2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht

Die SG Fehrenbach / Schnett feiert ein Schützenfest

Die SG Fehrenbach / Schnett hat die Pleite aus dem Spitzenspiel der Vorwoche gut verdaut und war auf Wiedergutmachungskurs gegen die Reserve der SG 1951 Sonneberg.

Personell sah es vor dem Spiel nicht rosig aus und unser Trainer Martin Langbein musste aus den verschiedensten Gründen auf acht Spieler verzichten.

BERICHT der Gastgeber

Mit noch gehörig Wut im Bauch bewies unsere Mannschaft eindrucksvoll, dass sie gewillt war die siegreiche Heimbilanz weiter auszubauen und die Veilsdorf-Niederlage unser Team keineswegs aus der Bahn wirft. Und was sich dann in den 90 Minuten Fußballsport am Sommerberg ereignete, sucht seines Gleichen: Die Spielzeugstädter wurden phasenweise in ihre Einzelteile zerlegt, schwindlig gespielt und es schepperte fast im Minutentakt. Leider war der berauschende Sieg aber auch teuer erkauft, denn unser Abwehrturm David Fleischhauer verletzte sich schwer am Knöchel und droht viele Wochen ausfallen – ebenso musste Stefan Hanf mit einer Oberschenkelverletzung unfreiwillig vom Feld. Und auch die Ampelkarte nur wenige Sekunden vor Spielende lässt unseren Leader Robert Kreußel im kommenden Spiel zwangsweise pausieren. Tabellarisch schieben sich unsere Kicker mit neun Punkten wieder auf den zweiten Tabellenrang und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Ballermänner der Staffel in unseren Reihen zuhause sind: 23 Tore nach vier Spieltagen sprechen eine eindeutige Sprache – kein anderes Team ist derart treffsicher und torhungrig wie unsere SG.

Im ersten Durchgang schlug das Spielgerät bereits nach knapp mehr als einer Minute im Gästegehäuse ein: Eine Kreußel-Ecke köpfte unser souveräner Abräumer Stefan Purkert gekonnt gegen die Laufrichtung des Keeper ins lange Toreck. Die Führung war wie ein Dosenöffner und im Minutentakt rollten Angriffe auf das Sonneberger Gehäuse und die 51`ger wussten gar nicht recht, was mit ihnen passiert geschweige wie man sich zur Wehr setzt und unsere SG Fehrenbach / Schnett einbremst. So war es der für die Gäste nicht zu greifende Robert Kreußel, der mit einem Distanzschuss (9`) und seiner Spezialität - dem ruhenden Ball – früh erhöhte (24`) und die Zeichen auf Sieg stellte. In der Folge ebbte das Spiel minimal ab und unsere Jungs nahmen ein wenig den Fuß vom Gaspedal, obwohl weitere Hochkaräter leider nicht den Weg ins Tor fanden. Die Sonneberger konnten sich nun ein wenig aus der straffen Umklammerung lösen und ein Sonntagsschuss schlug unhaltbar für den sonst 90 Minuten beschäftigungslosen Heiko Walter im Kasten ein. Dies war leider wieder einmal die Bestrafung für den „Schlendrian“, der in den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit ein wenig Einzug hielt, da die Angriffe nicht mehr mit der nötigen Konsequenz vorgetragen wurden, um weitere Treffer zu erzielen und die Gäste an deren Sechzehner festzunageln. Mit der 3 zu 1 Führung ging es in die Halbzeit.

