2024-09-18T12:22:00.113Z

Interview
Marvin Herrgoß ist seit dem Wochenende nicht mehr Trainer in Fürstenwalde.
Marvin Herrgoß ist seit dem Wochenende nicht mehr Trainer in Fürstenwalde. – Foto: Tobias Karge

"Die Herausforderung besteht darin, Spieler auszubilden"

Marvin Herrgoß wurde am vergangen Sonntag, aus ihm unerklärlichen Gründen, entlassen. Doch seinen Spaß hat er nicht verloren. Ob seine neue Aufgabe im Jugend- oder Herrenbereich sein wird, lässt er offen.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Marvin Herrgoß

Herr Herrgoß, seit fünf Tagen sind Sie nun ohne „Job“. Wie haben Sie die vergangenen Tage verbracht?

Ich habe mich in den letzten Tagen viel mit Freunden getroffen und das nachgeholt, was ich zuletzt sehr vernachlässigt habe. Zudem natürlich auch schon mit eventuellen neuen Vereinen gesprochen, wo ich eine neue Aufgabe übernehmen könnte um weiterhin als Trainer aktiv zu sein. Ich bin sehr gerne Trainer und bin immer mit viel Ehrgeiz und Arbeit bei der Sache.

Das mit den Gesprächen geht schnell. Gibt es denn schon konkretes zwecks eines neuen Vereins, werden Sie schnell wieder zurückkehren?

Nein, es gibt Möglichkeiten und Gespräche, aber noch keine klaren Sachen.

Wie haben Sie generell die Nachricht der vergangenen Woche aufgenommen?

Ich war enttäuscht! Enttäuscht einfach darüber, dass beide Verantwortlichen wussten das es keine einfache Aufgabe ist. Ich bin 23 Jahre alt, jung und im Männerbereich unerfahren. Diese Punkte wussten aber auch schon alle bevor ich meine Aufgabe bei Pneumant begonnen habe. Das innerhalb von 5 Monaten nicht alles klappen kann, ist für mich völlig normal. Zudem hatten wir viel Verletzungspech. Immer wieder haben wichtige Akteure gefehlt. Wenn eine Startelf von Woche zu Woche mit 5-6 Veränderungen beginnt, kann sich auch nichts einspielen.

Sind die vom Verein genannten Gründe für Sie nachvollziehbar?

Für mich nicht ganz, aber da hat ja jeder seine eigene Meinung. Wie in den oben genannten Punkten schon erwähnt, in dieser Zeit kann nichts in Perfektion passieren. Platz 6 in der Kreisoberliga, Viertelfinale im Kreispokal. Für mich eine Leistung die völlig in Ordnung war.

Wie waren die ersten Monate im Herrenbereich, welche Erfahrungen haben Sie in den fünf Monaten sammeln können?

Die Zeit war sehr spannend und interessant. Eine Erfahrung die ich machen konnte, ist auf jeden Fall die Bedeutung und Wichtigkeit des Fußballs. Im Nachwuchs wollen alle, sind beim Training und Spiel. Im Männerbereich gibt es aber auch andere Dinge, worauf die Männer viel Wert legen, Familie und Arbeit z.B. Dann ist es eben doch nur das Hobby.

Wie ist es mit Spielern umzugehen, die teilweise deutlich älter als Sie sind?

Das spielte für mich keine große Rolle. Auf dem Platz hab ich es auch nie gemerkt, da keiner der Männer mir das Gefühl gegeben hat der jüngere zu sein. Natürlich gab es aber dennoch oft Gespräche, wo einfach Erfahrungen ausgetauscht wurden. Alleine mit Basti Fischer und Sascha Georgi habe ich oft gesprochen und mir ihre Meinung angehört. Beide spielten schon auf deutlich besseren Niveau. Auch aus diesen Gesprächen lernte ich dazu.

Bereuen Sie Ihre Entscheidung aus dem Sommer?

Kann und möchte ich so eigentlich nicht sagen. Es waren 5 tolle Monate. Ich habe viel dazu gelernt und neue Freunde kennengelernt. Für meine Erfahrung war es die richtige Entscheidung. Auch wenn ich die alte Mannschaft, mit allen Jungs und Mädchen noch immer sehr vermisse!

Sie können es beurteilen: Wo liegt der Unterschied zwischen Jugend und Herrenbereich?

Im Nachwuchsbereich besteht die Aufgabe darin, die Kinder fußballerisch und menschlich auszubilden, sie zu fördern und starke Charaktere zu formen. Im Herrenbereich stehen fertige Männer vor dir, alle mehr oder weniger ausgebildet. Hier ist meiner Meinung nach wichtig das zu trainieren, was gespielt werden soll und natürlich den Spaß nie zu vergessen.

Können Sie sich auch vorstellen wieder im Jugendbereich zu trainieren oder ist Ihr Ehrgeiz, es im Herrenbereich zu beweisen, geweckt?

Ja, ich kann es mir vorstellen auch erneut in den Nachwuchsbereich zu gehen. Beide Aufgaben sind spannend. Die richtige Herausforderung besteht aber darin, selbst Spieler auszubilden. Das macht mehr Spaß und die Kinder danken es dir.

Steht an dieser Stelle auch eine Rückkehr zu Victoria Seelow im Raum?

Es wäre durchaus eine Option, da ich ja auch in der Stadt wohne.

Wohin soll er noch führen, Ihr Weg als Trainer?

Ich bin 23 Jahre jung, von daher denke ich, dass man noch träumen darf. Das schöne ist ja, dass man täglich dazu lernt und neue Erfahrungen sammelt. Mal sehen was in den nächsten Jahren so passiert.

Aufrufe: 06.12.2019, 13:34 Uhr
Marcel PetersAutor