2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht

Die SG Fehrenbach / Schnett siegt glanzlos mit 3 zu 1

Die SG Fehrenbach / Schnett hat die lange Pause nach dem Kantersieg gegen die Reserve der SG 51 Sonneberg recht gut verkraftet und die makellose Heimbilanz weiter ausgebaut, da die SG Lauscha II in Fehrenbach schmucklos mit 3 zu 1 bezwungen wurde. Erst kurz vor dem Spiel erreichten uns schlechte Nachrichten, da neben den bekannten Ausfällen noch zwei Spieler aus persönlichen Gründen kurzfristig passen mussten. Ohne sieben etatmäßige Kräfte schickte Trainer Martin Langbein dennoch eine formidable Elf aufs Grün, die schlussendlich vom Ergebnis her auch zu überzeugen wusste. Die erzwungenen zahlreichen Umstellungen, der gestern dünn besetzte Kader in der Defensive und der Ausfall des gesperrten Leader Robert Kreußel als auch die robuste Gegenwehr tapferer Lauschaer machten sich jedoch spielerisch bemerkbar: Teilweise knirschte und knarzte es erheblich im Spiel unserer Truppe. Seis drum. Sieg ist Sieg und die drei Punkte mehr auf der Habenseite bedeuten Tabellenrang vier bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz. Wird der Nachholer in Jagdshof gewonnen, wären unsere Jungs Tabellenprimus. Aber das ist Zukunftsmusik und für den Moment irrelevant. Aktuell blicken wir auf 12 Punkt und 26 Treffern stehen 7 Gegentore gegenüber.

Im ersten Durchgang passierte zunächst sehr wenig und beide Teams tasteten sich ab. Aber die erste gute Aktion unsere SG-Kicker bedeutete direkt die Führung. Youngster Leon Morgenroth pflügte mit seiner wahnsinnigen Geschwindigkeit über den rechten Flügel und war nur durch Foul zu stoppen. Den fälligen Freistoß aus halbrechter Position nagelte der agile Tobias Schmidt unter Mithilfe durch Abfälschen eines Gastes zur Führung in die Maschen (9`). Die Gäste waren ob des Rückstands noch irritiert, da zappelte der Ball bereits zum zweiten Mall im Netz. Sascha Arnold als gestern wohl stärkster Akteur auf dem Feld dribbelte über links bis zur Grundline und seine butterweiche Flanke verwertete unser Goalgetter Philipp Stutzki gewohnt souverän zum zwei zu null nach 20 Minuten, indem er aus gut sechs Metern Torentfernung das Spielgerät gekonnt per Kopf versenkte. Nur kurz später glänzte unser Keeper Heiko Walter bei einer Riesenchance der Gäste, als er einen alleine auf ihn zustürmenden Lauschaer abkochte und den Ball herausragend parierte. In der Folge war das Spiel offen und es ergaben sich Chancen auf beiden Seiten, obwohl die weitaus besseren Möglichkeiten unsere Farben verbuchten. Leon Morgenroth hatte gestern das Pech am Fuß und gleichwohl am Kopf kleben: Einen Kopfball aus Nahdistanz setzte er knapp über das Gehäuse (39`) und auch ein Distanzknaller unserer Nummer 14 rauschte an die Querlatte (36`), die vermutlich noch heute vibriert. Einige weitere aussichtsreiche Gelegenheiten ließen Boris Novosel und seine Offensivkollegen überdies noch liegen. So ging es mit 2 zu 0 in die Pause.

