2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Zwiesels Abwehrchef: Muzaffer Er    Foto:Wagner
Zwiesels Abwehrchef: Muzaffer Er Foto:Wagner

Die Hoffnung stirbt zuletzt

SC Zwiesel will Bezirksligaabstieg noch abwenden +++ Neutrainer Jung führt Systemumstellung durch, sucht aber noch nach Idealformation

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Dem SC Zwiesel droht nach über 20 Jahren auf Bezirksebene, zuletzt spielte man in der Saison 1989/90 in der alten A-Klasse, der Absturz in die Kreisliga. Nach dem Abstieg aus der Bezirksoberliga und den Verlust einer fast kompletten Mannschaft stehen die Glasstädter in der Bezirksliga schon wieder mit dem Rücken zur Wand. Vier Punkte trennen Prenissl, Fritz, Reißner & Co vom Relegationsplatz, fünf Zähler vom "rettenden Ufer".

Zum Abschluß der Herbsrunde nahm der erst im Sommer eingesprungene Walter Liebhaber seinen Hut, nun soll Todor Jung die Wende herbeiführen. Der Rumäne, der in seinem Heimatland in der dritten Liga kickte, kann auf einen personell besser bestückten Kader zurückgreifen. Der langjährige Leistungsträger Martin Hiller ist von einem mehrmonatigen Auslandsaufenthalt zurückgekehrt und zudem engagierten die Waidler mit Vaclav Tobrman, Daniel Kroc und David Kozmircik drei tschechische Gastspieler. Deren Landsmänner Jan Paukner und Lukas Janka kehrten im Gegenzug in ihr Heimatland zurück. Nicht planen kann man auch mit Manfred Zaglauer, der bei einem Bundeswehreinsatz in Afghanistan angeschossen wurde (FuPa berichtete darüber). Der 21-jährige Mittelfeldspieler befindet sich aber auf dem Weg der Besserung.

Jung, früher selbst ein Aktivposten in der SC-Oberligamannschaft, hat in der taktischen Ausrichtung einige Änderungen vorgenommen. Der 43-jährige setzte auf eine ballorientierte Raumdeckung und man wird zukünftig mit einer Viererabwehrkette agieren. Bisher bestritt der abstiegsgefährdete Bezirksligist vier Testspiele. Nach den durchwachsenen Auftritten beim Kreisklassisten SV Salching (3:4) und dem Kreisligisten TSV Waldkrichen II (1:3), folgten am vergangenen Wochenende klare Siege gegen die Kreisklassisten TSV Lindberg (6:1) und FC Langdorf (5:0). Am Samstag steht ein abschließender Test beim Straubinger Kreisligisten FC Zeholfing auf dem Programm.

"Leider fehlten in den bisherigen Vorbereitungsspielen stets eine Reihe wichtiger Spieler, das ist natürlich alles andere als optimal", berichtet Erwin Reißner sen., der derzeit als eine Art Teammanager fungiert. Es bleibt also abzuwarten, wie gut gerüstet sich die SC-Kicker am 03.04. im Landkreisderby beim ambitionierten SV Prackenbach präsentieren werden. Auch die Integration der neuen Legionäre erweist sich als nicht unproblematisch. "Aus den verschiedensten Gründen waren unsere Tschechen bisher nur selten anwesend, das muss sich ändern", weiß Reißner, der die Hoffnungen auf den Ligaerhalt noch nicht aufgegeben hat. "Natürlich wird es schwierig werden, aber wir werden alles probieren."

Große Bedeutung dürfte dabei den direkten Duellen gegen die Mitkonkurrenten Bad Kötzting II (A), Hohenau (A) und Kirchdorf (H) zukommen. Gerade auf gegnerischen Plätzen war der Oberligaabsteiger aber bislang ein gern gesehner Gast, da man dort bisher komplett leer ausging. "Wenn wir zumindest noch Relegant werden wollen, sind wohl mindestens vier Siege Pflicht", meint Reißner, der aber auch über positive Dinge berichten kann. "Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist hervorragend und auch die Trainingsbeteiligung ist zufriedenstellend." Am 16.04. steht ein ganz wichiger Termin außerhalb des Spielfeldes auf dem Programm. Die Sparte Fußball, die seit knapp eineinhalb Jahren kommissarisch von Gesamtvorstand Harald Haase geführt wird, führt ihre Neuwahlen durch. "Wir können endlich wieder ein funktionierendes Spartenteam stellen und blicken - trotz der derzeit kritischen sportlichen Lage - optimistisch in die Zukunft", betont Erwin Reißner, der als designierter Spartenchef gehandelt wird.

Aufrufe: 024.3.2011, 09:59 Uhr
Thomas SeidlAutor