2024-06-04T08:56:08.599Z

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Mark Costa erlebt in Emmendingen den fast schon erwartet schweren Start. | Foto: Patrick Seeger
Mark Costa erlebt in Emmendingen den fast schon erwartet schweren Start. | Foto: Patrick Seeger

Der Umbruch in Emmendingen braucht weiter Zeit

Nach dem radikalen Personalschnitt im Sommer ist der FC Emmendingen ans Tabellenende der Landesliga gerutscht

Rote Laterne, Schlusslicht. Nach sieben Spieltagen klingt so die Bezeichnung des FC Emmendingen. Gerade einmal zwei Remis gelangen der Mannschaft von Trainer Mark Costa in der aktuellen Landesligasaison. Siege? Noch kein einziger. Lediglich im Verbandspokal konnte der FC Emmendingen bisher Erfolgserlebnisse verzeichnen und zog ins Achtelfinale ein.

Groß war der Umbruch beim FC Emmendingen in der Sommerpause: Zwölf Spieler verließen den Landesligisten, darunter so erfahrene Kräfte wie Marco Preuß, Tobias Göbel, Sebastian Schmidt, Andreas Beck oder Daniel Blanco-Carvalho. Mit Mark Costa wurde ein neuer Trainer installiert. Er übernahm die Nachfolge von Dino Saggiomo. 18 Spieler stießen neu hinzu, großteils aus der eigenen Jugend. Ein Umbruch beim FC Emmendingen, der bisher noch nicht die erhofften Ergebnisse einfährt.

Eigentlich müssten wir drei, vier Punkte mehr auf dem Konto haben.“

„Es war uns klar, dass der Start nicht einfach wird“, sagt der erste Vorsitzende des FCE, Renzo Düringer. Ein neuer Trainer und 18 neue Spieler, da müsse sich ein Team „erst finden, die Abläufe sich einspielen.“ Das es aber gleich so heftig auf den FC Emmendingen einprasselt und nach sieben Spielen noch kein Sieg in der Liga zu Buche steht, damit hatte Düringer allerdings auch nicht gerechnet. Vor allem der Auftritt vergangen Samstag im Derby beim FC Teningen hatte Düringer geschockt. „Das war katastrophal“, gibt Düringer zu. Einstellung, Auftreten - das gesamte Paket der Costa-Elf passte bei dem prestigeträchtigen Aufeinandertreffen nicht. „Das haben wir diese Woche auch angesprochen und der Mannschaft deutlich gemacht“, so Düringer. Nach dem Teninger 1:0 waren die Emmendinger regelgerecht eingebrochen. Costa pflichtet ihm bei dieser Analyse bei: „Der Auftritt gegen Teningen, und auch der gegen den SV Ballrechten-Dottingen, war nicht in Ordnung.“ Dass die Punkteausbeute nicht passt, ist ihm bewusst:“ Eigentlich müssten wir drei, vier Punkte mehr auf dem Konto haben.“

Jung und neu formiert ist die Landesligaelf der Saison 2018/19. Zweidrittel der Neuzugänge kommen aus der eigenen Jugend. „Die Jungs waren in den vergangenen Jahren nur Erfolge gewöhnt, müssen sich jetzt erst im Männerfußball zurechtfinden und erfahren derzeit erste Negativerlebnisse“, erklärt Düringer. Individuelle Fehler brachten die Costa-Elf zudem immer wieder um den Punkteertrag. „In Bad Bellingen haben wir die erste Hälfte dominiert, danach zweimal gepatzt. Sie sind noch jung, wann, wenn nicht mit 19 oder 20 Jahren sollen sie Fehler machen und daraus lernen“, sagt Costa. Die muss er jetzt mit seinem Trainerteam ansprechen, den Spielern Hilfestellung geben, damit diese Fehler abgestellt werden.

Das Gesamtgebilde aus Unerfahrenheit und Neuformierung ist in Düringers und Costas Augen auch die Hauptursache an dem schlechten Saisonstart. „Für gewöhnlich stoßen in der Sommerpause ja zwei, drei neue Spieler zu einer Mannschaft und nicht wie bei uns 18“, sagt Düringer. Da besteht dann bereits ein festes Gebilde, man kann in der Vorbereitung an taktischen Stellschrauben drehen. In Emmendingen hingegen mussten sich Mannschaft und Trainer in der Vorbereitungsphase hingegen erst kennenlernen.

Positiv stimmt den Vereinsvorsitzenden, dass die Mannschaft bei den Erfolgen im Pokal bereits gezeigt hat, dass sie funktioniert. „Immerhin haben wir den Verbandsligisten FSV Rot-Weiß Stegen aus dem Wettbewerb geworfen.“ Und noch ein weiteres Beispiel führt er an, dass ein Umbruch in der Anfangsphase holprig verlaufen kann. „Dem SV Weil ging es vergangenes Jahr wie uns jetzt derzeit. Sie hatten einen Umbruch in der Mannschaft und einen neuen Trainer, standen nach sieben Spielen im Tabellenkeller. Nun sind sie Spitzenreiter in der Landesliga.“ Auflösungserscheinungen haben Düringer und Costa noch keine bemerkt. „Die Stimmung innerhalb des Teams ist gut, alle ziehen mit“, sagt Costa.

Dennoch schließt Düringer nicht aus, dass der FCE in der Winterpause auf dem Transfermarkt noch einmal aktiv wird, den Kader mit ein, zwei erfahrenen Spielern ergänzt. „Neuzugänge in der Winterpause sind immer eine Option“, sagt Düringer, erklärt aber zugleich: „Ich bin von unserem aktuellen Kader voll überzeugt.“ Und auch Costa sagt: „Wir werden in der Winterpause mit dem Vorstand die Hinrunde analysieren und dann schauen, ob wir nochmal tätig werden müssen.“

Am kommenden Samstag, 14.30 Uhr, erwarten die Emmendinger den Tabellenvorletzten FC Tiengen. Der Klub vom Hochrhein fuhr vergangenes Wochenende seinen ersten Dreier ein. Eine richtungsweisende Begegnung. „Wir sollten da schon unbedingt gewinnen“, weiß Düringer um die Brisanz der Partie. Damit der Anschluß an die Nichtabstiegsplätze nicht verloren geht und die Abwärtsspirale nicht noch weiter nach unten zeigt. Denn auch wenn ein Umbruch Zeit benötigt einen Abstieg in die Bezirksliga kann sich ein Traditionsklub wie der FC Emmendingen eigentlich nicht leisten.

Aufrufe: 020.9.2018, 20:00 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor