Der SVWW puzzelt am Personal

Die Hessen haben mit den Verpflichtungen von Paterson Chato (22 Jahre/Sportfreunde Lotte), Michel Niemeyer (23/1. FC Magdeburg), Marvin Ajani (25/Hallescher FC), Tobias Mißner (19/Borussia Dortmund) und Michael Guthörl (20/Greuther Fürth) bereits fünf Mal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Dazu stoßen aus der eigenen Talentschmiede Torhüter Arthur Lyska (19) und Mittelfeldspieler Jan Vogel (19) zu den Profis. Den gleichen Weg ist auch der 18-jährige Giona Leibold, der zum Saisonabschluss bereits ein Mal in der Dritten Liga spielen durfte, gegangen. Die Neuen vereint vor allem eins: Sie sind jung, talentiert und entwicklungsfähig. Bei der Auswahl dürfte auch eine große Rolle gespielt haben, welcher Spielertyp für das schnelle Umschaltspiel des SVWW geeignet ist. Die Verträge von Jeremias Lorch und Marcel Titsch Rivero haben sich derweil beide bis Ende Juni 2020 verlängert.

Den Verein verlassen haben dagegen Offensivspieler Florian Hansch, der ausgeliehen war und zum SV Sandhausen zurückgekehrt ist, sowie Simon Brandstetter. Der 29-Jährige hat sich dem FSV Mainz 05 II angeschlossen. Die Verträge von Manuel Schäffler, Sören Reddemann sowie den beiden Torhütern Lukas Watkowiak und Jan Albrecht laufen aus. Dazu gibt es auch bei den drei Leihspielern Agyemang Diawusie (FC Ingolstadt), Gökhan Gül (Fortuna Düsseldorf) und Niklas Schmidt (Werder Bremen) noch keine offizielle Entscheidung über die Zukunft.

Nur allzu gerne würde der SVWW mit Topstürmer Schäffler verlängern. Es wird zwar immer wieder über Interesse von 1860 München – seinem Jugendverein – spekuliert, aber Schäffler hat andererseits auch regelmäßig betont, dass die Lust auf Liga zwei groß ist. Dieses Ziel hat er nun mit dem SVWW erreicht. Gute Chancen auf eine Verlängerung der Leihe dürfte der SVWW bei Schmidt haben, der vorher aber wohl noch seinen Vertrag in Bremen verlängert. Im Saisonendspurt hat sich auch Gül in den Fokus gespielt, der nicht mehr aus der ersten Elf wegzudenken war. Bei diesen Entscheidungen ist der SVWW aber auch von den Stammvereinen der Leihspieler abhängig.

Mit Lyska hat der SVWW nun vier Torhüter im Kader. Gut möglich, dass ein Keeper den Verein verlässt. Markus Kolke ist die Nummer eins, in der Hackordnung dahinter Watkowiak die Nummer zwei. Albrecht könnte also durchaus nach anderen Optionen Ausschau halten und den Verein verlassen. Bei Innenverteidiger Reddemann stehen die Zeichen auf Abschied – auch Giuliano Modica und Marc Wachs würden sicher gerne öfter spielen, als zuletzt beim SVWW.

Viel hängt natürlich davon ab, welche Spieler bleiben. Sollte Schäffler beispielsweise nicht verlängern, müsste ein qualitativ hochwertiger Ersatz im Sturm her. Nach dem Abgang von Brandstetter klafft dort ohnehin eine kleine Lücke. Im Saisonendspurt musste der SVWW nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Niklas Dams dazu auf der Innenverteidigerposition improvisieren. Zum Schluss verteidigte Kapitän Sebastian Mrowca, der zuvor im Mittelfeld stark spielte, neben Sascha Mockenhaupt. Einen Ausfall von Mockenhaupt hätte der SVWW aber wohl nicht mehr kompensieren können. Sehr wahrscheinlich also, dass die Hessen in der Innenverteidigung und im Sturm noch nachlegen werden.

Sommer-Fahrplan

Die Spieler des SV Wehen Wiesbaden starten am 19. Juni mit einem Laktattest in die Saisonvorbereitung. Am 20. Juni folgt dann der Trainingsstart auf dem Halberg.

Vom 1. bis 9. Juli geht es anschließend in ein rund einwöchiges Trainingslager ins bayerische Bad Gögging.

Fest fixiert sind bereits die Testspiele gegen SG Sonnenhof Großaspach (22. Juni, 14 Uhr, Halberg), bei den Offenbacher Kickers (28. Juni, 18.30 Uhr), dem VfB Eichstädt (7. Juli, 15 Uhr) im Trainingslager sowie dem Test beim Bonner SC (13. Juli, 15 Uhr). Dazu steht mit dem Hessenpokalfinale in Wetzlar gegen den KSV Baunatal (25. Juni, 19 Uhr) noch ein Pflichtspiel an.