2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht

DFB-Pokal in Berlin - auch ohne Hertha und Union

Erstmals wird ein regionaler DFB-Pokal in der Altersklasse Ü40 ausgetragen. Der VfB Hermsdorf vertritt dabei den Berliner Fußball und nimmt es mit dem HFC auf. Eine Traditionsmannschaft mit viel klasse?

Ein Bericht von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Matthias Voigt; Foto: VfB Hermsdorf

Am Sonntag erwartet die Ü40 des VfB Hermsdorf, als eine von zwei gemeldeten Berliner Mannschaften in der Altersklasse, eine ganz besondere Herausforderung. Zu Gast an der Seebadstraße ist die Traditionsmannschaft vom Hallescher FC, um die 1.Runde im DFB-Pokal auszuspielen. DFB-Pokal?

Richtig gelesen – der Wettbewerb wird in diesem Jahr erstmalig bundesweit ausgetragen, ohne dafür eine Qualifikation austragen zu müssen. Die Ü40 Mannschaften, darunter auch viele Traditionsmannschaften die an keinem regulären Spielbetrieb teilnehmen, sollen die Chance erhalten, sich an einem regional übergreifenden Wettbewerb zu beteiligen. Wie bereits erwähnt meldeten sich zwei Berliner Mannschaften für den Wettbewerb an. Matthias Voigt, Trainer des VfB, gibt im Interview an, dass es erst Zweifel an der Anmeldung gab. „Nach der ersten Kontaktaufnahme und internen Besprechung wollten wir uns nicht anmelden. Es bestand die Gefahr, dass es neben dem regulären Spielbetrieb zu viel für unsere Jungs werden könnte. Nach weiteren reiflichen Überlegungen haben wir uns dazu durchgerungen die Startgebühr zu bezahlen und an der erste Ausgabe des DFB-Pokals teilzunehmen.“

Die zweite gemeldete Berliner Mannschaft, war nicht wie zu vermuten der Serienmeister Blau Weiss 90, sondern der Ortsnachbar TSV Mariendorf. Im Eröffnungsspiel gegen den Deutschen Ü-40 Meister von 2011 BSG Stahl Riesa hatten die Südberliner allerdings das Nachsehen. Der einzig verbliebene Teilnehmer sind nun die Nordberliner, die einen motivierten und starken Gegner erwarten. „Wir wissen ehrlich gesagt nicht, was auf uns zukommt. Hallescher FC nimmt an keinem regulären Spielbetrieb teil und ist daher schwer einzuschätzen. In der Traditionsmannschaft haben auch schon die ehemaligen Bundesligaprofis Dariusz Wosz und Rene Tretschock mitgespielt. Wir wissen aktuell nicht, mit welchem Kader Sie anrücken werden. Der Teamleiter wollte nicht so Recht mit der Sprache rausrücken. Aber wer die Reise aus Sachsen mit zwei Bussen auf sich nimmt, der reist sicherlich nicht umsonst an.“

Insgesamt haben sich 24 Mannschaften dazu entschlossen in einem K.O. Wettbewerb gegeneinander anzutreten. Der Gewinner kommt eine Runde weiter. Einige werden sich an dieser Stelle fragen, wie das am Ende aufgehen soll. Ganz einfach: Von den letzten sechs Mannschaften, werden die drei Sieger sicher ins Halbfinale einziehen. Der vierte Teilnehmer wird der beste Verlierer sein. Das Finale wird an einem neutralen Ort ausgetragen.

Wie bereitet man sein Team auf das Highlight vor, ohne den Ligaalltag zu vernachlässigen. „Die Liga steht bei uns ganz klar im Vordergrund. Wir spielen bisher die beste Saison und haben in diesem Jahr die Chance oben anzugreifen. Eine spezielle Vorbereitung auf das Spiel am Sonntag wurde daher nicht getroffen. Wir wollen die Spieler nicht nervös machen und unter Druck setzen. Es ist für uns eine gute Standortbestimmung, die uns die Chance bietet weiter nach vorne zu rücken.“ Im Gegensatz zum Ligabetrieb stehen sich die Mannschaften im DFB-Pokal nur 2x35 Minuten gegenüber. Einsetzen dürfen die Trainer in dieser Zeit sage und schreibe 22 von 25 nominierten Spielern. „Wir haben alle Mann an Bord. Unsere Motivation? Bisher kann sich noch keiner DFB-Pokalsieger nennen. Wir werden sehen, wofür es am Ende reicht.“

Erfahrung mit Spielen vor einer großen Kulisse haben die Männer dennoch schon. „Wir haben im letzten Jahr das Finale des Berliner Pokals vor fast 1000 Zuschauern nur undenkbar knapp und unglücklich gegen Blau Weiss 90 verloren. Die Chance ist da, etwas Großes zu erreichen.“ Neben dem HFC stehen weitere große Namen als Gegner in den Starlöchern. Unter anderem der VfL Wolfsburg, Arminia Bielefeld, SC Paderborn oder Wormatia Worms schicken Ihre Ü40 Traditionsmannschaften ins Rennen um den Pokal. Spannung ist garantiert – oder? „Wir hoffen nicht, dass Sie hier anreisen, uns den Arsch versohlen und anschließend wieder lachend nach Hause fahren.“

Ob nach dem TSV auch die zweite Berliner Mannschaft früh Ihre Segel streichen muss könnt im am Sonntag auf dem Hermsdorfer Sportplatz erfahren. Um 13:30 wird die Begegnung angepfiffen. „ Es ist ein Wettbewerb mit Zukunft, wir wollen dieses Highlight genießen und im besten Fall eine Runde weiterkommen!“

Aufrufe: 03.11.2017, 08:00 Uhr
Marcel PetersAutor