2024-05-16T14:13:28.083Z

FuPa Portrait

Die Grabowskys: Mutter und Tochter in einem Team

Diese Konstellation gibt es nur sehr selten im Fußball. Bei der Familie Grabowsky aus dem Kreis Minden ist das der Alltag.

Normalerweise spielen die Kinder im Garten Fußball, während die Eltern auf der Terrasse sitzen und dabei gemütlich zuschauen. Bei der Familie Grabowsky läuft das alles ganz anders. Bei ihnen spielen Mutter und Tochter zusammen beim SV Kutenhausen-Todtenhausen. Vergangene Woche haben sie gemeinsam sogar ein Tor geschossen, also quasi in Familienproduktion.

Lange Zeit warteten Mutter und Tochter auf diesen Moment. Im Spiel der dritten Mannschaft des SVKT III gegen die HSC Alswede kam es dann endlich dazu. Die zwei Grabowskys liefen zusammen auf. Nein, wir reden hier nicht über zwei Schwestern. Die beiden sind Mutter und Tochter. Claudia gilt mit 49 Jahren schon fast als „Oldie“ und Melonie zählt junge 18 Jahre.


Ein Mutter-Tochter-Duo mit Torgefahr

Das Ganze passierte rein zufällig, denn Melonie spielt eigentlich in der ersten Mannschaft des SV Kutenhausen-Todtenhausen und half lediglich in der dritten Mannschaft aus. „Alle fanden es richtig cool. Sie haben es früher immer alle gesagt, dass es kommen wird“, bestätigte Melonie.

In der 28. Minute der Partie gegen Alswede war es dann tatsächlich soweit. Mutter Claudia wurde kurz zuvor eingewechselt. Melonie setzte sich über links durch und passte den Ball in die Mitte. Ihre Mutter erläuft den Ball und zieht mit ihrem schwachen linken Fuß ab. Sie erwischte das Leder zwar nur mit der Picke, aber trotzdem lenkte sie es ins Tor. Dann nach gab es auf Seiten der SVKT kein Halten mehr. Alle freuten sich für „Claudi“ und Melonie. „Es war auch immer mein Traum, mit meiner Tochter zusammen zu spielen“ so Claudia.


Diese Situation gab es zuvor bereits einmal. Nur da war Melonie noch nicht geboren und im Bauch ihrer Mutter. „Ich hab damals mit Melonie im Bauch mit dem Bauch ein Tor geschossen. Das geht eigentlich gar nicht, aber ich wusste es nicht“, lacht Claudia. Bereits vor ihrer Geburt schoss Melonie quasi ihr erstes Tor - damit wurde ihr das Fußball-Gen offensichtlich schon sehr frühzeitig in die Wiege gelegt.


„Claudi“ ist immer dabei

Die Familie gilt als absolut fußballverrückt. Ohne sie geht es beim SV Kutenhausen-Todtenhausen eigentlich nichts mehr. Die Familie Grabowsky besteht aber noch aus zwei weiteren Familienmitgliedern. Vater Stefan (49) und die jüngste Tochter Mayra (noch 13 Jahre).

Claudia Grabowsky spielt seit 1990 Fußball und seit 2002 beim SVKT. Auch mit fast 50 Jahren denkt sie noch nicht an ein Karriereende: „Wenn ich merke, dass ich nicht mehr dazu gehöre, dann würde ich aufhören. Im Moment denke ich überhaupt nicht an Karriereende. Ich fühle mich noch gut“, sagt sie. Dafür tut sie auch einiges. Zwei Mal die Woche geht sie 45 Minuten laufen, um auch mal einem „jungen Hüpfer“ davonzulaufen.

„Claudi“ und Melonie Graboswky haben auch laut der Trainerin der dritten Mannschaft, Christin Rademacher, eine Gemeinsamkeit: „Beide ackern total viel auf dem Platz. Allerdings ist Melonie technisch begabter.“ Vielleicht wird es in ein paar Jahren soweit sein, dass beide Töchter und Mutter Claudi gemeinsam auf dem Platz stehen. Bei der Familie Grabowsky ist nichts unmöglich.

Aufrufe: 026.10.2019, 16:45 Uhr
Teresa Kröger / FuPaAutor