Ein Auswärtsspiel war es deshalb, weil die Paderborner die Partie aufgrund von Sicherheitsbedenken im Stadion am Laumeskamp in Delbrück austragen mussten. Aufgrund des zeitgleich stattfindenden Heimspiels der Profis in der Benteler Arena verirrte sich kaum ein Paderborn Fan auf die Heimstätte des Delbrücker SC. Dafür waren aber rund 100 Anhänger aus Lippstadt da und die hatten vor der Partie ihren großen Auftritt. Zunächst düpierten sie die Ordner, in dem sie das Stadion einfach über den Haupteingang und nicht über den für sie eingerichteten Extra-Eingang passierten und sich erst einmal auf der Haupttribüne breit machten. Als dann beide Teams zum Anpfiff auf dem Platz standen, erklärten sich die Gästefans doch bereit, in den abgetrennten Bereich zu marschieren - quer über den Rasen auf die Gegengerade.
Für die Paderborner geht das Lippstädter Spiel in manchen Phasen zu schnell
Insgesamt blieb es aber friedlich. Viel zu meckern hatten die Anhänger der Lippstädter auch nicht, denn nicht nur SCP-II-Trainer Michél Kniat war am Ende der Meinung, dass die Paderborner Niederlage auch in der Höhe verdient war. „Es gab immer Phasen, in denen wir den Kopf hochgenommen haben. Insgesamt passte mir aber die Körpersprache nicht und wenn man ehrlich ist, können wir nach 30 Minuten auch schon 0:5 hinten liegen“, ließ Kniat seiner Enttäuschung freien Lauf. Dabei gehörte die erste Chance dem Paderborner Profinachwuchs. Oliver Schindler flankte aus dem Halbfeld und am langen Pfosten schob Sebastian Woitzyk knapp vorbei (5. Min.). Danach leistete sich Kapitän Janik Steringer einen kapitalen Bock. Er verstolperte den Ball. Lippstadts Kaiser war auf und davon und schob zum 0:1 ein (8.). „Das war Slapstick. Es ist ärgerlich, dass uns immer wieder solche Fehler unterlaufen“, meinte Kniat. Im Anschluss hatte man phasenweise den Eindruck, als ginge es für die erneut durch einige U19-Spieler aufgefüllte U21 zu schnell. Lippstadt kombinierte flüssig und fast ohne Gegenwehr. Der Ex-Paderborner Köhler legte für Klingen quer und der machte das 0:2 (15. Min.). Köhler hatte die nächste Chance der Gäste (18.), eine weitere vereitelte SCP-II-Torwart Dominique Soethe (22.).
SCP-II-Trainer Kniat wechselt nach 30 Minuten aus
Nach 30 Minuten reichte es Kniat. Er nahm Woitzyk raus und brachte Cagatan Karaca, der das Paderborner Offensivspiel belebte. „Ich hätte aber auch jeden anderen runter nehmen können“, betonte Kniat. Nach einer Ecke scheiterte Tim Mannek aus drei Metern am Ex-SCP-Torwart Balkenhoff (39.). Wenig später passte Karaca von rechts in den Strafraum und Steringer verkürzte auf 1:2 (44.). Der große Paderborner Sturmlauf blieb allerdings nach der Pause aus. Die Gäste aus Lippstadt blieben spielbestimmend. Kaiser (47. u. 59.) verpassten weitere Tore. Die besorgten schließlich Puhl (80.) – noch ein Ex-Paderborner – und Maiella (84.) kurz vor dem Ende. Dardan Karimani betrieb mit dem 2:4 Ergebniskosmetik (90.).
Die Aufstellung des SC Paderborn 07II:
SCPII: Soethe – Erisa (86. Wilton), Steringer, Ghafourian, Kaiser – Schindler, Lütkemeier – Woitzyk (30. Karaca), Karimani, Sieben – Mannek (81. Teipel).