2024-05-22T11:15:19.621Z

Allgemeines
F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

"Die Mannschaft ist ein absolutes Kollektiv"

Oliver Page, Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Rot-Weiß Oberhausen, im Interview vor dem Start der U19

Für die U19-Junioren von Rot-Weiß Oberhausen wird es am Samstag, 9. Februar, schon wieder ernst. Nach dem ausgefallenen Spiel gegen SV Rödinghausen spielt das Team von Dimitrios Pappas und Benjamin Weigelt zum Rückrunden-Auftakt zu Hause gegen das Spitzenteam und Tabellenzweiten vom 1. FC Köln (12 Uhr, Stadion Niederrhein).
© MessengerPeople



Vor dem Ligastart haben wir uns mit Oliver Page unterhalten. Der Sportliche Leiter des evo-Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) gibt uns einen Einblick in seine Arbeit während der ersten fünf Monate an der Lindnerstraße und blickt gemeinsam mit uns auf den Start der A-Junioren Bundesliga West.

Noch einmal herzlich willkommen an der Lindnerstraße, Oliver. Wie ist deine Zeit hier in Oberhausen angelaufen?

Ich habe mich gut eingelebt. Man kann hier wirklich gut arbeiten. Mit meinem Kollegen Thomas Hüfner (Leiter des NLZ; Anm. d. Red.) verstehe ich mich sehr gut. Aber auch die anderen Mitarbeiter sind sehr kooperativ.

Sind die Arbeitsbedingungen so, wie du sie hier erwartet hast?

Es war ja alles mit dem Sportlichen Leiter, Jörn Nowak, besprochen. Ich bin dienstags bis donnerstags hier. Tagsüber bin ich in meinem Büro zugange. Abends dann auf dem Platz und im Auto sehr häufig bis spät abends telefonisch mit den Trainern im Dialog. Freitags erledige ich einige Dinge von zuhause aus. Da geht es dann beispielsweise um Datenbankpflege oder wie die letzten drei Monate um die Zertifizierung des NLZ. Und an den Wochenenden fahre ich zu den Spielen raus.

Also gibt es genug zu tun auf deiner Position?

Auf jeden Fall. Außerdem soll ich ja noch sportlich vorausschauend planen und die RWO Spiel- und Ausbildungsphilosophie entwickeln. Dafür bin ich schließlich auch nach Oberhausen gekommen.

Lass uns mal auf die U19 blicken. Die hat die Hinrunde mit 15 Punkten auf einem beachtlichen zehnten Platz in der Bundesliga abgeschlossen und vor Preußen Münster, Alemannia Aachen, dem SC Paderborn und dem kommenden Gegner, Rödinghausen, überwintert. Wie bewertest du die Ausgangslage?

Mit den 15 Punkten kann man sehr zufrieden sein. Wir haben sehr gut in Duisburg und zuhause gegen Düsseldorf gespielt und jeweils drei Punkte geholt. Das war schon sehr ansprechend. Gegen Rödinghausen haben wir das Spiel 30 Minuten lang im Griff gehabt. Dann machen wir einen ungezwungenen Fehler, den Rödinghausen zum Ausgleich nutzt. Die 2:1-Führung für den SVR resultierte aus einem unglücklichen Elfmeter. Am Ende spielen wir nur 2:2. Zu unseren direkten Konkurrenten: Aachen hat mit Christian Mollocher einen sehr erfolgreichen Trainer von der U17 des VfL Bochum geholt. Mit denen muss man in der Rückrunde auf jeden Fall rechnen. Ich denke, dass von denen in der Rückrunde noch am meisten kommt. Gegen Paderborn sind wir sehr gut aufgetreten und hatten viele kreative Dinge in den Aktionen. Gegen Münster waren wir auch nicht schlecht, haben allerdings durch zwei späte Gegentreffer mit 0:2 verloren. Aber die letzten Auftritte der Mannschaft waren vielversprechend. Vor allem das 1:1 zuhause gegen Bochum war top. Das Spiel hätten wir sogar gewinnen können. Wir waren nach einer Gelb-Roten Karte in Überzahl. Auch beim 1:1 gegen Schalke sind wir sehr gut aufgetreten. Die Stärke der Mannschaft ist das Kollektiv. In der letzten Saison gab es noch zwei, drei Überflieger im Team. Dieses Jahr kann man sagen, dass wir etwa 15 gleichwertige Stammspieler haben.