Zur zweiten Halbzeit wurde rotiert und es kam Mihael Kovacevic für seinen gestern glücklosen kroatischen Landsmann Boris Novosel und der gelb-rot gefährdete Jens Bönecke machte Platz für Erik Fleischhauer. Diese beiden Wechsel als auch das verletzungsbedingte Aus vom formstarken Tobias Schmidt unweit nach dem Wiederanpfiff hatten einige Umstellungen zur Folge, was sich im Spiel unseres Teams bemerkbar machte. Spielerisch versuchten unsere Kicker weiter ihr Bestes, doch bis auf Distanzschüsse konnten keine herausgespielten Chancen mehr verzeichnet werden. Leon Morgenroth scheiterte ebenso am guten Gästekeeper wie Philip Stutzki und Erik Fleischhauer mit Versuchen von außerhalb der Box (48`, 50`, 55`). Besser machte es Andreas Fleischhauer, der sich fein bedient von Leon Morgenroth durch die Reihen dribbelte und im Sechzehner angekommen sprichwörtlich einfach mal draufhielt: Das Leder wurde zum Geschoß und schlug zum 3 zu 0 ein. In der Folge passierte weniger und die Gäste gestalteten den Vergleich offen und kamen zu der ein oder anderen Gelegenheit, die Heiko Walter im Kasten und Defensivspezialist Steffen Koch bis zur 90. Minute gemeinsam mit dem Abwehrverbund wegverteidigten. Nach einer Ecke in der letzten Minute belohnten sich die Lauschaer dann doch mit dem Ehrentreffer per Kopfball und bestraften unsere Kicker für eine teils fahrige zweite Halbzeit.

Zusammengenommen geht der Sieg vollkommen in Ordnung – gerade aufgrund der ersten Halbzeit, in der unsere Jungs viele Chancen kreierten aber mit diesen wieder einmal zu leichtsinnig umgegangen sind. Zur Pause hätte es problemlos auch vier, fünf oder sechs zu eins stehen können. Aber welche Mannschaft kennt es nicht: Das alte Lied der vergebenen Chancen… Der zweite Durchgang war mitunter spielerisch die schwächste Vorstellung unsere Elf in dieser Saison – aber vielleicht ist diese Wahrnehmung auch der Torfestivals aus den ersten Saisonspielen geschuldet. Denn unterm Strich bleibt ein zu keiner Zeit gefährdeter Heimsieg mit einem Gegentreffer in der Nachspielzeit. Mitunter muss man Spiele auch mal ohne Glanz und Gloria gewinnen. Und eine Halbzeit ohne Nennenswerte Gegneraktionen muss auch erstmal einfach „runtergespielt“ werden. Kurzum: Der fest eingeplante Dreier im Kampf um den vordersten Platz ist eingefahren, die Kreußel-Sperre ist schadlos überstanden, Goalgetter Philipp Stutzki trifft konstant weiter, die Heimweste bleibt wiederum unbefleckt, kein Spieler hat sich schwer verletzt und Lauscha hat unsere Farben nach dem furiosen 10 zu 1 wieder geerdet wobei jeder Sieg das Selbstbewusstsein der Truppe vor den anstehenden schweren Aufgaben zusehends stärkt.

In der kommenden Woche spielen unsere Kicker neuerlich zu Hause. Als Gast begrüßen wir die Reserve der SG Goßmannsrod / Oberland am Simmersberg. Gespielt wird bereits am Samstag, den 24. Oktober 2020 um 15 Uhr in Schnett. Und uns wird ein Novum zu Teil: Noch nie hat eine Dame als Unparteiische am Simmersberg die Spielleitung innegehabt – daher freuen wir uns auf die erfahrene Kreisoberliga Schiedsrichterin Elke Zimmermann. Die Langbein-Elf wird versuchen auch weiterhin auf heimischen Geläuf die verlustpunktfreie Bilanz auszubauen: Seit 538 Tagen oder 1 Jahr, 5 Monaten und 19 Tagen hat kein Team unsere Jungs in Schnett oder Fehrenbach in Pflichtspielen bezwungen. Der Simmers- und Sommerberg gelten mithin als Festungen, die nur schwer zu erobern sind, da sich unsere Truppe zu einer absoluten Macht auf den heimischen Sportfeldern gemausert hat. Aber ein Selbstläufer wird es gegen die SG Oberland dennoch keineswegs: Es wartet eine unbequeme Mannschaft mit stabiler Abwehr auf unsere Kicker. Unsere Offensivabteilung muss im Vergleich zum Lauschaspiel wieder mehr Durchschlagsraft und Präzision an den Tag legen, sonst können schnell Punkte auf der Strecke bleiben…

Aufrufe: 019.10.2020, 15:57 Uhr
Martin LangbeinAutor