2024-04-29T14:34:45.518Z

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Die Drei wollen doch nur spielen

KUTENHOLZ. Willkommen bei den Mehrkens, willkommen in der Kreisklasse. René, Tobias und Maurice Mehrkens verkörpern den Kreisklassen-Fußball als harmonisches Brüder-Trio. Mit der zweiten Mannschaft des FC Mulsum/Kutenholz, Tabellenführer der 1. Kreisklasse, haben sie Spaß, genießen den derzeitigen Erfolg und haben dabei keine höheren Ambitionen. Sie wollen nur zusammenspielen.

Es ist die dritte Saison, die die drei Brüder nun zusammen mit dem FC Mulsum/Kutenholz II in der 1. Kreisklasse spielen. René (28), spielte davor fünf Jahre für die zweite Mannschaft der SV Ahlerstedt/Ottendorf, drei davon in der Bezirksliga und zwischendurch zwei in der Kreisliga.

Nachdem der Jüngste, Maurice (21), in den Herrenbereich des Heimatvereins aufgerückt war, wechselte René zurück. "Wir wollten immer alle drei zusammen spielen", sagen die Brüder. Zudem sagt René, dass ihm der Aufwand in der Bezirksliga, in der auch die erste Mannschaft des FC Mulsum/Kutenholz spielt, mittlerweile zu groß ist. Auf die erste Mu/Ku-Mannschaft angesprochen, zuckt auch Maurice mit den Schultern und lächelt. Nein, da habe er keine Ambitionen, er wolle zusammen mit seinen Brüdern Spaß haben.

"Ich fühle mich ganz wohl", sagt er und lächelt. Ralf Steffens, der als Obmann mehr das große Ganze mit dem Gesamtwohl der Fußballabteilung im Blick hat, sähe die drei Mehrkens lieber in der ersten Mannschaft. Steffens ergänzt auch das Trainerteam der Zweiten, weil sich für die Mannschaft vor der Saison kein Trainer finden ließ. Auch das ist Kreisklasse.

Die vier Mannschaften des FC Mulsum/Kutenholz haben sich vor dieser Saison neu zusammengestellt, Spieler aus der Zweiten sind in die Erste gegangen, die Zweite hat einige Spieler aus der Dritten hochgezogen. "Anfangs habe ich gedacht, oha, unsere Vorbereitung lief nicht so gut", erzählt Tobias (25) und lacht. "Aber wir sind ein guter Haufen." René: "Ja, es passt und wir haben einfach einen Lauf gehabt. Und die Trainingsbeteiligung ist auch gut." Da grätscht Tobi gleich scherzhaft rein: "Ja, aber jetzt wird’s kälter." Tobias spielt seine erste Saison im Sturm. "Der Trainer hat mich vorne aufgestellt und gesagt, dass das die einzige Position ist, wo ich spielen kann", erzählt Tobias amüsiert. René erklärt: "Tobias ist mehr so der Freigeist auf dem Platz."

René hat früher selbst im Sturm gespielt, mittlerweile ist er der Allrounder. "Ich spiele da, wo ich gebraucht werde."Maurice hat als offensiver Mittelfeldspieler einen Lauf. In acht Spielen hat er schon 14 Mal getroffen. "Ich muss für die Tore gar nicht viel machen", sagt er, seine Mannschaft serviere ihm die Tore. "Bestimmt die Hälfte davon habe ich vorbereitet", sagt Tobias und lacht.

Er, der Neu-Stürmer, hat selbst auch schon sechs Mal in acht Spielen getroffen. So macht das Zusammenspiel zwischen Brüdern Spaß.Maurice’ Stärke ist seine Schnelligkeit. Da bekommt man in der Kreisklasse, in der es keine Linienrichter gibt, auch mal Probleme mit Abseitsentscheidungen. "Die können sich manchmal gar nicht vorstellen, dass er weit hinter den Gegnern gestartet ist", erzählt Tobias und lacht. René dagegen komme in seinem Alter mittlerweile auch mal ein Tick zu spät, verrät Tobias amüsiert. Sein großer Bruder sei der "Robuste" unter ihnen.Einmal habe der Schiedsrichter ein Foul an dem flinken Maurice nicht gegeben, "da hab’ ich schon an Renés Augen gesehen, dass der Gegner das gleich zu spüren bekommt", erzählt Tobias. "Da kam wohl der große Bruder durch."

Dass der FC Mulsum/Kutenholz II nach acht Spielen mit 21 Punkten von der Tabellenspitze grüßt, nehmen die Mehrkens gelassen. "Wie sagt man so schön: Wir gucken von Spiel zu Spiel", scherzt Tobias. René sagt: "Die schwierigen Gegner kommen erst jetzt." Am Sonntag zum Beispiel Ottensen. "Die spielen sehr körperbetont, das liegt uns nicht so", sagt René, der "Robuste".Einen Traum haben die drei Brüder noch: ein Mal mit dem vierten Mehrkens spielen. "Mit unserem durchtrainierten Onkel Bernhard (53)", erzählt Tobias schelmisch. Im letzten Saisonspiel könne der als Sturmtank eingewechselt werden.

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Aufrufe: 06.10.2017, 18:25 Uhr
Tageblatt / Von Jan BröhanAutor