2024-06-03T07:54:05.519Z

Interview
Ex-Fußball-Profi Peter Gartmann startet am Samstag mit den Juniorinnen des TSV Schwaben Augsburg in die neue Bundesliga-Saison. Als Co-Trainer hat er sich seinen Sohn Elias an die Seite geholt.
Ex-Fußball-Profi Peter Gartmann startet am Samstag mit den Juniorinnen des TSV Schwaben Augsburg in die neue Bundesliga-Saison. Als Co-Trainer hat er sich seinen Sohn Elias an die Seite geholt. – Foto: Gartmann

„Die Mädchen können richtig gut Fußball spielen“

Ex-Profi Peter Gartmann trainiert seit Juni die Bundesliga-Juniorinnen des TSV Schwaben Augsburg +++ Am Samstag starten sie, wie auch sein ehemaliger Verein, der FC Augsburg, gegen Hoffenheim in die neue Saison

Herr Gartmann, Sie haben bisher ausschließlich Männermannschaften trainiert, seit Juni diesen Jahres sind Sie Coach bei den Bundesliga-Juniorinnen des TSV Schwaben Augsburg. Am Samstag starten Sie um 14 Uhr mit der Heimpartie gegen Hoffenheim im Ernst-Lehner-Stadion. Warum engagieren Sie sich nun bei den Mädchen?

Gartmann: Meine Tochter Nele spielt im Verein und in der Mannschaft. Schon als sie von Wehringen zum TSV Schwaben gewechselt ist, ist mir positiv aufgefallen, wie gut der Mädchen- und Frauenfußball ist und welch gute Jugendarbeit hier gemacht wird. Als Zuschauer habe ich das ja schon über die Jahre hinweg verfolgt. Aber auch als Trainer bin ich jetzt sehr positiv überrascht. Die Mädchen können richtig gut Fußball spielen.

Mussten Sie sich daran gewöhnen, auf einmal Mädchen zu trainieren?

Gartmann: (lacht) Ja, manchmal rutscht mir schon noch ein „Auf geht´s Männer“ raus. Doch das verzeihen mir die Mädels. Es macht einfach Riesenspaß. Die Jugend hält einen selbst jung. Und wenn wir jetzt sportlich noch ein wenig Erfolg haben, rundet das die Sache ab.

Macht es Ihnen dann auch nichts aus, dass die Bundesliga-Partie Ihres Ex-Vereins FC Augsburg gegen Hoffenheim nur ein paar Kilometer entfernt fast zeitgleich stattfinden wird?

Gartmann: Das ist gar kein Problem für mich. Wir fokussieren und konzentrieren uns auf uns und unsere eigene Aufgabe. Die heißt auch Hoffenheim, aber ist am Samstag um 14 Uhr.

Was wissen Sie über die Hoffenheimer Bundesliga-Juniorinnen?

Gartmann: Ich habe sie einmal beobachten können und muss sagen, da kommt ein sehr hartes Kaliber auf uns zu. Das ist eine Mannschaft, die spielerisch und technisch sehr versiert ist. Jede Spielerin versteht das Handwerk Fußball. Das wird für uns gleich zum Punktspielauftakt eine herausfordernde Aufgabe.

In der Vorbereitung haben Ihre Fußballerinnen kein Spiel verloren. Ist das ein gutes Omen oder lief es vielleicht sogar zu gut?

Gartmann: Wir wissen das schon richtig einzuschätzen. Wir haben gegen Bayernligisten – also eine Klasse tiefer – gespielt. Die Ergebnisse waren ordentlich, aber in der Bundesliga werden die Gegner schon noch eine Nummer stärker sein.

Was erwarten Sie von Ihrer Mannschaft dann sportlich?

Gartmann: Für uns kann das Ziel nur der Klassenerhalt sein. Wir lassen uns natürlich gern überraschen, müssen aber unser Bestmögliches abrufen. Denn der Spielplan und die fünf Absteiger aus 13 Mannschaften sind natürlich heftig. Da wird es wohl eine Zwei-Klassengesellschaft aus den Bundesligamannschaften wie Hoffenheim, Frankfurt, Freiburg oder dem FC Bayern geben und dem Rest, zu dem wir gehören. Ein Mittelfeldplatz wäre für uns schon super, ich hoffe auf Rang acht.

Wie hat Ihr Team die lange Fußball-Pause aufgrund der Corona-Pandemie weggesteckt?

Gartmann: Die Spielerinnen konnten bis auf Fitnessläufe oder Krafttraining natürlich lange nichts machen. Aber glücklicherweise sind wir seit geraumer Zeit wieder im Einsatz und man merkt, dass sie von Woche zu Woche Fortschritte machen. Von Spiel zu Spiel haben sie sich als Mannschaft verbessert.

Dann werden Ihre Schützlinge zum Auftakt viel vorhaben?

Gartmann: Ja, sie freuen sich riesig. Und ich befürchte, man muss sie eher bremsen, damit sie am Samstag nicht übermotiviert agieren. Wir dürfen keinen Hurra-Fußball spielen.

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Aufrufe: 013.8.2021, 14:42 Uhr
Augsburger Allgemeine / Andrea BogenreutherAutor