2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines

Derbysieg fast noch verschenkt

FC Remscheid macht es unnötig spannend

Als Domenico Cozza nach 57 Minuten einen Foulelfmeter zum 3:0 für den FC Remscheid verwandelte, schien klar, dass das "kleine Bergische Derby" gegen die zweite Mannschaft des Wuppertaler SV eine klare Angelegenheit für die Elf von Trainer Zeljko Nikolic ist. Doch weit gefehlt.

Im gleichen Maße, wie die Remscheider – trotz Überzahl – das Heft aus der Hand gaben, wurden die Wuppertaler immer stärker und hätten sogar fast noch einen Punkt aus dem Röntgen-Stadion entführt. Letztlich aber fuhr der FCR doch noch zitternd einen 3:2 (1:0)-Sieg ein.

"Für uns war wichtig, dass wir nach der Niederlage gegen Nievenheim mit drei Punkten zurück in die Spur finden", sagte FCR-Trainer Zeljko Nikolic nach der Partie. Das taten seine Schützlinge, die die Wuppertaler eine Stunde lang souverän beherrschten. Der verdiente Lohn der Überlegenheit war zunächst das 1:0 durch Serkan Hacisalihoglu, der ein Zuspiel von Yannick Freer völlig freistehend verwertete (19.). Erst kurz vor dem Seitenwechsel bekam FCR-Torhüter Nico Tauschel den ersten Schuss auf sein Tor – was die Harmlosigkeit der Gäste verdeutlicht.

Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit überzeugten die Platzherren mit schnellem und direktem Spiel und überrollten die Wuppertaler förmlich. Eine sehenswerte Kombination wiederum über Yannick Freer und Serkan Gürdere schloss Serkan Hacisalihoglu mit dem 2:0 ab (50.).

Es sollte sogar noch besser kommen: Serkan Gürdere konnte im WSV-Strafraum von Kurek nur noch unfair gebremst werden, was einen Strafstoß und die Rote Karte für den "Übeltäter" zur Folge hatte. Den Foulelfmeter verwandelte Domenico Cozza sicher zum 3:0 – und es schien sich ein Schützenfest wie beim 6:1-Auftakterfolg über Richrath anzubahnen.

Die berechtigten Hoffnungen der FCR-Anhänger wurden jedoch enttäuscht. Das lag sicherlich daran, dass mit Serkan Hacisalihoglu und Yannick Freer zwei Akteure verletzungsbedingt ausscheiden mussten. Es lag aber auch daran, dass die Mittelfeldachse mit Domenico Cozza und Sebastian Pichura das Spiel nicht mehr in den Griff bekam, sich die Remscheider in Überzahl zu weit zurückzogen und damit die Wuppertaler aufbauten.

Der eine Stunde nicht in Erscheinung tretenden WSV nahm das Angebot dankbar an und brachte die Nikolic-Elf nach dem Anschlusstreffer durch Taki (66.) noch in Schwierigkeiten. Wie ein roter Faden zog sich die Verunsicherung durch alle Mannschaftsteile der Hausherren. Viele Fehlpässe und inkonsequent vorgetragene Angriffe machten den WSV stark. Und als Öztürk, dem besten Gästespieler, der Anschlusstreffer zum 2:3 gelang, glichen die Remscheider mehr einem Schwimmverein als einem Fußballteam. "Über die letzten 25 Minuten müssen wir reden", fand Nikolic.

Aufrufe: 023.9.2013, 00:13 Uhr
Rheinische Post / Wolfgang SzodrowskiAutor