2024-05-23T12:47:39.813Z

Ligavorschau
Burgs Trainer Marco Christoph (l.) hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. F: Gollasch
Burgs Trainer Marco Christoph (l.) hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. F: Gollasch

"Die Mannschaft lebt"

Burgs Trainer Marco Christoph im Gespräch mit FuPa Brandenburg

Alarmstufe Rot heißt es derzeit bei der SG Burg. Dennoch stellte sich SGB-Coach Marco Christoph den Fragen der Redaktion von FuPa Brandenburg. Warum er auf eine baldige Wende hofft - bei uns erfahrt ihr es.

Herr Christoph, nach dem starken Endspurt in der Vorsaison ist mittlerweile wieder Tristesse bei der SG Burg eingekehrt. Sind die Abgänge von Caio Henrique Rodrigues dos Santos (jetzt Vetschau) und Fathi Yigitusagi (aktuell vereinslos) einfach zu schwer zu ersetzen?

Natürlich wiegen die Abgänge sehr schwer. Aber nicht nur Caio und Fatih sind Verluste, vielmehr wiegt der Verlust von Steven Wiesner, der den Jungs im Ligaendspurt noch einmal den nötigen Spirit mitgegeben hat.

Worin sehen Sie weitere Gründe für die aktuell schwierige Situation?

Bei den Neuzugängen handelt es sich ausnahmslos um sehr junge, talentierte Spieler, denen aber die entsprechende Erfahrung fehlt, um mit der Härte der Situation umzugehen. Wir haben zugegebenermaßen noch nicht das ideale System für die Spielertypen gefunden und spielen somit in jeder Woche mit einer anderen Aufstellung. Darüber hinaus können wir eigentlich nie vollständig trainieren, weil das Gros der Mannschaft außerhalb studiert.

Zweifelt man nach solch einem verkorksten Saisonstart auch mal an sich selbst?

Natürlich zweifelt man nach jedem verlorenen Spiel, hinterfragt die Trainingsmethoden und ob man die notwendige Motivation rüberbringen kann. Aber wenn ich dann die Einstellung und Intensität im Training sehe, hört das Zweifeln auf. Die Jungs geben fast immer 100 Prozent und schenken sich nichts. Das heißt, die Mannschaft lebt und braucht einfach Erfolgserlebnisse.

Was gibt Ihnen besonders Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt?

Man sollte die Hoffnung nie aufgeben und vor allem sollte man uns nicht abschreiben. Die Mannschaft hat in einigen Spielen gezeigt, dass sie mithalten kann und die Gegner vor Aufgaben stellt. Zudem sind wir noch in Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen. Ich bin mir sicher: Wenn die jungen Spieler ihre Aufgabe annehmen und die älteren Spieler ihre Routine finden, dann werden wir auch punkten.

Plant der Verein im Winter personell noch einmal nachzulegen?

Mit der jetzigen Personalsituation ist es zwingend notwendig im Winter noch einmal auf dem Markt tätig zu werden. Allerdings sind die Art Spieler, die wir benötigen, sehr rar gesät. Ob wir einen finden, wird sich zeigen. Bis dahin müssen die vorhanden Spieler aber sowieso erst einmal alleine Punkte sammeln und Charakter zeigen.

Am Wochenende steht für Ihre Team ein schweres Auswärtsspiel in Eisenhüttenstadt auf dem Programm. Was rechnen Sie sich gegen die Dynamos aus?

Gegen Dynamo haben wir uns in der vergangenen Saison schwergetan und in unserer momentanen Situation strotzen wir nicht unbedingt vor Selbstbewusstsein. Die Dynamos haben in dieser Saison bereits zehn Punkten gesammelt und liegen damit voll im Soll. Somit sind wir vom Papier her natürlich klarer Außenseiter. Aber wie bereits erwähnt: Die Truppe brennt im Training, alles ist heiß umkämpft. Wenn der Knoten platzt und wir die Leistung vom Training im Spiel umsetzen, bin ich der festen Überzeugung, dass wir etwas Zählbares mitnehmen können.

Aufrufe: 03.11.2017, 10:30 Uhr
Mike HermannAutor