2024-04-16T09:15:35.043Z

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Die beeindruckende Serie des SV Wiesenfelden II

Reserveteam des Bogener A-Klassisten geht nach fast 2 1/2 Jahren wieder einmal als Verlierer vom Feld +++ 52 Siege in 53 Spielen

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Der SV Wiesenfelden pendelte in den vergangenen Jahren immer zwischen A-Klasse und Kreisklasse hin und her. Im Sommer verpasste man als Vizemeister der A-Klasse Bogen in der Relegation nur knapp den Aufstieg. Für richtig Furore sorgte zuletzt allerdings die zweite Mannschaft des Traditionsvereins aus dem nördlichen Landkreis Straubing-Bogen. Seit Mai 2014 holte das Reserveteam in 53 Spielen sage und schreibe 52 Siege, nur einmal trennte man sich unentschieden. Am vergangenen Sonntag ging diese Serie nun mit der 1:2-Niederlage in Haibach überraschend zu Ende. Für uns dennoch Grund genug, einmal aus der untersten bayerischen Ligaebene zu berichten.

"Natürlich wird man sehr oft auf diese Serie angesprochen und deshalb macht man sich dann auch Gedanken, ob es wirklich so außergewöhnlich ist und forscht dann etwas nach. Also in unserer eigenen Vereinshistorie gab es so etwas sicher noch nicht, selbst bayernweit sind wir auf keine derartige Serie gestoßen. Es ist schon etwas ganz Besonderes, was unsere Jungs geschafft haben. Jeder einzelne Spieler, der in dieser Zeit eingesetzt wurde - und das waren nicht wenige - hat daran großen Anteil", erklärt SV-Trainer Christian Schmidhuber, der seit Anfang 2015 gemeinsam mit Matthias Käufl für beide Mannschaften verantwortlich ist. Der 34-Jährige ist ein Urgestein im Verein und kann sich daher auch noch gut an die letzte Niederlage erinnern. "Es war am letzten Spieltag der Saison 2013/14 am 25. Mai gegen den damaligen Kreisklassen-Reservemeister TSV Oberschneiding. Trotz einer ordentlichen Leistung unserer Mannschaft unterlagen wir mit 0:2. Keiner wusste zu diesem Zeitpunkt, was die Mannschaft in der Folge leisten sollte". In den vergangenen beiden Spielzeiten wurde man natürlich jeweils mit deutlichem Vorsprung souveräner Meister, auch in der laufenden Saison beträgt der Vorsprung auf den Rangzweiten Haselbach schon wieder elf Zähler. Am vergangenen Sonntag mussten sich die seit 53 Partien ungeschlagenen Wiesenfeldener Reservekicker jedoch erstmals nach fast zweieinhalb Jahren wieder einmal geschlagen geben. Beim SV Haibach setzte es eine nicht unbedingt erwartete 1:2-Niederlage. "Die Haibacher Oldies der ehemaligen Kreisligamannschaft haben am Freitagabend bei einem AH-Spiel den Plan geschmiedet, uns etwas ärgern zu wollen. Dies hat dann letztendlich mit viel Routine dieser Oldies und immer noch sehr guten Fußballern auch geklappt. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu diesen Spielern, vor allem auch zum zweifachen Torschützen Armin Lukas, mit dem bei einem Bierchen nach dem Spiel noch gefachsimpelt wurde", berichtet Schmidhuber, der über das Ende der beeindruckenden Serie aber gar nicht so unglücklich ist. "Dass es irgendwann mal passiert war klar und am Sonntag war es halt dann so weit. Auf der einen Seite aber auch gar nicht verkehrt, da wir ständig von jedem Gegner auf diese Serie angesprochen wurden und es nur noch darum ging, wann die Serie zu Ende geht. Jetzt können wir endlich wieder auf den Fußball schauen", so der SV-Coach.

»In unserer eigenen Vereinshistorie gab es so etwas sicher noch nicht, selbst bayernweit sind wir auf keine derartige Serie gestoßen. Es ist schon etwas ganz Besonderes, was unsere Jungs geschafft haben.«

Entscheidenden Anteil am Erfolg des Reserveteams haben dabei die erfahrenen Akteure wie Martin Hardt, Markus Schönhammer, Thomas Biendl oder Johannes Hecht, die in der Vergangenheit zu den Leistungsträgern im ehemaligen Kreisligateam zählten. "Diese Spieler haben eine unglaubliche mentale Stärke und den absoluten Siegeswillen. Damit können sie die ganze Mannschaft mitreißen, wenn es mal nicht so gut läuft. Insgesamt passt aber die Mischung bei uns sehr gut. Wir setzen auf Eigengewächse und nicht auf auswärtige Spieler. Es werden immer wieder junge Spieler eingesetzt, gepaart mit den Leistungsträgern. Die zweite Mannschaft hat einen sehr hohen Stellenwert im Verein, sie ist das Sprungbrett zur ersten Mannschaft. In den letzten zweieinhalb Jahren haben es schon sehr viele diesen Sprung geschafft. Aktuell sind es sieben Spieler, die in den letzten zwei Jahren den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben und sich als Stammspieler etabliert haben", sagt Christian Schmidhuber, der mit seinem Team nun wenn möglich gleich eine neue Serie starten will. "Das war am Sonntag nach der Niederlage in Haibach nach fast zweieinhalb Jahren sofort bemerkbar. Es wäre schon was ganz Spezielles, so etwas erneut zu schaffen. Serien oder Rekorde sind dafür da, um gebrochen zu werden", so Schmidhuber abschließend. Und wer weiß, welche Serie der SV Wiesenfelden II am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den ASV Elisabethszell II starten wird.

Die Chronik des SV Wiesenfelden II in den letzten Jahren:

SaisonLigaPlatzBilanzTrainer 2016/17 AK Bogen Res. 1. 11 - 0 - 1 Schmidhuber, Christian 10S - 0U - 1N Käufl, Matthias 10S - 0U - 1N 2015/16 AK Bogen Res. 1. 22 - 0 - 0 Schmidhuber, Christian 20S - 0U - 0N Käufl, Matthias 20S - 0U - 0N 2014/15 AK Bogen Res. 1. 19 - 1 - 0 Montag, Rene 12S - 1U - 0N Schmidhuber, Christian 7S - 0U - 0N Käufl, Matthias 7S - 0U - 0N 2013/14 KK Straubing Res. 11. 10 - 3 - 13 Althammer, Alexander 6S - 1U - 4N Simet, Markus 2S - 0U - 3N Montag, Rene 2S - 2U - 6N
Aufrufe: 019.10.2016, 10:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor