Der Teilzeit-Elfmeter-Held aus Arnstorf

Es läuft die 14. Minute in Spiel zwischen dem FC Aunkirchen und dem TSV-FC Arnstorf, als der Unparteiische Fabian Ebertseder beim Stande von 0:0 auf den Elfmeterpunkt zeigt. Doch wer soll den Strafstoß schießen, denn der etatmäßige Schütze Dominic Duschl fehlte studienbedingt. "Bereits vor dem Spiel hatte unser Trainer angekündigt, dass ich für den Fall eines Elfmeters schießen soll", so der 28-jährige Schlussmann. Doch Espertshuber sitzt als Ersatztorhüter nur auf der Bank. Also wechselt sich Spielertrainer Paul Weinzierl kurzerhand selbst aus, Espertshuber legt sich die Kugel zurecht und verwandelt den Strafstoß zum 1:0. Dank der Rückwechsel-Regel kein Problem, denn im Anschluss kehrt Paul Weinzierl zurück ins Spiel, "Eschperl" nimmt wieder Platz auf der Ersatzbank. Zwei Minuten Einsatzzeit, ein Tor - das kann sich sehen lassen! "Natürlich bist du kalt und musst dann gleich einen Elfer schießen, aber das geht schon."

Espertshuber verwandelt tags zuvor auch in der Reserve.

Sein Rezept kann der Schlussmann natürlich nicht verraten, gibt aber einen kleinen Einblick in seine Taktik: "Ich habe mir mit 20 angefangen die Elfmeter zu schießen. Als Torhüter hat man da seine Vorteile, weil man weiß, wie die Keeper reagieren. Ich versuche eben die Gegner auszugucken." Doch es kommt noch dicker: Tags zuvor stand er im Kasten der zweiten Mannschaft zu Gast in Peterskirchen und Arnstorf bekommt einen Strafstoß zugesprochen. Natürlich ein Fall für Espertshuber, der die Kugel zum 2:1-Anschlusstreffer versenkt. Am Ende geht zwar die Partie mit 2:3 verloren, doch Espertshuber konnte sich erneut in die Torschützenliste eintragen. 17 seiner letzten 19 Elfmeter konnte der TSV-FC-Keeper verwandeln, doch bei der Frage, ob er nun Dominic Duschl als Schütze Nummer 1 ablöst, muss er schmunzeln: "Ich werde nur die Elfmeter schießen, wenn unser eigentlicher Schütze nicht da ist."