleben und für die Verlängerung. Krüger schoss Völpke in der 110. Minute mit 4:3 in Führung, aber dieses Spiel hatte noch mehr Geschichten zu bieten. Nach dem Ausgleich durch Sebastian Pesel ging es in das Elfmeterschießen.

Hier behielten alle fünf Kreisliga-Schützen die Nerven, während zwei Verbandsliga-Spieler versagten. Der MTV Welsleben erreicht damit die 2. Runde des Landespokals und sorgt für eine der größten Überraschungen der letzten Jahre.


FSV Barleben - Lok Stendal 3:2

Der Erfolg der Barleber ist, nun ja, ein halber Außenseitersieg. In den Reihen des FSV befinden sich einige ehemalige Verbandsliga-Kicker des Haldensleber SC, die jetzt die Schuhe für den Landesligisten schnüren und mit diesem Verein den Weg zurück in die Verbandsliga finden wollen. Dennoch: Die Elf von Stephan Grabinski steht nach einem guten Auftritt gegen den Verbandsligisten mit gehörig Selbstvertrauen in der 2. Runde.

Christian Madaus schoss Barleben nach 23 Minuten in Führung. Torsten Kühnast (35.) und Christian Weiß (51.) legten nach. Völpke hätte ein Fiasko gedroht, wenn nicht Franz Erdmann unmittelbar danach auf 3:1 verkürzt hätte (57.). Benedikt Nellessens Anschlusstreffer zum 3:2 kam dann in der 82. Minute zu spät, Barleben rettete den Vorsprung gekonnt über die Zeit.


SV Förderstedt - Haldensleber SC 3:2

Auch in diesem Spiel setzte sich der Landesligist gegen den Verbandsligisten durch. Der Aufsteiger aus der Landesklasse legt derzeit auch in der Liga mit drei Siegen einen Traumstart hin und veredelte diesen am Samstag mit dem Einzug in die nächste Pokalrunde.

In einem zerfahrenen Spiel mit insgesamt neun gelben Karten und drei Elfmetern war es lange spannend. Nach einer halben Stunde traf Marco Janich für Förderstedt zum 1:0. Eine Minute vor dem Seitenwechsel verwandelte Sven Hieronymus den ersten Strafstoß des Spiels zum 1:1. Auch der nächste Treffer fiel vom Elfmeterpunkt, Hieronymus in der 75. Minute erneut sicher. Lucas Dübecke glich in der 86. Minute aus und als Förderstedt einen Strafstoß durch Jens Liensdorf zum 3:2 verwandelte, erholte sich der HSC nicht mehr davon.

Aufrufe: 07.9.2013, 19:46 Uhr
Thomas RinkeAutor