Die zweiten 45 Minuten begannen analog zur ersten Halbzeit: Es war keine Minute gespielt, als der gestern überragende Philipp Stutzki seinen immer besser in Schwung kommenden Spielmacherkollegen Kevin Conrad mustergültig bediente und dieser mit seiner unwiderstehlich guten Technik überlegt den Schlussmann überlupfte. Nun waren die Sonneberger endgültig besiegt und es brachen alle Dämme – auch weil die Langbein-Elf nun beherzter die Großchancen verwertete und eben nicht wieder nachgelassen hat. Neben seinen fünf Torvorlagen legte Philipp Stutzki das Leder selbst zweimal in die Maschen (58` & 60`) ehe Robert Kreußel sein drittes Tor des gestrigen Tages erzielte (69`). Treffer Nummer acht besorgte Joker Marcus Hörnlein, der aus Nahdistanz auf Stutzki-Vorlage einschob (82`). Mit jedem Tor leckten unsere Kicker mehr Blut und das Resultat sollte ins Zweistellige geschraubt werden. Als wieder unser stark auftrumpfender Spielmacher Kevin Conrad nach sensationellem 50 Meter Flugball vom allgegenwärtigen Robert Kreußel zum neunten Einschlag verwertete, fehlte nur noch eine Bude für die magische Zehn, die der quirlige Dribbler Boris Novosel quasi mit dem Schlusspfiff besorgte. Mit 10 zu 1 endete eine einseitige Partie zu unseren Gunsten.

Zusammengenommen war es eine beherzte, teils grandiose, Leistung unserer Elf mit einem keineswegs zu hoch ausgefallenem Resultat. Im Grunde waren die Spielzeugstädter noch gut bedient, denn unser bockstarkes Angriffsdreieck „Kreußel-Stutzki-Conrad“ war teilweise gnädig vor dem Tor. Und auch unsere pfeilschnellen Außenspieler Stefan Hanf und Leon Morgenroth hatten bei ihren Chancen teilweise ein wenig Pech und scheiterten mehrfach aus den besten Positionen. Gerade Leon Morgenroth war kaum zu halten und oft nur durch Foulspiel zu stoppen – so auch bei der Gelb-roten Karte für den Gästeschlussmann als unser Youngster Richtung Tor stürmte ehe er rabiat von den Beinen geholt wurde (78`). Dennoch gab es auch gestern nur drei Punkte und die Verletzungen von David Fleischhauer und Stefan Hanf als auch die unnötige Ampelkarte für den formstarken Robert Kreußel wiegen überaus schwer. Und auch die 20-minütige Phase vor dem Halbzeitpfiff mit der drei zu null Führung im Rücken, dürfte unserem Coach nicht schmecken, da man die Sonneberger wieder mit ins Spiel genommen hat und auch folgerichtig das unnötige Gegentor kassierte. Solche Phasen, in denen unsere Truppe vom Vollgas- in den Verwaltungsmodus schaltet, können durchaus angebracht sein, doch die derart einfachen Gegentreffer in ebendiesen Minuten in den die Langbein-Schützlinge die Zügel etwas lockerer lassen, müssen zukünftig minimiert werden. Auch gilt es das Ergebnis gebührend zu feiern und die Mannschaftsleistung hoch zu würdigen – aber man darf mit allem Respekt vor der Reserve der 51`ger das Leistungsvermögen der Gäste am gestrigen Tag als nur schwer ligatauglich bezeichnen, da die Sonneberger zahlreiche Ausfälle von Leistungsträgern zu kompensieren hatten. Seis drum: Die Torfabrik der Staffel hat eindrucksvoll bewiesen, zu was man im Stande ist, wenn der Fokus der Truppe, die Leistung der Bank und das Urteilsvermögen des Unparteiischen stimmen.

In der kommenden Woche findet die Qualifikationsrunde im Pokal statt. Unsere SG hat ein Freilos und greift erst in der ersten Hauptrunde ins Geschehen ein. Daher nutzen wir die Zeit zum Regenerieren und zum Trainieren. Am 11. Oktober 2020 reisen unsere Jungs zum wiedererstarkten VfR Jagdshof. Das Duell beim Tabellenfünften wird um 15 Uhr auf dem Sportplatz in der Mönchberger Straße angepfiffen und es dürfen alle gespannt sein, ob unsere Kicker wiederum ein Spektakel abliefern. Jedoch ist ein enges Ergebnis, was in jede Richtung ausschlagen kann, eher zu erwarten, da die Jagdshofer qualitativ sehr gut besetzt sind und zuhause nur schwer zu bespielen geschweige denn zu besiegen sind. Sollen weitere Punkte auf das Habenkonto unseres Teams aufgebucht werden, wird aller Voraussicht ein richtiger Kraftakt nötig sein.

Aufrufe: 028.9.2020, 14:19 Uhr
Martin LangbeinAutor