2024-05-17T14:19:24.476Z

Pokal
 Von Beginn an hellwach: Ardian Morina (links) trifft nach rekordverdächtigen 13 Sekunden zur Ulmer 1:0-Führung gegen Düsseldorf.   Lars Schwerdtfeger
 Von Beginn an hellwach: Ardian Morina (links) trifft nach rekordverdächtigen 13 Sekunden zur Ulmer 1:0-Führung gegen Düsseldorf.  Lars Schwerdtfeger

DFB-Pokal: Spatzen ohne erhoffte Sensation

Lubekakio spielt den Spatzen Streiche

Das Ulmer Pokalmärchen geht nicht weiter.

Am Anfang überraschten die Regionalliga-Fußballer des SSV Ulm 1846 den Bundesligisten Fortuna Düsseldorf in der zweiten Runde des DFB-Pokals; am Ende schafften die unterklassigen Gastgeber aber keine Sensation. Nach dem rekordverdächtigen Treffer nach nur 13 Sekunden durch Ardian Morina bewahrte das abgebrühte Bundesliga-Schlusslicht die Nerven und setzte sich am Ende verdient mit 5:1 (4:1) gegen die konsternierten Spatzen durch.

Die Mannschaft von Trainer Holger Bachthaler, die in der ersten Runde den Pokalverteidiger Eintracht Frankfurt ausgeschaltet hatte, verabschiedete sich aber mit erhobenen Hauptes aus diesem Wettbewerbt. „Das Glück, das wir gegen Frankfurt gehabt haben, hat uns diesmal gefehlt. Nach einem perfekten Start haben wir es nicht geschafft, die Angriffe der Düsseldorfer konsequent zu verteidigen“ sagte Bachthaler.

Sämtliche Klassenschranken schienen in diesem Duell in der Anfangsphase aufgehoben. Die Platzherren konnten ihren Vorteil von 15 zu 14 Torschüssen nicht nutzen, da die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel umstandsloser und entschlossener zu Werke ging. „Ich freue mich für die Jungs“, sagte der Fortuna-Coach, dessen Team mit fünf Pleiten in Serie, darunter einem 1:7 gegen Frankfurt, an die Donau angereist war.

Nur zu verständlich, dass bei den Gästen die Frage lautete: Halloween-Horror oder ein Funke(l) Hoffnung? Letzteres trat ein. „Wir haben nicht die Ruhe verloren und viel über die Flügel gespielt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Gefühl, mal wieder gewonnen zu haben und ein paar Tore geschossen zu haben“, war das für den 64-jährige Düsseldorfer Trainer ein erfreulicher Abend.

Sein Stürmer Dodi Lukebakio nutzte die Gelegenheit, seinen Gegenspielern mehr als einen Streich zu spielen. Der Horror für alle SSV-Fans war der belgische Torschütze, der wie Marvin Ducksch zweimal traf, und zum „Man of the Match“ gekürt wurde. Eine Auszeichnung, die auch Torschütze Morina zugestanden hätte, der nach 13 Sekunden die Gäste kalt erwischte – was am Ende aber nur der Ehrentreffer war. „Das war ein geiles Gefühl“, beschrieb Morina die Situation, mit der er bis auf die knapp 2000 mitgereisten Düsseldorfer Fans das mit 17 000 Zuschauern ausverkaufte Donaustadion zu frenetischem Jubelsturm entfachte.

Die Spatzen pressten nach dem Düsseldorfer Anspiel beeindruckend und zwangen Abwehrmann Niko Gießelmann zu einem Fehler, den David Braig nutzte. Er setzte Morina in Szene. Dessen abgefälschter Ball senkte sich über Torhüter Michael Rensing ins Netz. „Ich kann mich nicht an ein so schnelles Gegentor erinnern“, musste der Ex-Bayern-Keeper eingestehen. Sportvorstand Erich Rutemöller hatte diesen Treffer gar nicht erst mitbekommen, da er im Stau gestanden hatte und verspätet eingetroffen war.

Die Klasse der Gäste schimmerte mit zunehmendem Spielverlauf immer mehr durch, was SSV-Trainer Bachthaler zu dem Schlussfazit führte: „Die Düsseldorfer Effektivität war brutal“.

Aufrufe: 031.10.2018, 05:56 Uhr
SWP / Winfried VoglerAutor