Im Dezember ging es mit Ehefrau Cornelia und seinen beiden Töchtern nun zurück in die 645 Kilometer entfernte Heimat im Großraum Dresdens. Ein Schritt, der in Blasches Hinterkopf immer seinen Platz hatte: „Ich wusste, dass irgendwann die Zeit kommt, dass ich wieder zurück gehen würde. Meine ganze Familie lebt dort und da ist die Distanz auf Dauer einfach zu groß.“
Vier Jahre stand er zunächst zwischen den Pfosten, bis ihn eine Rückenverletzung zum Aufhören zwang. Unter „Kalli“ Himmelmann, der die Teutonen als Chef-Trainer bis in die Landesliga führte, rückte er auf Nachfrage der sportlichen Führung als Torwart-Trainer in den Trainerstab auf. Die rasante Entwicklung des „ewigen B-Ligisten“ beeindruckt Blasche noch heute: „Das war schon Wahnsinn, was da in der kurzen Zeit entstand.“ Nach Himmelmanns Demission blieb Blasche, rückte unter Ronny Kockel zum Co-Trainer auf, erlebte noch Thomas Kerwer und arbeitete in den letzten drei Jahren mit dem aktuellen Coach Bekim Kastrati zusammen. In all den Jahren kam der Gedanke, selbst einmal ganz vorne in der Verantwortung zu stehen, nie auf. „Ich bin eher ein ruhiger Typ und unabhängig von der Liga nicht dafür prädestiniert. So ehrlich muss man zu sich selbst sein. Als Co-Trainer das Bindeglied zur Mannschaft zu sein, das hat mir immer gefallen und viel Spaß gemacht. Das passt eher zu mir.“
Mit Blasche kehrte auch ein Trikot von Dynamo Dresden an seinen Ursprungsort zurück, das Kastrati seinem Assistenten aus seiner Zeit beim damaligen Drittligisten zur Erinnerung schenkte. „Ich war schon traurig. Denn Tino war immer ein sehr loyaler Typ und hinterlässt eine Lücke“, sagt Kastrati. „Mit seiner ruhigen und sachlichen Art hat er uns alle immer enorm unterstützt und ist mit den Spielern immer gut klar gekommen.“
Wie es sportlich für den Installateur für Druckluftanlagen an der sächsischen Weinstraße weitergeht, lässt er offen. Vorrang habe zunächst die Familie: „Das wird sich zeigen. Ich habe ja noch den einen oder anderen Kontakt.“ Den Werdegang der Teutonen wird er auch aus der Ferne beobachten: „Die komplette Entwicklung im Verein sehe ich sehr positiv. Vor allem was die Jugendarbeit angeht, so dass man potentiell auch auf Spieler aus den eigenen Reihen zurück greifen kann.“