2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht

Die Tabellenführung vom Winde verweht

"Spitzenspiel", "7-Punkte-Spiel" oder "Kampf um die Tabellenführung". Mehrere Schlagzeilen hätten im Vorhinein für das heutige Aufeinandertreffen der Teams aus Harleshausen und Baunatal gepasst. Der automatisch generierte Vorbericht bei fussball.de titelte gar vom "Gigantengipfel". Spannung war also garantiert.

Und ein Gigant war vielleicht sogar tatsächlich anwesend - Odin ließ es in Hälfte eins zumindest mächtig stürmen. Die gegen den Wind agierenden Harleshäuser standen damit von Minute eins an unter Druck, da lange Befreiungsschläge postwendend im eigenen Strafraum aufzukommen drohten. Es gelang den solide verteidigenden Ossen zwar zumeist, sich spielerisch aus der Abwehr zu kombinieren, ab der gegnerischen Hälfte war aber oft Endstation. Gegnerische Flanken, Einwürfe und Eckbälle wurden fast immer zu gefährlichen Bogenlampen, die der aufmerksame Hellal allesamt zu klären wusste.

Die Hausherren hatten sich dennoch sicher etwas mehr vom Windvorteil erhofft und fielen zunehmend mit kleinen Nickeligkeiten im Mittelfeld auf, sodass sie bereits in Hälfte eins zu Spielerwechseln gezwungen waren, um eine Gelb-Rote-Karte zu vermeiden. Einer dieser "Joker" zündete sofort, nachdem die SVH-Hintermannschaft einen immer länger werdenden Einwurf nur schlecht verteidigen konnte und Hellal zwar seine Hand, aber nicht seinen Körper auf den Ball bekam. Mit einem Gegentreffer durch ein Stochertor ging es für die SVH kurz darauf in die Pause.

In Hälfte zwei wollte man nun druckvoller spielen und den immer noch leicht wehenden Wind zu seinem Vorteil nutzen. Das höhere Anlaufen zeigte bei den Hausherren Wirkung. Kaum ein Ball kam mehr aus der Defensive heraus zum Mitspieler und die SVH generierte zunehmend Halbchancen. Dann mussten die Harleshäuser jedoch einen weiteren Tiefschlag einstecken. Mit ihrer ersten Gelegenheit in Halbzeit zwei stellte Anadoluspor auf 2:0. Dass der Vorlagengeber aus dem Abseits startete, interessierte den Schiedsrichter leider wenig. In solchen Momenten wünscht man sich keinen Köllner Keller, sondern einen Linienrichter, damit die "arme Sau in schwarz" etwas entlastet und nicht zum Entscheider für ein gesamtes Spiel wird.

Die Ossen zeigten im weiteren Spielverlauf Moral, konnten aber außer dem Anschlusstor durch Saake (durch einen Flugkopfball nach schöner Freistoßflanke von Wassermann) nur noch wenig Zählbares erzwingen. Mal scheiterte man am gegnerischen Keeper, mal an den eigenen Nerven. So nutzte Anadoluspor einen umstrittenen Elfmeter und einen gefühlvollen Freistoß zum 4:1 Endstand. Ein zwar in der Höhe, aber nicht im Gesamten unverdienter Sieg.

Für die SVH heißt es in der kommenden Woche gegen Lohfelden, ordentlich in die Rückrunde reinzufinden. Ab sofort müssen die Ossen ihre Hausaufgaben machen, um möglichst noch eine Rolle im Aufstiegsrennen mitspielen zu können. Mehr Cleverness und offensive Ideen sollten der Schlüssel zum Erfolg sein.



Aufrufe: 08.3.2020, 22:31 Uhr
Gerd von AchsenAutor