2024-05-31T10:52:53.652Z

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Schnell und abschlussstark: Maximilian Betz von der SKG Mittel-Gründau hat bereits sechsmal getroffen.
Schnell und abschlussstark: Maximilian Betz von der SKG Mittel-Gründau hat bereits sechsmal getroffen.

Die pure Unbekümmertheit

KOL GELNHAUSEN: +++ Neuzugang Maximilian Betz (18) hat als Torjäger in Mittel-Gründau voll eingeschlagen ++++

Gründau . 18 Jahre jung, durchsetzungsfähig, selbstbewusst, schnell und ein beidfüßig starker Abschluss - Qualitäten, die jedem jungen Stümer gut zu Gesicht stehen würden. Maximilian Betz vom Fußball-Kreisoberligisten SKG Mittel-Gründau hat in dieser Saison als Neuzugang bei den Gründauern seine Stärken bereits unter Beweis gestellt und in neun Spielen sechs Treffer erzielt. Hinzu kommt eine gehörige Portion Unbekümmertheit: Er macht sich vor dem Tor keinen Kopf! Vergibt er die ein oder andere Chance, macht er halt die nächste Vorlage rein.

,,Er ist erst 18 Jahre, hat noch viel Potenzial. Seine Stärken sind absolut seine Schnelligkeit und sein guter Schuss. Außerdem hat er keine Angst und bringt diese Unbekümmertheit mit. Taktisch kann er aber sicher noch einiges dazulernen, was in dem Alter aber auch kein Wunder ist", weiß SKG-Spielertrainer Lars Kuhn.

Exemplarisches 1:0

Exemplarisch für Betz´ Qualitäten war auch das 1:0 am Sonntag beim 4:1-Sieg in Meerholz: Die SKG spielt einen langen Ball in die Spitze auf Betz, der nimmt das Leder in höchstem Tempo wunderbar mit, setzt sich eindrucksvoll gegen beide VfR-Innenverteidiger durch und schließt eiskalt, präzise und unhaltbar ab. Nicht das erste Tor, das er auf diese Weise in der laufenden Saison so erzielt hat.

Dass Betz es als 18-Jähriger gleich zum Stammspieler bei der SKG geschafft hat, verwundert ihn selbst ein bisschen. ,,Nein, damit habe ich nicht unbedingt gerechnet. Ich bin davon ausgegangen, zuerst auf der Bank zu sitzen und dann hoffentlich eingewechselt zu werden. Aber, dass es jetzt zum Saisonanfang schon mit sechs Toren geklappt hat, ist überragend", so Betz, dem vor allem die Unterstützung seiner Freundin Nathalie enorm wichtig ist.

Vor der Saison kam der Auszubildende zum Industriekaufmann vom A-Ligisten TSV Hain-Gründau nach Mittel-Gründau. Als A-Jugendlicher konnte er bei der ersten TSV-Mannschaft in der vergangenen Saison im Schatten des ,,Tortitanen" Jens Leuchtenberger stolze elf Treffer erzielen. Auf eine ähnliche Ausbeute hoffte er vor Saisonbeginn auch eine Liga höher, aber jetzt, wo es so gut läuft, dürfen es schon ein paar Tore mehr werden: ,,Am Anfang habe ich gedacht, zehn Tore wären schon gut. Jetzt möchte ich natürlich so viele wie möglich machen, um der Mannschaft damit helfen zu können", so Betz, der kürzlich aus seinem Heimatort Hain-Gründau nach Düdelsheim gezogen ist. Dabei verlief der Saisonstart bei der SKG nicht unbedingt optimal. ,,Der Anfang war schwer für uns, in Bernbach haben wir viel zu hoch verloren. Dann haben wir uns aber gefangen und die letzten Spiele wirklich gut bestritten. Man merkt, dass die Mannschaft immer mehr zusammenwächst", ist sich der Vollstrecker vor dem Tor sicher.

Über seine eigenen Stärken und Schwächen zu sprechen, fällt ihm dagegen durchaus nicht leicht: ,,Das ist schwer über sich selbst zu sagen. Eine Stärke ist sicher meine Schnelligkeit, vielleicht habe ich auch einen ganz ordentlichen Torabschluss (schmunzelt). Eine Schwäche von mir ist, dass ich mich manchmal zu schnell provozieren lasse, das wird aber schon besser!"

Durch sein manchmal hitziges Temperament hat sich Betz durchaus schon die eine oder andere unnötige Karte eingehandelt. So auch in Meerholz, als er einen Abseitspfiff des Schiedsrichters ,,überhörte" und die Kugel einfach trotzdem ins Tor schoss. Dafür kassierte er in der 20. Minute die gelbe Karte. In Durchgang zwei eine ähnliche Szene: Ein mindestens fragwürdiger Abseitspfiff des Schiedsrichters stoppt Betz kurz vor dem Abschluss, doch der behält die Nerven. ,,Ja, da wollte ich unbedingt Gelb-Rot vermeiden", lacht ,,Maxi", der damit auch das in ihn gesetzte Vertrauen der Spielertrainer zurückzahlt.

,,Maxi ist ein großes Talent galt als Heißsporn und sei untrainierbar, sagten manche. Aber da fragen wir uns, wie man so etwas über einen 18-Jährigen sagen kann. Er hat sich sehr gut eingefügt und wir arbeiten gerne mit ihm zusammen und entwickeln ihn weiter", so die Spielertrainer Dirk und Lars Kuhn vor knapp einem Monat im GT-Gastkommentar. Diese Arbeit zahlt sich aus, auch wenn dadurch Lars Kuhn als Torjäger seltener in Erscheinung tritt. Dafür legt er seine Klasse als Vorbereiter in die Waagschale. ,,Ja, das ist richtig, davon profitiere ich. Er und auch die Mittelfeldspieler kennen meine Laufwege und meist kommt der Ball einfach perfekt für mich, sodass ich ihn nur noch reinschieben muss", so Eintracht Frankfurt-Anhänger Betz, der in seiner Freizeit Autocross und Kart fährt und ,,Schrauber" bei Steven Laubach Racing ist.

Klare Vorstellungen hat Betz zu den Saisonzielen der Gründauer: ,,Unter die ersten Fünf zu kommen, ist für mich bei dem Kader eigentlich Pflicht. Ich hoffe, wir können ganz vorne mitmischen. Auch wenn es in der Kreisoberliga einige gute Mannschaften mit viel Potenzial gibt." Mit einem Torjäger der Marke Betz ein gar nicht so unabwegiges Unterfangen für die Gründauer.



Aufrufe: 015.9.2015, 13:15 Uhr
Christian PomojaAutor