Du hast das 1:1 gegen Bochum gerade erwähnt. Das war der letzte bleibende Eindruck vor der Winterpause. Wie hat sich der Punktgewinn gegen den Tabellenvierten auf die Gemüter der Spieler und der Offiziellen ausgewirkt?

Das müsste man den Trainer selbst fragen. Aber ich denke, es war ein verdienter Punkt. Wir haben mit Justin Heekeren einen der besten Torhüter der Liga. Er ist ein echter Rückhalt, der uns in den Spielen auch ein ums andere Mal vor einem Rückstand bewahrt hat. Insgesamt sind wir gut in der Spur. Es wurden ein, zwei Spieler aus der U17 in den U19-Trainingsbetrieb berufen, was ich auch sehr begrüße. Wir sind auf einem guten Weg.

Hat sich der Kader der U19 in der Winterpause personell verändert?

Wir haben mit Marco Wichert einen weiteren Torhüter dazu geholt. Er ist Jungjahrgang und kommt vom MSV Duisburg zu uns und kompensiert den Abgang von Joel Frenzel, der sich vermehrt auf seine schulische Laufbahn konzentrieren muss. Jona Scholz war als U17-Torhüter zuletzt immer dabei und wird sich nun wieder vermehrt in seinem Jahrgang aufhalten und dort spielen. Justin Heekeren steht im Fokus unserer 1. Mannschaft und wird dort sehr oft mittrainieren. Aber ich gehe davon aus, dass er bei unserer U19 weiterhin spielen wird. Verlassen hat uns Nico Moors. Leider fällt Endrit Gojnovci mit einem Kreuzbandriss noch länger aus. Er ist spätgeborener Jungjahrgang und hat sich schnell zum Stammspieler entwickelt. Der Wegfall schmerzt natürlich. Aber ansonsten sind wir ganz ordentlich aufgestellt.

Samstag geht es dann endlich wieder los. Mit welchen Erwartungen geht ihr in das Spiel gegen den FC aus Köln?

Die Kölner haben unter dem erfahrenen Trainer Ruthenbeck letzte Woche den Meisterschaftsanwärter Schalke 04 geschlagen. Im Hinspiel hat uns Darko Churlinov alleine abgeschossen, der durfte jetzt in der Vorbereitung bei der ersten Mannschaft mitwirken. Zudem haben sie jetzt mit Tim Lemperle einen pfeilschnellen und dribbelstarken Spieler aus der U17 hoch gezogen und sind gespickt mit hochtalentierten Jungjahrgängen und Jugendnationalspielern u.a. Sebastian Müller und Can Bozdogan. Aus meiner Zeit als Scout beim 1. FC habe ich gerade die 3 Spieler stark in Erinnerung. Wenn wir so kompakt wie in den letzten Spielen der Hinrunde (Schalke/Bochum) auftreten, sind wir nicht chancenlos.

Die Mannschaft ja zuletzt gezeigt, dass sie gegen Teams von oben mithalten kann. Liegt es der Truppe mehr, wenn der Gegner das Spiel machen muss?

Die Mannschaft ist ein absolutes Kollektiv. Durch die vielen Alternativen kann man von außen gut auf diverse Situationen reagieren. Auch taktisch kann die Mannschaft mehrere Systeme spielen und hat vermehrt kreative Momente und im Tor einen starken Rückhalt.

Aufrufe: 09.2.2019, 09:01 Uhr
RWOAutor